1. Die Tagzeiten der Sonn- und Feiertage. Anf. Bl. 1r (rot:) „Hie begynnent goede oeffenynge vp de hoegetzijde vns heren (schw.:) Dat eirste is wee du de weege vns heren sals bereyden. Jnd dat sal syn eyn goit vpsatz dich zo oeffen yn desen vunff punten“... Es sind meist Gebete im Anschluß an die Messe des Tages, sonst Betrachtungen, zuweilen mit lat. Hymnen und Psalmen im Anschluß an die Liturgie des Kirchenjahres, z. B. Bl. 164v: ‚Hie begynnent seuen ander groisgyn. da myt du louen ind eren sals die moder gotz‘. - Bl. 171r: „Dar na groisse de werde vruntdynne des heren maria magdalena“. - Bl. 241r (rot:) „Dit gebet hait gemacht der hilge lerre sente Augustynus van der dryueldicheit (schw.:) O Got dryueldich ind eyn. vntfenge in myr dat licht der wijsheit. da ich myt verdienen moge zo verstaen ind zo seyn dich dryueldich ind eyn got“. - Schl. Bl. 305r: „ende vry zo komen yn den ouersten tempel der ewigher glorien in vreuden Ouermitz Jesum Christum vnsen lieuen heren Amen“. 2. Nachträge. Die Anfänge derselben Bl. 306v: „Jn der hilger paisch nacht ee men dat hilge cruce vp hijfft so sal men dyt nae geschreuen gebet vij mail na eyn ander sprechen... O leue yonffer maria ich verkundichen dyr groisse vreuden ind vreden‘. - Bl. 308v Verdeutschung des Regina coeli laetare: „O Connynckyn des hemels vervrouwe dych Alleluia“. - Bl. 309v: „We men eynen geistlichen Mei bereiden sal... Gegroyt systu hemelscher mey der ewyger wysheyt here J. Ch. Ych groetzen dych myn eynnyche vsserwylder hertze leyff“. - Bl. 314r „Jtem vp xiij grauen (!) wirt dat hylge sacr. gedragen de machstu dynem leuen heren geistlychen bereiden“... Bl. 322v: „Jtem hei Begeynt we der mynsch dat kleyn suuerlich Neuwe geboren keintgen Jesus dese 40 xl dag alle dage Eyns frundtlich groitzen vnd ansprechen sal“. - Schl. der Hs. Bl. 333v: „als eyn vleissende hoinchseim wanne dit gescheinn is so nympt dat kyngen(!) Jesus zo Amen“. Teile aus dieser Hs. sind zitiert von K. Richstätter, Die Herz-Jesu-Verehrung, auf S. 223. (Bl. 44r und 100r), S. 226 (Bl. 19v); ferner dess. Deutsche Herz-Jesu-Gebete, S. 57 (Bl. 24r), S. 114 (Bl. 14r), S. 189 (Bl. 44r), S. 191 (Bl. 68r), S. 192 (Bl. 11v), S. 196 (Bl. 84r), S. 198 (Bl. 100r), S. 207 (Bl. 103 und 105r), S. 242 (Bl. 149r) und S. 244 (Bl. 147r). |
Aelt. Sign.: I 5. Papier; Wassermarke Ochsenkopf mit Stange und Schlange mit aufgesperrtem Maul, nicht bei Briquet. Gut erhalten, nur wenige Gebrauchsspuren. Gleichmäßige gotische Bücherschrift zu Anf. des 15. Jhs, auf Bl. 1r-305v von einer Hand, dann verschiedene Hände späterer Zeit, und zwar die 2. Hand Bl. 306r-308r, die 3. Hand Bl. 308v-309r, die 4. Hand Bl. 310r-314r, die 5. Hand Bl. 314v-321v, die 6. Hand Bl. 322v-325r und die 7. Hand Bl. 325v-333v. 337 Bll. neuerer Zählung. Vorauf ein Quatern als 1. Lage, jedoch unbeschrieben. Zwischen Bl. 66 und 67 eins herausgerissen. Bl. 306r, 334r-337v leer. Lagenanfänge 9, 20, 30... 110, 119, 129, 139, 150, 169, 179, 188, 198… 228, 239, 249, 260, 269, 277, 287... Blattgröße 14 x 10 cm, Schriftspiegel ca. 6,5 x 8,5 cm. Einspaltig, bei der 1. Hand 16-17 Zeilen. Ueberschriften rot, die Initialen der Abschnitte rot und blau, vereinzelt die größeren Initialen blau-grün oder rot-grün in quadratischer Umrandung mit spärlichem Rankenwerk, ohne künstlerischen Wert. Einzelne Stellen rot unterstrichen, sparsame rote Strichelung. Holzdeckel mit außen abgeschrägten Rändern und braunem Lederüberziig mit eingepreßten länglichen Stempeln. Auf den Außenseiten je 3 schmale, vertikal verlaufende Leisten, die Felder diagonal aufgeteilt. In den rhombischen Feldern abwechselnd Stempel mit kreuzweis angeordnetem Vierblatt oder Männerköpfen. Vor dem 03.03.2009 von den 2 Schließen nur die messingenen Beschläge noch vorhanden, jetzt 2 Schließen rekonstruiert. Der Schnitt ist mit zahlreichen fünfblätterigen Sternchen bedeckt. Mundart ripuarisch. |