Hansen, Hans, 1889-1966, Architekt.
Der vorliegende Nachlass Hans Hansen (1889-1966) wurde im Juni 1988 dem Archiv übergeben und unter Nr. 1664/88 akzessioniert.
Lebensdaten 1889 Mai 16 geboren in Roetgen/Eifel als Sohn eines Müllers. ab 1912 Nach Abschluss der Volksschule Architekturausbildung (Lehre) bei dem Jugendstilarchitekten Ludwig Paffendorf, Köln. ab 1912 als Zeichner tätig. ab 1914 Mitglied im Kreis der Maler Max Ernst, Hanns Bolz, Peter Abelen, der Literaten Karl Otten, Johanes Theodor Kuhlemann, R. M. Cahen, des Kunsthistorikers Alfred Salmony und des Kunsthändlers und engen Freundes Karl Nierendorf. ab 1918 Enge Kontakte zu den Dadaisten Max Ernst, Otto Freundlich, Heinrich Hoerle, Franz-Wilhelm Seiwert und Johann Theodor Baargeld, die sich zusammen mit dem Literaten und späteren Verleger Herzfelde oft in der Wohnung von Hansen trafen. Wahrscheinliche Mitgliedschaft im Club der Lunisten, Mitarbeiter an der von Baargeld finanzierten Wochenschrift "Der Ventilator", Mitglied der Gesellschaft der Künste, Mitarbeit an der Zeitschrift "Der Strom". 1919 Teilnahme an der Frühjahrsausstellung des "Stroms". 1920 Teilnehmer mit Meller, Pabst, Albermann, Seiwert, Kleinertz u.a. an der kleinen Ausstellung der "Arbeitsgemeinschaft Kölner Künstler". um 1920 Mitglied des Arbeitsrates für Kunst, den 1918 Bruno Taut, Walter Gropius u.a. gründeten. um 1922 Illustrationen zu dem mexikanischen Roman von Eduard Stucken, Die weißen Götter. 1922 zusammen mit Wilhelm Riphahn Entwurf der kath. Pfarrkirche St. Quirinus, Köln-Mauenheim und -ebenfalls mit Riphahn - des Varietés "Cavalu", Köln, Ehrenstraße. 1924-1926 Ausführung der Inneneinrichtung der kath. Pfarrkirche St. Bruno, Köln-Klettenberg. Über die Arbeit an St. Bruno Kontakte zur Siedlungsgenossenschaft Köln-Sülz GmbH, für die er in den folgenden Jahren mehrere Siedlungsblöcke errichtet. (Hellenthaler Str., Manderscheider Str./Wichterichstr.). Nach der Tätigkeit an St. Bruno und auf Grund seiner religiösen Grundhaltung (vgl. Hans Hansen, Das Erlebnis der Architektur, Köln 1920) arbeitet er in den nächsten Jahrzehnten fast ausschließlich für die katholische Kirche. 1927 Wettbewerb Hl. Dreikönige, Köln-Bickendorf, 1929 Wettbewerb St. Karl Borromäus, Köln-Sülz, Erweiterung St. Michael, Hückelhoven, 1930/31 Erweiterungen St. Christopherus, Bessenich, kath. Pfarrkirche Bottenbroich, Bau der Kapelle des Kinderheims St. Anna, Neuß (mit Rochlinger), 1934 St. Laurentius, Bergisch Gladbach (Mosaiken im Chor). Nach 1945 Wiederaufbau von St. Bruno, Köln-Klettenberg. 1949 Wettbewerb Gürzenich, Köln, Wiederaufbau St. Peter und Paul, Engelskirchen. 1951 Wiederaufbau St. Maria Empfängnis, Köln-Raderthal. 1952 Kapelle St. Hermann Joseph, Mahlberg/Eifel. 1953 Wiederaufbau (mit Karl Friedrich Liebermann) von St. Klemens, Herrig, Bau der Kapelle Riehler Heimstätten, Köln-Riehl. Bis zu seinem Lebensende ist Hansen ein anerkannter Kirchenbaumeister im Raum Köln-Aachen, aber auch in Westfalen (Bethen bei Cloppenburg) und im Saarland (Wiebelskirchen). Er wird auch häufig für die kirchlichen Inneneinrichtungen (Mosaiken, liturgische Gegenstände wie Leuchter, Chorschranken u.a.) herangezogen. 1966 Mai 24 gestorben in Köln.
Enthält u.a.: Persönliche Unterlagen; Korrespondenz u.a. mit Ludwig Mathar und Karl Otten, Bürgerausschuss Kölner Karneval (1955-1957), Bund Deutscher Architekten, Bezirks- und Kreisgruppe Köln (1956-1958); Korrespondenz mit kirchlichen Bauherren, Pläne betr. Pfarrhäuser und Pfarrheime; Bautätigkeit für die Stadt Köln; Besatzungsbauten in Köln-Marienburg und Köln-Dellbrück; Pläne zu Fabrik- und Gewerbebauten; Bautätigkeit für private Bauherrn, meist Wohnhäuser in Köln und im Rheinland; Veröffentlichungen, Manuskripte von Abhandlungen, Fotografien (Album) von verschiedenen Bauten. |