Der Bestand umfasst Akten, Urkunden sowie Repertorien und Handschriften des Kanonissenstifts und späteren Augustinerinnenklosters St. Cäcilien, welches an der Cäcilienstraße südöstlich des Neumarktes, unmittelbar nördlich der Pfarrkirche St. Peter lag. Sie stammen aus den Jahren 1094-1802. In der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts in den Ruinen eines römischen Thermenbezirkes gegründet, entstand nach mehreren Umbauten erst im 12. Jahrhundert der bis heute erhaltene Kirchenbau. Im Hochmittelalter galt das Kanonissenstift St. Cäcilien neben St. Maria im Kapitol als vornehmstes Kölner Damenstift. Seit dem 12. Jahrhundert verlor es jedoch zunehmend an Ansehen und beherbergte schließlich 1443 nur noch zwei Kanonissen. Daher sprach man 1475 die Stiftskirche und die angrenzenden Gebäude den Augustiner-Chorfrauen des 1198 gegründeten und im Neusser Krieg abgebrochenen Klosters St. Maria zum Weiher vor den Toren Kölns zu und löste das alte Cäcilienstift auf, was jahrelange Prozesse gegen dessen Äbtissin Elisabeth von Reichenstein zur Folge hatte. 1802 wurde der Konvent St. Cäcilien aufgelöst und nach einer kurzzeitigen Nutzung als Bürgerhospital größtenteils abgetragen.
Im Bestand enthalten sind etwa 500 Urkunden und Urkundenabschriften aus den Jahren 941-1793, die größtenteils chronologisch gereiht sind. Dabei ist zu beachten, dass die Urkunden des ehemaligen Klosters St. Maria zum Weiher einen eigenen Bestand bilden. Weiterhin findet der Benutzer u. a. Kapitelsprotokolle der Jahre 1653-1800 (A 11), Schriftgut zu den Besitzungen von St. Cäcilien nach Ortsalphabet (A 12-52) sowie insgesamt 55 Jahresrechnungen (A 59-60). Schließlich umfasst der Bestand auch zwei Archivinventare (RH 1A-B), drei Kartulare (RH 2A, 2B, 3) und ein Lehnsbuch (RH 4). Im Bereich der Akten und Repertorien und Handschriften ist die Provenienz Weiher nicht ausgeschieden, da sie vom späteren Kloster St. Cäcilien kontinuierlich fortgeführt wurden. |