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Sammelhandschrift: 1. Muskatblut, Lieder 2. Schachzabel |
[1434] |
1. Lieder Muskatbluts (1852 hrsg. von E. R. v. Groote). Die Anfänge der Lieder durch Ueberschriften wie: Ein anders etc. gekennzeichnet. Strophen mit laufenden Zahlen überschrieben. Versteilung durch senkrechte rote Striche angedeutet. Anfang von Stollen und Abgesang durch: vs, vs, rp (= versiculus, responsorium) am linken Rande gekennzeichnet. Das erste Blatt fehlt. Die vorhandenen 93 Lieder, im Umfange von 3 bis 29 (Nr. 36) Strophen, behandeln Liebe, Treue, Verderbtheit der Welt, Mystik, Fürstendienst, politische Fragen, Religiöses, z. B. Marienlieder usw., Naturfreude u.a. Auf dem Papierstreifen bei Bl. 8v eine schwer lesbare handschriftliche Bemerkung v. Grootes, auf Bl. 1r (oben) das Signum: v. Groote 1815 Paris. Anf. Bl. 1r: In gesanges hort | vur alle wort | begriffen sind |/ In gesange man vynt | ouch aller kunste straisse |/ Schl. Bl. 123v: din lib mich dick erfreuwen dut | du Wünschel / rut | lesch sorgen glut | daz musgaplut | / möge fruntlich von dir kosen. Bl. 124r: Do man schreiff dusent virhondert vnd / XXXIII (NB. Trierer Stil, also 1434) jar wurden duse gedicht volendet / na gewanheit zu schriben in dem stifft von / Treiren etc. In crastino Conuersionis sti. Pauli complet (um) etc. / Herman von Ludesdorff. Auf Bl. 124v ein Gedicht nachgetragen, betitelt: Mirke dys eben / Anf.: Als du geis so sich vur dich als du sprichs so bedenke dich ... Schl.: Vnd ende kein ding jn duser zit / daz dich ruwe na / duser zit so lebes du se wisselich ... Spruchband mit der Devise: weyng fortuna wyllt. Seitwärts folgt noch: Sich for dich / vnd gedenck an mych. Eyne rede eyn halbe / rede ver hoyr sy beide. Anf. Bl. 125r Federproben. 2. Schachzabel. (Vgl. Nr. 4 u. 22). Im Eingangsgedicht die Versteilung durch rote Punkte gekennzeichnet, Strophenanfänge durch Alinea. Anf. Bl. 127r: Frauwe venis mir geboden hait. Schachtza / bel spil uff meister dait. Ach tzarter trost / nu giff mir rait. Daz ich von ir icht werde / mait. by ir so wil ich bliben. Schl. Bl. 127r: Sy hait gematt vil manigen man ... (bricht ab). Anf. Bl. 128r: D Js buych wirt geteilt in vier teil Das jrste teil / ist war vmbe das Schachtzabel spijl funden sy / vnder welchem koning is funden sy. vnd wer / is funden habe als dan herna geschrieben steit. Folgt Inhaltsverzeichnis, weiter: Sequitur pars / executiva ut patet. IN allen sachen / die dem mentschen schadelich sint is die groiste wer got / versmahit vnd sinen nehsten laidigt vnd besserunghe / versumet vnd sinen getruwen straiffer dodet. Eigennamen sind rot unterstrichen, Kapitelüberschriften rot geschrieben. Dieser zweite Teil hat dunkleres Papier. Hinter der letzten Seite mehrere überflüssige Blätter abgeschnitten. Schl. Bl. 169v: Das ist bezeichent / an eynem meister der hies virgilius vnd was / geborn von eynem swachen gesleichte Der hatte / soliche wysheit vnd dogende das er genant / was in aller werlt. |
Papier, stark vergilbt und befleckt, jedoch deutlich geschrieben. früher: innerhalb der Handschrift auf die Deckel Blätter mit latein. Text geklebt; 15. Jahrhundert (1434). Durchgehende Hand. Aeltere Seitenzählung 250+86; zwischen den beiden Teilen zwei Blätter frei. Jüngere Blattzählung 169, durchgehend. Zwischen Bl. 8 und 9 ist ein Blatt ausgefallen. Blattgröße 20,5 x 14 cm, beschrifteter Raum 16 x 11 cm. Einspaltig; 2832 Zeilen; Verse im ersten Teile nicht abgesetzt, sondern durch Schrägstriche (/) getrennt. Zwischen den einzelnen Liedern des ersten Teiles größerer Zwischenraum, auch zwischen den Strophen. früher: Holzdeckel in schwarzem Leder mit Zeichnungen und eingeprägten Stempeln, jetzt: Holzdeckel mit braunem Leder und eingeprägten Stempeln; Mundart mittelfränkisch. |
Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln, Sonderreihe: Die Handschriften des Archivs Heft X Teil 1 (Menne) Muskatbluts: 1852 hrsg. von E. R. v. Groote) Schachzabel: vgl. Best. 7020 Nr. 4 u. 22 Restauriert 2016/2017. |
169 Blatt |
W. 4 8 |
Best. 7020 (Handschriften (W*)), 8 |