Die Handschrift stammt aus dem Bücherbestande der Kreuzbrüder laut Zettel, der auf den Rücken des Einbandes geklebt war, mit dem gedruckten Vermerk: Bibl. des Croisiers. Papier und Pergament; letzteres aber nur als Schutz für die einzelnen Lagen, indem jeweils das äußere und innere Blatt aus Pergament besteht. Nur die erste Lage ist ganz aus Pergament; 15. Jahrhundert; verschiedene Hände, etwa fünf, so zu Eingang bei dem Kalendarium, dann ab Bl. JVIII, weiter IXCCLXI, CCLXIICCLXXII und ab Bl. CCLXXIIIvb bis kurz vor dem Schluss, wo wieder eine andere Hand etwas über eine Spalte beigeschrieben hat. 280 Blätter ursprünglicher Zählung; beim Einbinden sind wiederholt Lagen in der Reihenfolge verwechselt, z. B. auf Bl. 239vb steht unten der Vermerk: sla sibe blade to ruggen; oder auf Bl. 261vb: sla X blaede vortan vmb lis dan E (d. h. bei dem Verweisungszeichen E); Bl. 241 ist zur Hälfte von oben bis unten durchschnitten, aber mitgezählt. Lagenanfänge: 1 (vorher mehrere Blätter ausgeschnitten, jedoch ohne Textverlust), 9, 29, ... 99, 108, 118, ... 138, 146, 156, ... 186, 195, 205, 214, 224 … bis Schluß; Bl. 281, nicht gezählt, ist leer. Blattgröße 21,5 x 14,5 cm, der beschriebene Raum 10 x 14,5 cm; zweispaltig. Ueberschriften rot, auch sonst viel Rubrik, wichtige Stellen rot unterstrichen; viele Randbemerkungen von den Händen der Benutzer. Die Initialen der einzelnen, auch der kleineren Abschnitte rot oder blau, gewöhnlich zwei Zeilen hoch, die Initialen der Sätze rot gestrichelt. Die Handschrift ist noch dadurch besonders wertvoll, daß die Festabschnitte allsamt mit prächtigen farbigen Initialen, alle mit aufgelegtem Gold, verziert, dazu randleistenartig auf den Rändern der Blätter nach unten oder oben ausgezogen sind, je nachdem dort Platz war. Freilich geschieht die Goldauflegung nur bis zur Mitte der Handschrift, von da ab sind die Initialen nur mehr farbig und auch kleiner. Der größte Teil der sehr gut erhaltenen Initialen ist von einer einzigen Hand künstlerisch wertvoll angefertigt. Gegen Schluß haben sich andere, weniger geschickte Hände an den Zeichnungen versucht. Holzdeckel mit braunem Leder überzogen. Auf dem Leder allerlei Rautenornament eingedrückt. Die beiden Schließen bis auf 3 Reste am Holzdeckel sind verschwunden (später ersetzt). Mundart niederländisch. Restauriert 2018. |