1. „Der Schadensverursacher wird doch nie festgestellt/das dauert doch Jahrzehnte“
Natürlich könnte niemand seriös eine Aussage tätigen, dass der Schadensverursacher auf jeden Fall gefunden wird. Und bereits die bisherigen Untersuchungen zeigen ja unbestreitbar, dass der Schuldige nicht von heute auf morgen gefunden werden kann.
Gerade angesichts der erheblichen im Raume stehenden Schadenssummen von bis zu 1 Mrd. €, auf die niemand „freiwillig“ zahlen wird, ist jedoch unbedingt eine „gerichtsfeste“ Überführung der Verantwortlichen für den Einsturz des Historischen Archivs zwingend geboten. Genau deshalb hat bei den Ermittlungen im Zweifel immer Gründlichkeit den Vorrang vor Schnelligkeit. Niemandem der Geschädigten wäre gedient, wenn voreilig ein Schuldiger verkündet würde, am Ende aber vor Gericht der entscheidende Mosaikstein, der den Verantwortlichen überführen würde, nicht untersucht und damit auch nicht gefunden wäre.
Dabei tappt man bislang bei der Schadensermittlung keineswegs im Dunkeln. Im Gegenteil: Alle Indizien und bisherigen Erkenntnisse machen eine ganz oder überwiegende Verantwortlichkeit der ausführenden Baufirmen für den Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln sehr wahrscheinlich.
In den bisherigen strafrechtlichen Ermittlungsverfahren und zivilrechtlichen Beweissicherungsverfahren haben sich diese Erkenntnisse bislang Schritt für Schritt kontinuierlich immer weiter verdichtet. Es besteht daher die begründete Aussicht, dass am Ende die Verantwortlichen auch tatsächlich „dingfest“ gemacht werden können.
Im Übrigen: Soll ernstlich die Suche nach den Schuldigen heute eingestellt werden, weil sie möglicherweise noch eine ganze Zeit dauern wird, oder weil nicht völlig ausgeschlossen werden kann, dass am Ende kein Schuldiger gefunden werden kann?