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Maria Garten (ält. Sign. I, 8): I. Gestalt der Mutter Gottes. II. Des Augustinus Handbüchlein. Vgl. Hs. Nr. 78 I. III. Die Gestalt Jesu Christi. IV. Gebete und Betrachtungen. V. Spruch von St. Anselmus. VI. Joh. Ruusbroec: Von fünf Punkten. VII. Betrachtungen. |
um 1500 |
I. Gestalt der Mutter Gottes. Anf. Bl. 1v: (rot) Dit is we suuerlichen / ind schone dat Maria / gestailt was do sy etc. (darauf schwarz) MAriA de lieue Jonffrau / we der loff en conde ind / en mochte nemant be / trachten noch vol louen na dem / dat sy werdich is. Schl. Bl. 2v: wer sy myt ougen an sach der / sprecht dat sy was ind is / vol alre genaden van hemelriche / jnd we schone sy was doch so / mochte ee man vleischliche be / gerte zo ir hauen noch etc/. II. Des Augustinus Handbüchlein. Vgl. Hs. Nr. 78 I. Anf. Bl. 3v: (rot) Hie begeynt sich san/te Augustinus hant / boichelgyn Dat eirs/te capittel van der / beschoůůngen ons he / ren Jhesus cristus / (schwarz:) WAnt wyr in mid/del der stricke / gesat synt so ver cal/den wyr lichtlichen / van der hemelscher / begerden Wair om / wyr stedelichen bewar/unge behoeuen op dat / wyr verwecket moe / gen werden. Schl. Bl. 105v: Min sele mois / dair nae hongeren myn / vleisch mois dairnae / dorsten alle myn wesen / (Bl. 105v) moissen dat beger/en bys ich moege / gain in die vroůde / myns heren. Deo / gracias Amen. Andere Hss. bei Borchling I 104, 114, 128; IV 27, 131, 168; bei Ad. Becker, S. 49 u. 59 f.; bei P. Hagen, Hs. 40, 1; 48, 12; 49, 2 u. 68, 2; bei W. de Vreese, S. 527 f. u. Anm. 4; Groninger Univ. Bibl., Hs. Pro excol. Nr. 8, Bl. 50-76v. III. Die Gestalt Jesu Christi. Anf. Bl. 106r: (rot) Dit is we schone ind / suuerlichen dat Jhesus / gestailt was do hey / etc. (Schwarz) MEn leeset in boichen / de zo romen synt van / hystorien de jairlyn / ges geschagen dat Jhesus / cristus geheischen van dem / vulck Eyn prophete der wair / heit was van groisden zo / maissen lanck schone ind / ersam van angesichte Den / mynnen ind intfoerten moech / ten alle de gene de in an / sagen. Schl. Bl. 107v: O leue suester bis gode da / nckber ind ynnich ind vlijs / sich zo allen goeden wercken / jnd gehorsam dynen ouer / sten ind oitmoedige dich vur / allen mynschen Bis myn / lich ind zo sprechlich ind / goederteren dynen gelichen / etc. IV. Gebete und Betrachtungen. Anf. Bl. 108r: (rot) Dyese naevolgende / gebede sprich so dů / tzo dem heilgen sacra / mente gain woult /. Schl. Bl. 109v: Be/ware mych ind alle / menschen ind ghif in on/sen doide dat wyr din/re offenbairlichen gebru/chen moyssen in der ewi/cher selicheit Amen. Es folgen noch Gebete bis Bl. 117. V. Spruch von St. Anselmus. Anf. Bl. 117v: (rot) Dit leert sente An / celmus ind is myrck / lichen / (schwarz) SEnte Ancelmus / spricht So wat myn / sche in onbekentheit / leeft jnd trage is zu pe / netencien. Schl. Bl. 118r: jnd dat hey bus / sen der gracien gotz is / jnd dat hey leeft in doit / sunden ind comme zo gode / gehoirt. VI. Joh. Ruusbroec: Von fünf Punkten. Anf. Bl. 118r: (rot) Dit leert Her / Johan ruysbroych / (schwarz) IT synt vunff punten de sere schedelich synt eyme geist / lichen mynschen Dat eyne / is eygen mynne, eygen wille / ind eygen behagen off / eygen goetdunckeit. Schl. Bl. 124r: So we dat sich sel / uer onordelichen mynt ind / meynt ind syne genoichte / ind synen vreden soicket in / vergencklichen dyngen, de hait / cleyne mynne zo gode ind zo / hemelschen dyngen. All / dit leert Her Johan ruys / broich de edel leerre VII. Betrachtungen. Anf. Bl. 124v: (rot) Dit is van den ley(f)sten / vrunden gotz in den vij / gebode gotz / (schwarz) ENde want de leif / ste vrunde gotz de / tzijt also costlichen schetz / ent so vlyssigent de leifste / vrunde gotz sich sunderlyn / gen seesterleye dynck. Schl. Bl. 130r: jnd legent / recht eyn schutzbret tu / schen sich ind alle crea / turen jnd allen bilden / ind formen ind ouch / tuschen in seluer ind etc. / All dit steit in dem vij / gebode gotz van den etc /. |
Papier, überall gut zu lesen. Um 1500. Zwei Hände: die erste Bl. 1v—2v, 106r—107v und 117r—130v; die zweite Hand Bl. 3r—105v und 108r—116v. 130 Blätter neuere Zählung, alte Zählung noch teilw. sichtbar. Custoden. Lagenanfänge 1, 3, 15, 27, 39, 49, 61, 73, 85, 97, 107, 117, 127. Die Heftung innerhalb der Sexternen und Quinternen durch schmale Pergamentstreifen verstärkt. Blattgröße 10,5 x 7,5 cm; Schriftspiegel bei der 1. Hand 7,5 x 5,5 cm, bei der 2. Hand 7 x 4 cm. Einspaltig, zwischen 16—20 Zeilen. Kapitelüberschriften rot, desgl. die Alinea-Initialen, bei Sinneseinschnitten rote Strichelung. Alter brauner Ledereinband, vielfach abgegriffen, mit eingepreßtem Renaissance-Ornament. Die auf der Innenseite des Holzdeckels aufgeklebten Vorsatzblätter Pergament. Besitzvermerk auf der Innenseite des Vorderdeckels: Dit boich hoirt zo sent / mariagarden in der uise. Mundart ripuarisch. |
Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln, Sonderreihe: Die Handschriften des Archivs Heft X Teil 1 (Menne) |
W. 8 21 |
Best. 7010 (Handschriften (Wallraf)), 21 |