1. Tandareis und Flordibel. Anf. Bl. 1ra: Wer wiß ist an salikeit Das ist vorborgen herczeleit. Auf Bl. 7rb ungefähr in der Mitte nach Vers „Ffraw frondiveln diener was" steht die Randbemerkung: Hier beginnt die Heidelberger Hands.; von Vers 1171 an sind die Verszahlen in Zehnern an den Rand geschrieben. Auf Bl. 91rb-91va fehlen 29 Verse, auf Bl. 105va desgl. 167 Verse. Schl. Bl. 166vb: Daz wir mit der engel schar varnt in daz hymmelrich Amen so varnt wir seleklich Diß puch hat ein ende Got vns sin gnade sende. Amen Et sic est finis. 2. Pontus und Sidonia. Auf Bl. 167v in der Mitte der Seite die Ueberschrift: Dis ist die historie von dem / König hieß Pontus / in gallissem Land. Anf. Bl. 168ra: Dis ist ein edel istorie / von schoner ebentu- / ren, da junge lute / vil guts auch guter / exempel in finden vnd leren / mogen, want warvmb, die / jungen sullent horen vnd verne- / men. Schl. Bl. 278va: Vnd also gat / das leben von der werelt / Die sus rich sin so schone, / so kune, so wijse, so gluck- / lich, zcum lesten mußen / (Bl. 278vb) sie das alles hinder yne laßen / vnd komen vnder die swartz / erde. Blatt 279 unbeschrieben. 3. Prosaroman von Lanzelot. Anf. Bl. 280ra: UNs hatt die / Abenture vor / bracht vnd / woil ertzalt , Des / ersten buchs, des fromen stoltzen / Ritters, herrn lantzelotz von lach, / als ir das woil gehort mogt / han, vnd nu an dem ende ge / lasse vnd geswiegen, wie er / sy gescheiden von der konigynne / Jenouer, vnd andern gefangen / Rittern, jnd dem lande von / Gorre. Wichtige Stellen sowie die Eigennamen rot unterstrichen; reichliche Interpunktion; Neigung, Buchstaben wie s, z, l usw. mit Schnnörkeln zu vesehen. Bl. 345 und 346 sind unbeschrieben. Schl. 354va: Dan diß buche saget von / togent, vnd von eren von / ritterschaft, vnd wie man / pryß bejagen vnd vntogent / schuwen soll, man findet / hie jnn gode zu dienen, vnd / gnade zu sagen, vmb das gut / das er vns thut, vnd wie / man lesterlich dinge vermyden / vnd zu allen dogenden sich / keren vnd stellen soll. Diß buchelin zu einer stonden Hain ich jnn flemische geschrieben fonden Von eyme kostigen meister verricht, Der es vß franczose darczu hait gedicht, Dwile das alle dutschen nit konden verstan Habe ich vnnutzeliche zcijt darczu versließen vnd gethan Biß das ich es herczu bracht hain. Deo gratias. 1. Joh. Khulls Ausgabe (1885) kennt diese Handschrift nicht. 2. Von Wüst, Die deutschen Prosaromane von Pontus und Sidonia (Marburg, 1903) S. 64-66 als Hs. K2 bezeichnet und eingehend gewürdigt. Vgl. Nr. 14. 3. Goedeke I2, S. 353 und Peter, Germania 28, 129 ff. nicht bekannt. Vgl. Wüst a. a. O. S. 65. |
Papier. Schrift im allgemeinen reinlich und deutlich. Das erste Blatt beschädigt. Im Vorderdeckel ein Blatt mit Inhaltsangabe eingeklebt (modern); 15. Jahrhundert. Von Blatt 200 ab andere Hand, hauptsächlich an der Form des langen s kenntlich. Aeltere Blattzählung 354; Bl. 106, 345 und 346 unbeschrieben. Blattgröße 27,5 x 20,5 cm, Schriftspiegel 21,5 x 15 cm; zweispaltig, 26—34 Zeilen. Anfänge der Verse im poetischen Teil sowie der Sätze im Prosateil rot gestrichelt, außer Bl. 42v—46v, 57v—58v, 104v bis 105v, 111v—142v, 189r—224r; auf Bl. 139ra sind die ersten 9 Verse gestrichelt. Rote Initialen, außer in den zuvor erwähnten Blättern. Von Bl. 234 ab die Interpunktion rot nachgefahren. Holzdeckel in braunem Ledereinband, kunstvoll gezeichnet, jedoch stark abgenutzt. Messingbeschläge mit einem Riemenstück teilweise noch vorhanden. Der Rücken mit Schafleder erneuert. Mundart: Nr. 1 oberdeutsch, Nr. 2 und 3 rheinfränkisch. |