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Der Renner des Hugo von Trimberg |
1. Hälfte 15. Jh. (1432) |
Auf der Rückseite des zweiten Pergamentblattes steht ein Einleitungsgedicht in moderner Schrift mit der Ueberschrift: Dit bůch is der renner. Anf. Dyechtens hatte mich irlaubet Von der züt huschet (sint) myn haubet manicherleye done gewan ... 56 Zeilen in zwei Spalten. Schl. einhalp vndir dem baům was ein hartte wonneclichiz gras; do by stunt ein wilder doren Ueber dem Text der ersten Seite (Bl. 2r): Bibliotheca Blankenh. Anf. Bl. 2r: Der hatte da eyne stat erkoren By dem stont eyne lach Wissent daz meynet sach Randbemerkung auf S. 2: Es fehlt die Einleitung, und 19 Verse der ersten Fabel (s. Hagens Grundriß, S. 390 ff.). Buchstaben wie z. B. h, l, etc. nach oben verlängert und verziert, wenn sie in der ersten Zeile jeder Seite stehen. Auf S. 23 am Rande Namen von Minnesängern, die im Text vorkommen, manchmal hervorgehoben: Saenger: / van Bucelauben. / van morungen. / van lympurg. / van Windeck. / van neifferdauwe, etc., ebenso auf S. 24 im Text erwähnte Gedichte. Auch sonst sind häufig Namen aus der deutschen Heldensage, aus der Bibel usw., die im Text erscheinen, verdeutlicht. Schl. Bl. 380r: Wan is sprach er frigedang Off erden ist nit so gar vollen komen Daz is deme wandel sy benomen. Darunter: Et sic est finis huius libri / Completus per manus Nycolai de leya Scriptum Anno / domini Millesimo Quadringentesimo Tricesimo secundo / Juxta stilum Treverensem feria sexta post Mathie apostoli etc. (= 27. Febr. 1433) / Dextera scriptoris benedicta sit in omnibus horis. Bl. 380v: In dieser Taiffelen findet man in der zaelen van yclicher / materien da man van lesen wil. Es folgt Inhaltsangabe: Aufzählung der Kapitelüberschriften, z. B. IJ: Zu deme yrsten van deme baume der in dem Paradise steit, etc. Schl. Bl. 382r: CCCLXXVIJ Van dem jungesten gerechte. |
Papier; schöne und deutliche Schrift, sehr gut erhalten. Das Papier stellenweise gebräunt; erste Hälfte des 15. Jahrhunderts (1432). Von einer Hand gleichmäßig geschrieben. Größe der Blätter 29 x 20,5 cm, des beschriebenen Raumes 20 x 11,5 cm. 382 Blätter alter Zählung, nur die drei letzten jüngere Zählung, rote Ziffern über der Mitte der Vorderseite jedes Blattes. Einspaltig, 33 bis 35 Zeilen. Verse abgesetzt. Ueberschriften der Kapitel, desgl. die Initialen rot, Anfangsbuchstaben der Verse rot gestrichelt, der beschriebene Raum durch Linien umschlossen. Holzdeckel in rotbraunem Leder, mit Stempeln versehen, hübsch gezeichnet. Am Anfange und Schlusse zwei Deckblätter. Nach dem Vorblatte eine Pergamenturkunde eingeheftet, dat. 9. Okt. 1400 Rom (s. Urkundenverzeichnis des Historischen Archivs der Stadt Köln Nr. 6615a). Auf dem Schnitt: Geschrieben / Legenden / in Reimen / 1432. Mundart moselfränkisch. |
Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln, Sonderreihe: Die Handschriften des Archivs Heft X Teil 1 (Menne) |
W. f 89 |
Best. 7020 (Handschriften (W*)), 89 |