Die Hs. stammt wohl aus einem Frauenkloster (vgl. Bl. 111r: „sundersche). Pergament, sehr gut erhalten, die Gebrauchsspuren nur leichter Art. Außerordentlich zierliche, kleine gotische Buchschrift von einer Hand, von der ersten bis letzten Seite sehr gleichmäßig geschrieben, Mitte des 15. Jhs. Lagenanfänge: 9, 17 ... 49, 54, 62... insgesamt 26 Lagen, zumeist Quaternionen. Alte Zählung teilw. unten rechts noch zu sehen, z. B. h 1, h 2 usw., k 1, k 2... Reklamanten am Schl. jeder Lage unten rechts noch vorhanden, durch das Einbinden jedoch beschnitten. Blattgröße 13,5 x 9,5 cm. Der Schriftspiegel 8,5 x 5,5 cm, überall durch zarte rote Linien eingerahmt, und zwar an den Längsseiten durch einfache, an den Querseiten durch doppelte; auch das Zeilennetz ebenso angedeutet. Einspaltig 23 Zeilen. Sehr kostbare Illuminierumg: Ueberschriften rot oder rot unterstrichen, die Initialen der Hauptstücke in aufgelegtem Gold auf rotem oder blauem Grunde, von überaus zierlich gezeichneten Ranken mit Blättern, Blüten und Früchten leistenartig umgeben, grün, rot, braun, blau, gelb und stets mit aufgelegtem Gold, die Seitenranken oft auf der ganzen Seite, außer am Längsrand rechts, z. B. 1r, 54v, 67v, 108r. Die übrigen Initialen zu Anfang der Abschnitte blau oder rot, auch die kleinen bei Satzbeginn rot oder blau, die Zahlen rot. Die großen Buchstaben im Text rot gestrichelt. Das zierliche Rankenwerk bei den Gold-Initialen hat eine große Aehnlichkeit mit den Verzierungen in den Initialen N, B und R der Urkunde Nr. 12 426 vom 8. Juli 1452 des Kölner Stadtarchivs. Pappdeckelband, mit dunklem, geflecktem Leder überzogen, aus späterer Zeit (19. Jh). Sprache lateinisch und ripuarisch. |