Neuerscheinungen zur Kölner Stadtgeschichte

Barbara Becker-Jákli (Bearb.): Eberhard von Groote. Tagebuch 1815–1824 Bd. 1: 1815 (Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Bd. LXXXII), ISBN 978-3-7700-7644-4
Rechtzeitig zum 200. Jubiläum der Übernahme der Herrschaft Preußens im Rheinland erschien die von Barbara Becker-Jákli besorgte Edition des ersten Bandes des Tagebuchs des Eberhard von Groote zum Jahr 1815. Groote stammte aus einer der führenden Kölner Familien und schloss sich 1815 bei Beginn des Feldzugs gegen den aus Elba zurückgekehrten Napoleon als Freiwilliger den preußischen Truppen an. Zwar verfügte er nicht über eine militärische Ausbildung, die ihm einen standesgemäßen Einsatz als Truppenoffizier ermöglicht hätte. Als „Philiosoph“ konnte man ihn dennoch gebrauchen (zumal er dort in engen Kontakt mit Clausewitz und Gneisenau kam, denen entsprechende Neigungen nicht abgesprochen werden können), und so wurde er Historiograph, also Kriegstagebuchführer, eines preußischen Armeekorps. Die entscheidenden Schlachten, die mit Napoleons Niederlage bei Belle Alliance/ Waterloo endeten, erlebte er jedoch mit einem Sonderauftrag fernab in Deutschland.
Wichtiger und nachhaltiger wirkte jedoch sein anschließender Einsatz für die Rückführung von Kölner Kulturgütern in ihre Heimat, die unter Napoleon nach Frankreich gebracht worden waren – darunter das berühmte Bild der Kreuzigung Petri von Peter Paul Rubens.
Das Tagebuch bietet nicht nur tiefe Einblicke in die Bemühungen um die Restitution der Kulturgüter, sondern auch in die Lebenswelt und die alltäglichen Nöte eines jungen Mannes aus gutem Haus in dieser Zeit, in seine Lebens- und Gedankenwelt sowie in seine Beziehungsnetze zu vielen mehr oder weniger berühmten Persönlichkeiten. Groote beobachtete seine Umgebung genau, und sein Tagebuch enthält zahlreiche Geschichten, die andere ihm erzählt hatten. Insgesamt führt es sehr unmittelbar in das Erleben einer Umbruchszeit ein, in der das Fundament von Politik, Gesellschaft und Kultur wenigstens bis zum Ersten Weltkrieg gelegt wurde. 15 Briefe und Schriften Grootes werden im Anhang der Edition geboten.
Rechtzeitig zum 200. Jubiläum der Übernahme der Herrschaft Preußens im Rheinland erschien die von Barbara Becker-Jákli besorgte Edition des ersten Bandes des Tagebuchs des Eberhard von Groote zum Jahr 1815. Groote stammte aus einer der führenden Kölner Familien und schloss sich 1815 bei Beginn des Feldzugs gegen den aus Elba zurückgekehrten Napoleon als Freiwilliger den preußischen Truppen an. Zwar verfügte er nicht über eine militärische Ausbildung, die ihm einen standesgemäßen Einsatz als Truppenoffizier ermöglicht hätte. Als „Philiosoph“ konnte man ihn dennoch gebrauchen (zumal er dort in engen Kontakt mit Clausewitz und Gneisenau kam, denen entsprechende Neigungen nicht abgesprochen werden können), und so wurde er Historiograph, also Kriegstagebuchführer, eines preußischen Armeekorps. Die entscheidenden Schlachten, die mit Napoleons Niederlage bei Belle Alliance/ Waterloo endeten, erlebte er jedoch mit einem Sonderauftrag fernab in Deutschland.
Wichtiger und nachhaltiger wirkte jedoch sein anschließender Einsatz für die Rückführung von Kölner Kulturgütern in ihre Heimat, die unter Napoleon nach Frankreich gebracht worden waren – darunter das berühmte Bild der Kreuzigung Petri von Peter Paul Rubens.
Das Tagebuch bietet nicht nur tiefe Einblicke in die Bemühungen um die Restitution der Kulturgüter, sondern auch in die Lebenswelt und die alltäglichen Nöte eines jungen Mannes aus gutem Haus in dieser Zeit, in seine Lebens- und Gedankenwelt sowie in seine Beziehungsnetze zu vielen mehr oder weniger berühmten Persönlichkeiten. Groote beobachtete seine Umgebung genau, und sein Tagebuch enthält zahlreiche Geschichten, die andere ihm erzählt hatten. Insgesamt führt es sehr unmittelbar in das Erleben einer Umbruchszeit ein, in der das Fundament von Politik, Gesellschaft und Kultur wenigstens bis zum Ersten Weltkrieg gelegt wurde. 15 Briefe und Schriften Grootes werden im Anhang der Edition geboten.