Anf. Bl. 2ra: Hie beginnet der nuwe tristan / GEdehte man ir zů gůte / nieht, van den der werilte / gůt geschieht / so were id allez alse nieht, swaz / gůtis in der werilte geschicht /. Von hier an nach Zeilen abgesetzt. Rechts oben: E. v. Groote / 1816. Rechts unten: E. v. Groote / Col. Agrip. MDCCCXV. Das Pergament häufig durchlöchert, Bl. 2v und 3r sind die ausgelassenen Zeilen am Rande nachgetragen. Auf Bl. 223rb die Randbemerkung: myll. Samml. occene / oberl. hnds. occidente. Schl. Bl. 263rb: dat wir verdienen sinen segen so vns der engil sůle wegen alle vnse missedat dat vns entpha sin trinitat / amen. Darunter das Schlußgedicht des Schreibers Willekin: Wunschent, dat der schriuer Willekin beschirmet můze iemer sin vor der hellen grůve, wan er ist ein sůndich bůve gewesen uf van kinde, etc. (s. Marold) und darunter das Datum des Abschlusses: Finita sunt hec anno domini / Millesimo Trecentesimo vicesi / mo tertio jn vigilia beati bartho / lomei apostoli (= 23. Aug. 1323); Bl. 263v wieder Schriftproben sowie ein Gedicht v. Grootes auf den Schreiber Willekin: Cöln a/R, den 23ten August 1823; Bl. 264r u. 264v Federproben aus den Jahren 1498 und 1477, deutsch (Gebet) und lateinisch (z. B. Verse aus Vergil u.a.). |
Neuer Ledereinband im Stil des ausgehenden Mittelalters, mit Messingschließen und eingeprägten Stempeln, schwarz. Pergament, zierliche, deutliche Schrift; stellenweise, namentlich am Anfang ziemlich vergilbt. Das erste Vorblatt durchlöchert. Durchgehende Hand, jedoch wechselnd; 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts (1323). 264 Blätter jüngerer Zählung. Blattgröße 21,5 x 13,5 cm, Größe des beschriebenen Raumes 16,5 x 10 cm. Zweispaltig, rund 40 Zeilen, Verse abgesetzt. Sinneseinschnitte durch kleine rote und blaue Initialen bezeichnet; die erste Initiale sehr sorgfältig ausgeführt, desgl. Auf Bl. 263ra die Szene, wie beide im Grabe liegen u. Blumenstauden (Rose u. Lilie) aus ihren Herzen emporwachsen. Zahlreiche farbige, meist rotblaue Federzeichnungen in flotter Ausführung unterbrechen den Text. Auf Bl. 2v Federzeichnung einer brennenden Burg mit der Jahreszahl 1473. Von späterer Hand: Gerard Cunibert Fochem 1814. Unten die Devise: Courtoys et quoy. Auf den zwei Vorblättern Federzeichnungen und Schriftproben. Mundart mittelfränkisch. Vgl. Germania 9, 379 und K. Marolds Ausgabe des Tristan, Leipzig 1906, XLIff. Es ist die Tristan-Hs. B nach der üblichen Bezeichnung; sie enthält Gottfr. v. Straßburgs und Ulrich von Türheims Werk. Beschreibung auch in: Stephanie Cain van D´Elden: Tristan and Isolde. Medieval Illustrations of the Verse Romances. Turnhout 2016, S. 46-47; Joan Tasker Grimbert: The evolving iconography of the Tristan legend from the Midlle Ages to the present [...]. In: Arthuriana 29 (2019), S. 66-104, S. 69. |