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Uebersetzung der Vitae Patrum |
14. Jh. |
Anf. Bl. 1ra: (rot) Hier ghaet an een stucke dat / heeft XIX boke van den reden der / heiligen olt vadere. pelagius / een dyaconus van rome die heft / wt deme grekeschen in dat la / tijn ghebrocht. Euer iohannes / een dyaconus der settede ouer / dit leste stucke. Hier beghint dat / eerste boeck van den vortgange / (darauf in schwarzer Schrift) Abbas euagrius sprac / Eynen monke wart / gekundiget die doot / syns vaders. Euer / hi sprac toe deme die en eme kun / deghede. laes dyn blasphemeren / want myn vader is ondoitlic /. Schl. Bl. 298vb: So wer euer / myt luteren hertzen. ind myt / groisser ynnicheit den alre heilich / sten confessore anthonyus ind here / myten anroeft om eyniche noit / sachen die sal synre beden ge/wert zyn zo eren / vnsem heren Jhesu cristi. wilch/em is glorie ind ere yn ewich/eit der ewicheit AmeN /. Auf Bl. 299ra wird eine Partie aus der Antonius-Vita, die der Schreiber wohl vergessen hatte, nachgeholt: (rot) Hier begint dat gebrek dat in / den neghenden boken hir beuoren / is achter laten To deme eisten in / deme vortganghe. Darauf in schwarzer Schrift: Do abbet iohannes wolde steruen / do sprak sin iunger dat hi eme se/ghede ene vermaninghe de to der vol/komenheit horde. Do antworde / he also. Ir soilt dat weten dat ik / nie myns eigenen willen en wart / ende ik en leerde nie nemant gein / dinck ik en dede dat selue dat ik leirde /. Schl. Bl. 310ra: De selue worde drege ic van des / morgens bis dat ic slapen ga / in myn herte voer eyne wairheit / Do sprac anthonius sone du / heues dat hemelrich mit ru/wen geworven. sittende in dyn / huus als een gut werkmeis/ter. Ik hebbe alle dage geleuet / an bescheidenheit. also dat ich / dinre worde gemate ne gewan /. Die Uebersetzung der Vitae Patrum ist unvollständig. Andere Hss. bei Borchling II 116, 164—66, III 10, IV 134, 188; bei P. Hagen Hs. 1, 3—5. |
Papier, nur die Außenblätter der einzelnen Lagen Pergament, 14. Jahrhundert, war ehedem Eigentum des Grevenconventes laut Vermerk auf Bl. 310v: Dit boich hoirt den susteren van der dirder regulen sunte Franciscus des Grevenconvents in der Sternengassen yn Colen. Die Schrift ist eine feste, nicht zu hohe gotische Letter, von einer einzigen Hand und von der ersten bis zur letzten Seite überall gleich klar und deutlich. 310 Blätter neuere Zählung. Blattgröße 29 x 21,5 cm, beschrifteter Raum 20 x 13 cm. Holzdeckel in braunem Leder mit vielen kleinen eingepreßten Rundstempeln. Rücken neues Leder. Zwei Ueberreste von Schließen noch vorhanden. Mundart niederfränkisch mit ripuarischem Einschlag (z. B. zit, zo neben to, tzeinde, laissen, ich, wer statt wie, u. a.), der gegen Schluß stärker wird. |
Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln, Sonderreihe: Die Handschriften des Archivs Heft X Teil 1 (Menne) restauriert 2010: neue Schließen, altes Leder neu unterlegt Restauriert im Rahmen einer Restaurierungspatenschaft. |
310 Bl. |
W. f 155 |
Best. 7010 (Handschriften (Wallraf)), 155 |