Bl. 1r leer, Bl. 1v: ganzseitige Federzeichnung, darstellend Christus mit Aureole in ovalem Schild, thronend auf zwei Regenbögen, in der linken Hand die Erdkugel, die rechte zum Schwur erhoben, umgeben von den 24 Aeltesten, alle mit goldenen Kronen; links auf dem Bilde, außerhalb des Randes, Figur mit Aureole, wohl die minnende Seele, auf Christus mit der Hand hinweisend. Bl 2r: Oben am Rande von späterer Hand der Vermerk: Authore Ottone Passaviensi Ord. Min. 1483. Daneben mit Bleistift von moderner Hand: 1386 Febr. 1 (= Datum der Vollendung des gen. Werkes). Unten auf dem Rande Stempelabdruck: Gymnasial-Bibliothek, Koeln. Abbildungen finden sich auf folg. Blättern : 3r, 5v, 8r, 13r, 17r, 22v, 26v, 31v (ganzseitig), 38r, 42r, 46r, 59r, 89r, 96r,105v,113r, 123r, 131v, 141v, 149v, 174v, 182r, 191r, 200v, stets dasselbe Motiv: einer der 24 Aeltesten mit Krone auf dem Haupte, davor knieend die minnende Seele, die mit zum Gebet geschlossenen Händen die Unterweisung entgegennimmt; die minnende Seele immer in blauer Gewandung und mit über den Nacken herabwallendem Haar, aber die Stellung öfters wechselnd. Die leicht hingeworfene Zeichnung wirkt in Miene und Haltung jedoch einförmig. Die Zeichnung steht jedesmal an der Spitze eines der 24 Abschnitte. Anf. Bl. 2ra: Van den XXIIII. Alden (rot). Sant Johannes Ewan/gelist sach in der to/gen boyche in den / hemel sitzen den / heren hemelrichs ind ertrichs / vp dem throne syner almeich / ticheid ind vur eme stoinden / Vier ind tzwentzich Alden in / wijss gecleidet, ind gecroent / mit gulden kronen ind spra/chen zu vnsem heren. Schl. Bl. 210va: endelich ind ernstlich fur mich / got willen bidden jch sy leuen/dich oder doit vur eynen de/mudigen broder Otten van / passöwe sant franciscus orden / zu wilen lese meister zu basel der dit boich van den anfang / bis an dat ende mit groissem / vlijs ernst ind arbeit van / stuck zu stuck van synnen / zo synnen alsamen gemacht ind volbracht hait An der / hilgen furstynnen auent / Marien lichtmissen in dem / jare do man zellet M. CCC. / LXXXVI. Got sy vnser alle / genedich Amen / Eyn aue maria vur den schrijuer / h. ss. 1483 / Darunter von anderer Hand: Eyn aue maria vour herman slosgen wnd syn soen. Eine weitere Hs. bei Borchling III 238; Ad. Becker, S. 96. |
Die Handschrift stammt aus dem ehemaligen Kölner Minoritenkloster laut Vermerk: P(ertinet) L(iber) VIII, n. 15. / Ad Biblioth. FF. Min. Conv. Coloniae. Papier. Schrift überall gut lesbar. Ende des 15. Jahrhunderts. Alles von derselben Hand. 210 Blätter neuere Zählung. Lagenanfänge: 1, 14, 26, 38, 50 ... alles Sexternen. Höhe des Blattes 29 x 21 cm, Schreibnetz: jede Spalte 21 x 6 cm. Zweispaltig, 30-40 Zeilen. Die Überschriften der Hauptstücke rot; Eigennamen rot unterstrichen, die Initialen meist 3 x 3 cm groß, rot; Satzanfänge rot gestrichelt; zahlreiche farbige Federzeichnungen (s. unten!). Holzdeckel mit braunem Leder überzogen; auf dem Leder Pressungen im Renaissancestil: 20 mal durch den Prägestempel eingedrückt Christus am Kreuze mit Maria und Johannes; in der Mitte der Deckelfläche in verschobener Raute im Viereck links und rechts Lebensbaum mit Adam und Eva, im oberen und unteren Viereck Figur mit Aureole, wohl Christus, in der rechten Hand das Kreuz, in der linken das Zepter. Mundart ripuarisch. |