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Notizbuch eines flämischen Kaufmanns |
[15. Jh. (1453, 1457)] |
Anf. Bl. 1r: „een ingels nobel xlviij prl / een vlams nobel". - Bl. 2r folgt Münztabelle: „.1. inghels nobel .50. pl. - 8 sh .4. Pfennig / .1. Vlams nobel .48. pl .8. s ". - Bl. 3r-5v stehen verschiedene chemische Rezepte. - Bl. 10r-10v folgt Zahlentabelle bis 100 und Beispiele für die 4 Rechenspecies, darauf Erläuterungen nebst praktischen Beispielen zur Preisberechnung von Tuchen, Silber, Wein usw. - Bl. 11r: „Multiplicieren gaet vp wart. ende diuidieren gaet neder wart". - Bl. 17v: „Dit naervolghende is de verieringe / van der stede van brugghe / X Dit is droiff / = dit is ij roden" usw. - Auf Bl. 32v folgt eine astrologische Tabelle: diffrens sol sondach Venus Vrijdach Mercuris woensdagh luna maendach bonum Saturnus saterdagh Jupiter donderdach malum Mars dysendach Von den 3 Wörtern der Linksreihe gehen Verbindungsstriche zu denen der zweiten Reihe, und zwar von diff(e)rens nach sol, Mercurius und luna, von bonum nach Venus und, Jupiter, von malum nach Saturnus und Mars. Bl. 33r folgt die Einmaleinstabelle (1-9). - Schl. Bl. 33v: „Jn een bale Vastains (nrh. fastein = saerdock (nhd. Serge). Vgl. Diefenbach, Hoch- u. Niederdt. Wbch., s. v.; daneben die Formen: fustein, vustein, sardoec, latinisiert fustanum. - Vgl. noch J. Verdam Middelnederl. Handwoordenboek s. v. fustein. Ferner B. Kuske, Quellen zur Gesch. des Kölner Handels und Verkehrs im MA, Bd. 4 (1934) im Reg. S. 459 s. v. fusteyn.) syn 45 sticken / en elc stic hout 21 ellen / toekenen deken / ossenhooft de drune (?)". Im Inneren des Hinterdeckels: „Jan van den Damme die is mij sculdich x Schilling van een pert dat ic hem vercocht hebbe / Anno Domini MCCCCLVIIJ den ix sten dach in Junius des vryd(achs) / sondachs naer madalenen dach hadde pays gend jns princen ghesach jnt jaer 1453". Das letzte bezieht sich auf den Friedensschluß des Prinzen Philipp I. von Burgund mit Gent 1453. Auf der Außenseite des Hinterdeckels: „Aultre naraij / ic begeer geen ander / tan que ie viue / also lange als ic leue / sans mal penser / sonder quaet pensen / Elle sans aultre / sou sonder einich ander". Wahlspruch des Herzogs Philipp von Burgund nach seiner Heirat mit Isabella von Portugal. Auf der Außenseite des Vorderdeckels: „Coc mac gued Vier / De coude winter es hier". |
Papier, sehr gut erhalten; kursivartige Bücherschrift des 15. Jhs (1453 und 1457) von einer Hand; Bl. 69, 1921, 22v30v, 31v32v leer; 33 Blatt neuerer Zählung; die ersten zwei Lagen Quaternen, die dritte (Bl. 1933) Sextern; Blattgröße 15 x 10,5 cm; einspaltig; ca. 13 Zeilen; Pergamentumschlag, vorne und hinten von innen beschrieben; die Lagen in der Mitte durch schmale Pergamentstreifen befestigt; Sprache niederländisch |
Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln, Sonderreihe: Die Handschriften des Archivs Heft X Teil 2 (Menne). Restauriert 2018. |
33 Blatt |
W.* 8 262 |
Best. 7020 (Handschriften (W*)), 262 |