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    HAStK - Historisches Archiv der Stadt Köln
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    Best. 7010 Handschriften (Wallraf) - 9. Jh. - 19. Jh.
    Handschriften
    1 - Gebetbuch - 15. Jh.
    2 - Brevier - 16. Jh.
    3 - Ps.-Augustinus - Eckbertus Schonaugiensis - 15. Jh.
    4 - De vita Christiana - [18. Jh.]
    5 - Gebetbuch - 14. Jh.
    6 - Passionale - 15. Jh.
    7 - Sammlung von Gebeten und Hymnen - [ca. 1500]
    8 - Conradus de Saxonia - Sermones anonymi - (11. Jh.) 13. Jh., 15. Jh.
    9 - De abusu passionum animae - 1453
    10 - Lateinisches Gebetbuch - 1430
    11 - De officiis et vita sacerdotum - 18. Jh.
    12 - Stundenbuch eines Malteser-Ritters - 1520 - 1552
    13 - Psalter - 1. Hälfte 16. Jh.
    14 - Erklärung der Cantica Canticorum - [15. Jh.]
    15 - Naturkunde - 14. Jh.
    16 - Lektionar und Psalter - Ende 15. Jh.
    17 - Stundenbuch - 16. Jh.
    18 - Gebetbuch - Mitte 15. Jh.
    19 - Gebetbuch - Anfang 15 Jh.
    20 - Psalter - 15. Jh.
    21 - Maria Garten - um 1500
    22 - Benedictiones - (14. Jh.) 15. Jh. - 16. Jh.
    24 - Jacobus Mediolanensis - Mitte 15. Jh.
    25 - Sammelhandschrift - Ende 15. Jh. (1487)

    Full view Unit of Description 25

    Signatur: 25
    Titel: Sammelhandschrift: I. Exempel. II. Geistliche Lieder. 1. Ein suuerlich liechtken (!) 2. Wechselgesang auf Maria und Fulgentia. 3. Agneta-Lied. 4. Barbara-Lied.
    Laufzeit: Ende 15. Jh. (1487)
    Inhaltsbeschreibung: I. Exempel. 1. Anf. Bl. 1r (rot:) „Hier beghinnen Ein deil suuerlicker exempelen genomen wtten pater noster boeck Dat ierste exempel (schw.:) Wy lesen dat in sinte benedictus cloester was ein monick Die plach decke wtter kercken te gaen loepen Ende was sinte benedictus vertoent Datten ein moriaenkijn verleidden Op ein tijt ginck sinte benedictus na desen monick ende sloechen me roeden Ende die viant vlouden vanden monick recht off hi selue had gesmeten geweest ende die monic bleiff vortaen inden dienst gods (Bl. 1v) ende in sinre bedingen. 2. Anf. Bl. 1v (rot:) Exempel (schw.:) Ein man was in die stat van senis rijck van tijtliken (goede Ende vol van alre hande sonden ende ein kint der verdomenissen. Er wird krank, vergeblich fordert die Umgebung ihn auf, sich durch die Beichte für den Tod vorzubereiten. St. Katharina betet im Kämmerlein für ihn. Gott lehnt ihr Bitten ab, „want hij is quaet ende eyn spise der verdomenissen ende ein brant der hellen. Katharina bittet inniger mit dem Hinweis auf Christi Opfertod, vergebens. Da appelliert sie an Gottes Barmherzigkeit und Passion: „here ich en sal van uwen voeten niet gaen ich en hebbe ontfermherticheit vercregen voer desen minsche. Endlich wird Gott durch ihr die ganze Nacht währendes demütiges Bitten erweicht, er will sich selbst dem Unbußfertigen zeigen, wodurch der Mann von Reue ergriffen wird und bußfertig stirbt. 3. Anf. Bl. 4r: „Wy lesen dat in ein stat was ein heilich man die hiet serapion Ende in die stat was ein man die hadde ein huis daer vele ongelouiger minschen in vergadert waren. Die quat van leuen waren. Aus Mitleid mit diesen verkauft sich Serapion dem Obersten dieser Leute und bekehrt durch sein unterwürfiges Dienen alle zum Christentum. Noch ein zweites Exempel derselben Art von Serapion wird beigefügt. 4. Anf. Bl. 5v: „Sinte ambrosius schrijft dat was ein heilige maget (St. Agnes. Vgl. unten die 8. Strophe des „Agneta-Liedes.) in die stat van antiochen die ihesum mynden ende hem haer suuerheit beloefden. Dit benyden die viant seer. Sie wird angeklagt, Christin zu sein, und verurteilt zu wählen, „oft haer geloeften laten oft int bordeel gaen. Doen dachte sij wat soude mij mijn suuerheit baten laet ich mijnen gelouen gaen ich int bordeel god sal mij wel bewaren. Sie lehnt das ab, wird ins Bordell geführt. Als erster tritt ein Fremder ein, der sie schützen will. Sie tauschen die Kleider, Agnes geht unbehelligt hinaus. Der Mann wird darauf als Christ zum Tode verurteilt. Als Agnes davon hört, meldet sie sich, wird nun gleichfalls zum Tode verurteilt. Sch. Bl. 8v: „hier betoenden sij wel in die groote mynne die hadde die ein om des anders salicheit. - Vgl. die Agnes-Legende bei Jacobus de Voragine und im Passional. Ferner H. Günter, Legenden-Studien, 1906, S. 29. 5. Anf. Bl. 8r: „Het was in die stat van benonien in lombardien ein clerck die lach ter scolen Ende al waest dat hij yet Conste hij was nochtan quaet van leuen Ende doen onse here ein einde woude maken (Bl. 8v) van sinen quaden leuen soe wart hem vertoent in einen visione oft hijt met sijnen lijfliken ougen gesien hadde. Er sieht sich auf freiem Felde in einem furchtbaren Unwetter, flüchtet in ein Haus, das aber verschlossen ist, das Haus der Gerechtigkeit, dann ebenso in ein anderes, das Haus der Wahrheit, und in ein drittes, das des Friedens, und wird verwiesen an das Nachbarhaus, wo die Erbarmung wohnt, erhält hier die Antwort, in den Predigerorden zu treten, (Bl. 10r) „ende dede alsoe hem die ontfermherticheit geraden hadde ende hi leefden salichlick ende staerff salichlic. 6. Anf. Bl. 10v: „Wij lesen van sinte katherinen van senis dat sij onsen heren badt offt sijn eere ware dat sij mocht lesen in boecken om hem daer mede te diene. Der Herr gewährte ihr die „gracie dat sij conste lesen alle boecken die men voer haer bracht nochtan soude men hebben doen spellen haer sij in hads niet geconnen noch ein letter oech niet (Bl. 11r) gecant. 7. Anf. Bl. 11r: „Die meister scrijft int boeck der bien van einre abdissen in spangien die begeerden van onsen here die scrijfture: Ende watmen vrachden vander heiliger scrifturen haer dat wijst sij alsoe subtijllick daer op te antwoerden Ende dit was ein speciale gracie die haer gode dede. 8. Anf. Bl. 11r: „Men leest van sinte ambrosius dat hi quam gereden in die stat van meilanen ende reedt in ein herberge. Er fragt den Wirt: „nae sijnen staet. Als er erfährt, daß ihm nichts mangele, befiehlt A. wieder aufzubrechen, „want god in is hier niet. Kurz darauf sehen sie das Haus zusammenstürzen. - Schl. Bl. 11ar: „Doe seide sinte A. dit is dat ich v luden seide dat god daer niet in was... - Dies Exempel ist entnommen der Aurea Legenda des Jac. de Voragine. 9. Anf. Bl. 11ar: „Het was ein man ein ridder. die was ein scoen ende ein wael gedaen man... Mer hij was quaet van leuenne god sloech desen man (Bl. 11av) met einre grooter lazarien dat alle die meisters hem opgauen. Er wendet sich jetzt aller Schlechtigkeit zu, stirbt ohne Beichte und wird begraben „buten den gewiden gelijck een beeste Ende dit was wel ein arm mynsche... 10. Anf. Bl. 12r: „Men leest dat ein beseten minsche was alsoe Cesarius schrijft daer die duuel wt sprack ende verantwoerden dat men hem vrachden ende op einen tijt was hem gevracht oft hij niet gerne noch comen in soude in dat ewige leuen. Er antwortet, daß er lieber mit der betrogenen Seele in der Hölle sei, „want ich sien mijn quaetheit ende ich bin alsoe verhart. - Ein anderer Teufel sagt, er werde gern Pein leiden bis zum jüngsten Tag, „mocht hij dat aenschijn gods sien. - Es sind die Exempel V9 und 10 bei Caesarius, Dial. mir. (ed. Strange), S. 289 f. 11. Anf. Bl. 13r: „Men leest van sinte bernaert dat hij was in einre grooter siecheit in den welcken dat men duchden dat hi ouch gestoruen soude hebben. In einem Gesichte sieht er, wie der Teufel viele Sünden und Bosheiten vor ihn brachte mit den Worten: „du in mogest nie comen in dat ewige leuen want die stat in (Bl. 13v) hoert niemant toe dan den gods soene, worauf St. B. antwortet, Gottes Sohn habe ein zweifaches Erbe hinterlassen: das eine, daß er Gottes eingeborener Sohn sei, gehöre ihm allein, das andere aber, das er mit seiner Passion verdient habe, gehöre St. Bernhard. Darauf flieht der Teufel. - Vgl. dies Stück in der St. Bernhards-Legende in der Aurea Legenda. 12. Anf. Bl. 13ar: „Men leest van einen heiligen busscop in vranckrijck die was ein heilich man en hadde groote medeliden metten lazarschen mynsche. Einst begegnet er einem schwerkranken Aussätzigen, der vor Heiserkeit kaum sprechen kann. Schließlich erfährt der Bischof, daß der Kranke Barmherzigkeit will. Ein Almosen weist er zurück und antwortet, „dattu aff doest die onreinicheit van mijnre nasen. Der Bischof wills mit der Hand tun, dann mit einem Tuche. Der Kranke lehnt es ab: „ich en machs anders niet geliden dan met dijnre tongen. Der Bischof überwindet sich und (Bl. 14v) „began aen te comen mit sijnre tongen Ende rechte voert viel in sijnen mont ein die alre costelickste steyn die men vinden mochte Ende onse here vertoenden hem (Bl. 15r) openbaerlick dat hijt selue was Ende seide ich bedancke dy dattu my dit gedaen hebsts. Dies Exempel steht schon in des Caesarius Dial. mir. (ed. Strange) VIII 32, S. 105 ff. Es findet sich auch in der Exposicie op het Pater noster, worauf C. G. N. de Vooys, Middelnederlandse legenden en exempelen, 2. Aufl. Gron. 1926, S. 337, Anm. 1 verweist. 13. Anf. Bl. 15r: „Men leest van einen grooten clerck die was regent van parijs ende dese was quaet van leuen want hij was onsuuer, prahlt vor den Schülern: „het hebben drie mannen in die werlt geweest die de werlt versodt hebben Die ierste was moyses (Bl. 15v) die dat ioetsche volck aen hem track Die ander was Jhesus di track die kersten aen hem: Ende die hebben den maen aen hem ende di derde mamet. Sofort trifft ihn großes Ungemach, er kann nicht schreiben noch lesen, sondern liegt wie ein Tier, er (Bl. 16r) „en conste niemant genomen dan den name van sijnre amyen und stirbt „gelijck einre beesten: Ende daer by eest ein sorchlijck dinck Die wijsheit ende die consten te hebben Ende dat die minsche (Bl. 16v) daer nae niet in leeft als hij sculdich waer te doen. 14. Anf. Bl. 16v: „Het was eyn wijff die ginck sitten in eyn becken met water Ende spranck daer wt achterwaert ende seide nu springe ich wtter macht gods ende sprenge inder macht des duuels, und der Teufel holt sie „ewech met lijff ende met ziele. Dies Exempel auch in der Exposicie op het Pater noster, Ms. 8, Bl. 10v der Stadtbibl. in Deventer, zitiert von C. G. N. de Vooys, Mnl. leg. en exempelen, S. 188. Die Quelle wohl bei Caesarius, Dial. mir. XI 60. 15. Anf. Bl. 17r wieder ein Exempel aus dem Paternosterbuch: „Het was eyn moninck in sinte bernardus cloester die was profes sijt ende hij was priester Dese liep wtter orden ende waert ein appostaet ende saet bi einen wyue ende hadder kijnder bij nochtan en liet hie niet te doen misse. Einst gab St. Bernhard dessen ältestem Sohne, der von Geburt an stumm war, eine Botschaft an den Priester in der Kirche, wobei der Stumme die Sprache erhält. Der Priester will penitencie tun, aber St. B. hat keine Zeit. Auf die Frage des Priesters, was er tun solle, falls er vor der Rückkehr St. B.s sterbe, antwortet er: „god sal den goeden wille nemen vor dat werck. Er starb und wurde in der Kirche beigesetzt, und als St. B. dahin kam, „dede (hij) sijn graeff op doen ende doen (Bl. 19r) vant men hem liggen in dat abijt van sinte bernaerts orden ende geschoren als men einen moinck doet: Doen seide sinte bernaert nu mochdi sien dat god den goeden wille neempt voer dat werck Ende daer om eest altoes goet dat ein minsche heeft eynen goeden wille. 16. Anf. Bl. 19r: „... dat was ein abdisse in einen cloester Ende die hadde daer ein nichte die daer oech nonne was seer doechdelick ende heilich van leuen soe dat sij haer allen lieff (Bl. 19v) hadden. Aber sie „was gevallen met quader mynnen op einen iongen man Ende sij hadde begheert hadde sij gemogen tijt ende stede hebben soe soude sij met hem misdaen hebben Ende dese sonde en bichten sij niet. Sie starb, wurde in der Kirche begraben und heilig geachtet. Aber einstmals, als die Aebtissin nach der Mette im Gebet war, da erschien ihr, geführt von zwei Teufeln, die vermeintliche Heilige und erklärte der verwunderten Aebtissin, sie sei verdammt, (Bl. 20v) „om dat ich desen quaden wille in my hadde mit desen iongen man to mesdoen Ende ichs niet en bichden Ende bleef in desen quaden wille ende staerff daer in Ende bin daer om verdoemt ende daer omme eest ein vreiselick dinck vanden quaden wille. 17. Anf. Bl. 20v: „Men leest van einen deuoten man die onsen here seer neernstelick diende ende hij bat onsen here dat hij hem mochte dienen dat hem alre beuaellickste (Bl. 21r) waer. Gott erscheint ihm mit „ein groot ende swaer cruce... dat onse heer al bugende daer onder ginck und sagt ihm „helpet my dragen mijn cruce, und zwar „in dijn herte... in dijnen mont ende op dinen rugge. 18. Anf. Bl. 22r: „Men leest van einen busscop in dat duitsche lant die quaet van leuen was Ende al waest dat hem onse heer casteide met sieckheit of met anderen dingen nochtan in beterden hij sijn leuen niet. Het was ein heilich busscop in sassen lande die hiet conraet: Ende dese bussop was ein heilich man. Einst nach der Mette sieht er, wie beim jüngsten Gericht die Teufel einen Bischof mit Mitra und Gewändern bringen und seiner Schlechtigkeit anklagen und der deswegen zur Hölle verurteilt wird. Bei der Nachricht von dem plötzlichen Tode eines Bischofs „peinsde hi dat die arme ziel mocht we(Bl. 24v)sen die hi gesien hadde und weint um den Verdammten. Diese Erzählung gehört zu der Gruppe, die sich um den Erzbischof Udo von Magdeburg gebildet hat. In der vorliegenden Fassung wird dessen Name nicht genannt, auch der Bischof in Sachsenland nicht irgend lokalisiert, so daß sie wohl auf eine ältere Fassung zurückgeht. - Vgl. Jos. Klapper, Erzählungen des Mittelalters, 1914, wo unter Nr. 2 S. 230 f. Lit.-Angaben. Ferner H. Günter, Legenden-Studien, 1906, S. 152 f.; ders. Die christliche Legende des Abendlandes, 1910, S. 120; C. G. N. de Vooys, Mnl. leg. en exempelen, S. 285-290 und 296 ff. nebst ergänzenden Lit.-Angaben. 19. Anf. Bl. 24v: „Men leest van eynen anderen scrijft cesarius Ende dat was ein conuers in die orden vanden reguliers Ende dese was ein deuote man. ende dese was buten geset op einen hoff dat hi denen bestieren soude. Im Tode erscheint er dem Prior und antwortet auf dessen Frage, wie er ohne Fegfeuer in die Herrlichkeit Gottes eingegangen sei, daß er stets im Gedanken an des Herrn Passion vor einem Kruzifix gebetet habe: „O lieue heer ich bidde v om die bitterheit die ghi leet inden cruce usw. 20. Anf Bl. 26r: „Men leest vanden ridder tongdalus die sijn ziele geleit was vanden engel in dat vegevuer. Es ist die Kurzgeschichte von Tundalus. 21. Anf. Bl 26v: „Men leest van einen clusenaer die scheen seer heilich sijnde voer die mynschen Mer hij dede sijn wercken om gesien te sijn Ende die lude hielden hem gemeynlick voer eynen heligen man. Er stirbt, und alles Volk bereitet ihm „met kerssen ende met tortisen ein großes Begräbnis. Aber ein heiliger Mann sieht, „dat der viant bi hem stont die hadde einen grooten yseren crauwel in sijn hant daer hi met quelden die ziele van desen clusenaer und führt sie zur Hölle. 22. Anf Bl. 27v: „Men leest van einen monick van sinte bernaerts orden dese was hem seluer seer strenge. Ende sijn abt plach hem decke daer in te berispen mer hij volchden sijns selues. Er offenbart sich nach seinem Tode dem Abt. Auf dessen Frage, ob er für seinen Tadel habe Pein leiden müssen, antwortet er, daß, wenn er nicht eine so gute Meinung dabei gehabt hätte, er wäre verdammt worden. - Sch. Bl. 28r: „Daer om laet ons niet haert noch stijf sijn op ons selfs synne mer gelaten onder den wille gods: Ende onder die gene die bouen ons sijn. 23. Anf. Bl. 28r: „... dat was in ein abdie ein monic daer god vele miraculen doer dede. Als ihn der Abt fragt, was Gutes er damit verdiene, antwortet er, daß er bei angenehmen wie unangenehmen Dingen stets „gestadich bleibe und Gott allzeit dabei lobe. 24. Anf. Bl. 29r: „Men leest van einen goeden man doen hi lach te steruen doen baden hem die gene (Bl. 29v) di bi hem waren dat hi hon seggen woude ein wort van stichticheiden: Doen antwoerde hij dese twee woerde woe daer. Ein anderer hl. Mann deutet die zwei Worte: „waer onse herte is geuest daer is waerachtige blijsscap, so „waren sij gesticht ende... keerden hon herte tot dien dingen die hier bouen sijn dat is in dat ewige leuen daer alle blijsscap is. 25. Anf. Bl. 30r: „Het was eyn goet man die ginck pelgrimagie Ende quam tot bethelem doen hi daer wt was gegaen doen ontmoede (Bl. 30v) hem onse here ende sprack... gegruet sijstu goet man. Der Herr fragt ihn, wovon er lebe: „ich ben eyn coepman. Der Herr: „is dyn comenscap voer off sal mense dy nae bringen. Er habe sie bei sich. Auf die Frage des Herrn, was er in den Säcken habe, antwortet er, im 1. „willige armoede ende versmaetheit usw. Der Herr will sie kaufen, aber er will nicht, schließlich will er sie hingeben „om den vader ende den soen ende den heiligen gheist, worauf der Herr: „goet man du bist mijn ende ich bin dijn ende nummermeer in sullen wij gescheiden werden Doen riep die coepman (Bl. 34r) wael mij te deser stonden want mijn seuen secken sijn mij wael ontbanden. - Vgl. C. G. N. de Vooys, Mnl. leg. en exempelen, wo auf S. 337 dies Exempel genannt wird. Es ist auch (s. Anm. 2) von ihm abgedruckt als Beilage XIII in dessen Abh. „Meister Eckart en de Ned. Mystiek (in Nederl. Archief voor Kerkgeschiedenis III, 1905). Vgl. die weiteren Lit.-Angaben S. 336 ff. über deutsche Fassungen dieses Stückes. 26. Anf. Bl. 34r: „Men leest eyn exempel van den goeden keiser constantijn die quam in die stat van constantinopelen... Ende doen quamen die meisters (Bl. 34v) vander stat ende... begeerden aenden keiser dat sij mochten ergeveren tegen die meisters Ende die daer bouen bleuen daer aen souden sij gelouen. Ein Bischof fordert die Meister auf, ihm den gelehrtesten aus ihrer Mitte gegenüber zu stellen. Ihm sagt der Bischof: „ich beuele dy in den naem ons heren ihesu cristi dattu niet in sprekes. Sofort wird er stumm, so daß sich viele bekehren. 27. Anf. Bl. 35v: „Cesarius schrijft van einen monick van sunte bernaerts orden die hiet thomas in (Bl. 36r) ein cloester hiet hemelrode Ende hi was houerdich. Als die Mönche zur Arbeit gehen, sondert er sich ab, und der Teufel führt ihn auf ein hartes Stück Land, was den Mönch sehr verdroß. Als er die Worte spricht: „Jnden name des vaders hoe gaen wi aldus verschwindet der Teufel. - Vgl. Caesarius, Dial. mir. V 51. Hier erscheint jedoch der Teufel in Gestalt eines Weibes im Walde. 28. Anf. Bl. 37r: „Men leest ein exempel van einen wiue die beseten was vanden viant. Auf die Frage eines Priesters, ob es nicht schön sei im ewigen Leben, antwortet er, er wolle bis zum Tag des Urteils darum Pein leiden. Der Priester ersucht ihn: „Segge allein dese woerde: heer god ich hebbe gesundicht wilt myns ontfermen. Als er das hört, „vranck hij des wijfs hals onwerdelick omme ende hi seide heer maergrieten god want dat wijf hiet maergriete ende anders en woude die houerdige viant niet seggen. Worauf der Priester: „du quade viant om dijn houerdie salstu ewelick verdoemt bliuen. 29. Anf. Bl. 38r: „Wy lesen ein exempel van einen goeden man einen priester die hiet guaris hij woenden in ein wilde stede ende bekeerden mennigen minschen met sinen woerden. Er wird beim Bischof von Trier als Geizhals angeschwärzt. Als er mit den Boten nach Trier wandert, wird unterwegs einer krank. Auf die Bitten des „goede gorde erscheint eine Hindin, deren Milch den Kranken rettet. Er wird nun der Zauberei angeklagt. Beim Bischof geht er in eine „camer daer der sonne schyn rayde doer ein gaet Ende op die rayen van der sonnen hinck hij sijnen mantel. Das ist den Begleitern eine neue Zauberei. Vor den Bischof wird ein Findelkind gebracht. Goar soll Vater und Mutter des Kindes nennen. Auf seinen Befehl zeigt das Kind auf die Mutter und auf den Erzbischof als Vater. Dieser bekennt sich schuldig, wird von Goar 7 Jahre eingesperrt, um penitencie zu tun, wird dann als heiliger Mann Nachfolger Goars, der 7 Jahre das Bistum Trier regiert hatte. - Es ist die fabulose Legende (MGSS rer. Merov. IV 402 ff.) um den hl. Goar. Vgl. H. Günter, Legendenstudien (1906), S. 39, 154 und 159; ders., Die Geistliche Legende des Abendlandes (1910), S. 90 und 105; ders., Buddha in der abendländischen Legende (1922), S. 209. 30. Anf. Bl. 43v: „... dat was ein lants heer die heiden was (Bl. 44r) Ende desen man quam eins aen den bernenden rede Ende die hietzde van den rede sloech hem int hoeft soe dat hij rasende waert. Eines Nachts flüchtet er nackt in die Wildnis und von dort auf einen hohen Berg, wo Gott mit seinen Heerscharen thront. Er wird aufgefordert, Christ zu werden. Er will nicht aus der Herrlichkeit fort, aber er muß erst von seinen Sünden gereinigt werden. „Te hants quam daer ein man met einen witten perde bereyt (Bl. 46v) die voerden hem in sin stat. Er bekehrt sich und stirbt selig. 31. Anf. Bl. 47r: „Men leest van einre ionger maget die was van rijken ouders comen mer sij was seer quaet van haere tongen ende lastig allen minschen daer si bi was. Als sie begraben wird, steigt Rauch aus ihrem Grabe auf. Beim Oeffnen sieht man, daß Lunge, Herz und Zunge verbrannt sind, Organe, womit sie gesündigt hatte. - Vgl. ein ähnliches Motiv bei Joseph Klapper, Erzählungen des Mittelalters, 1914, Nr. 27. 32. Anf. Bl. 48r: „Men leest inder vader boeck van einen die hiet appolonius di hadde iongers onder hem. Er hatte die Gabe von Gott, um deren Kümmernisse zu wissen und sagte, wenn sie auf Fragen nichts verlauten ließen: „Laßt, die betrübt sind, zur Hölle fahren, die zum Himmel ziehen, sollen fröhlich sein. 33. Anf. Bl. 49r: „DAer was ein seer edel greue van campanien die eyns wanderen woude seer verre pelgrimaegse. Hij ginck totten iersten eer hij ewech track tot einen armen sieken ende deuoten man dien hij lange met synen aelmoesen gevoedet hadde: Ende badt hem oetmoedelick dat hij alle dage den heer voer hem bade. Er befiehlt zwei Amtleuten, sich des Armen leiblich anzunehmen, was jedoch bald unterbleibt. Nach der Rückkehr des Grafen werden die Amtleute verbannt, aber nach wiederholter Buße, nachdem sie vom Papst absolviert worden, in die früheren Würden eingesetzt. 34. Anf. Bl. 55r: „Het waren te parijs vele meisters vergadert om suptil dingen te ondersueken. Bynnen dat si hierin onledich waren soe quam ein sot ende seide tot hon bericht my eyn dinck dat ich v vragen sal weder eest beter dat ein minsche beleeft dat hy weet oft dat hi leert dat hi niet in weet. Sie gaben schließlich zur Antwort, „dat beter was dat ein mynsche beleefden dat hi wiste dan dat hi leerden dat hij niet in wist, worauf der Frager antwortete: „soe sijdi alle sotten Ende die sot liep daer met ewech Ende sij waren alle wederslagen. - Dasselbe Exempel, nur mit einigen dialektischen Abweichungen, abgedruckt von C. G. N. de Vooys, Mnl. leg. en exempelen, S. 179, Anm. 3, aus der Exposicie op het Pater noster, Ms. Nr. 8, Bl. 73v der Stadtbibl. in Deventer. 35. Anf. Bl. 56r: „Het was ein abt des cloesters vilaer in brabant willem genompt dese was seer milde ende barmhertich den armen wt dusdaniger saken gewoerden Als hi selue heimeliken vertelt heuet brueder wolter die wilen eer prioer was te trier in einen prediker cloester Ende ich hebbe dit selue van hem gehoert Dat closter van vilaer hadde einen wthoff daer die conuerssen eynen (Bl. 56v) sconen osse hadden die vrome was van liue ende van crachten van wes vleische ein arme vrouweken die swaer met kinde was met ouervloedeliken begeerten begeerde te eten. Der Abt hört von „des wiues perikel und befiehlt: „Het is beter dat men den osse doede dan einen minsche Mer doet dat heimelick ende vervult des wiues begeerte. Das Weib erhält das gewünschte Stück und gesundet alsbald. Wunder: andern Tages sieht der Konverse, daß der geschlachtete Ochse den Pflug zieht. Im Raum, wo er das Tier geschlachtet, ist nichts mehr von zerlegtem Fleisch und von Blut zu sehen. Zeuge dessen 3 Konversen und die Frau, die davon gegessen und genesen. - Schl.: „Want (Bl. 58v) wt verborgen heimelicken ingeuen der natueren had sy met weeldiger cracht der natueren dat begeert Mer dit mirakel was verborgen den gesinde des wthoues Want die abt haddet strengelick verboden datmen des niet openbaeren in soude Dit dinc was soe crechtich bi den abt dat hi die te voeren karich was van natueren... daer nae milde ende barmhertich was totten armen bouen alle die abten sijnre oerden Deo gracias. 36. Anf. Bl. 59r: „Daer was ein edel jongelinck seer scaerp van verstande die nae sijnen vader dat coninckrijck ontfinck Ende het geviel dat in sijnre conincklicker stat iaer marct was Ende die coninck met sinen gesinde omginck die coeplude te besiene Ende sorchuoldeliken besach hij wat daer veile was. Er fragt einen alten Mann, einen Philosophen, der seine Weisheit für 100 Mark feil hat, und erhält die Antwort: „En spreck niet onwijslijck ende in begin (Bl. 60r) gein dinck dwaeslijck du en denckes ierst wat daer nae volgen sal, und der König läßt diese Weisheit „scriuen bouen die doere sijn palases ende bouen sijn tafelen usw. Es folgt noch die Geschichte mit dem Barbier, der im Auftrage von Verschwörern dem Könige den Hals durchschneiden soll, aber durch die auf dem Bademantel eingeschriebenen Worte betroffen dem Könige die Verschwörung offenbart. - Dies Exempel findet sich in den Gesta Romanorum (ed. Oesterley Nr. 103; ed. Dick Nr. 162). Es ist freilich älter und stammt aus der Disciplina clericalis (Cap. 19) des Petrus Alphonsus, gelangte von hier in spätere Sammlungen, so Etienne de Bourbon (Nr. 81), Dialogus Creaturarum (Nr. 93) und umgearbeitet in die Gesta Rom. - Vgl. noch W. A. van der Vet, Het Biênboec van Thomas Cantimpré en zijn exempelen, Diss. Leiden, 1902, S. 317 ff., Jos. Klapper, Erzählungen des MA., 1914, Nr. 127 und C. G. N. de Vooys, Mnl. leg. en exempelen, S. 351. 37. Anf. Bl. 62r: „Het was ein priester ende twee mannen die solden rijden ouer einen wech doer ein doerp daer sanck men misse. Der Priester hört die Messe, während die zwei Begleiter ins Wirtshaus gehen. Bei einem Unwetter werden die beiden vom Blitz erschlagen, wogegen der Priester gerettet wird, da er das Evang. Johannis gehört hat. - Sch. Bl. 63r: „Lieue kijnt laet dit di ein leer wesen Ende hoert gerne sinte iohannes ewangelium lesen. - Das Exempel steht auch im Großen Seelentrost. 38. Anf. Bl. 63r: „Het saten twee gesellen in eyn tauerne ende droncken nae vastelauont opten asdach als men assen gaff in die kercke. Der eine wollte in der Kirche Asche nehmen, der andere aber „nam asschen vander eerden ende sprack totten anderen ich wille di asschen geuen, worauf soviel Asche ihm über Haupt und in den Mund kam, „dat hij in die assen verstecde hier om lieue kint en saltu met gode noch met sijnen heiligen niet scempen noch gecken dinct daer op. Deo gracias. - Vgl. Kl. Seelentrost. 39. Anf. Bl. 63: „Het was ein groot heer ende greue dien hielden die lude voer einen goeden man die starff. Ein heiliger Mann sieht ihn in der Hölle auf einer Leiter stehen und erfährt, daß er Kirchengut sich unrechtmäßigerweise angeeignet habe. 40. Anf. Bl. 64r: „Het was ein heilich patriarcke ende hiet herian Ende was alsoe heilich dat hij toecomende dingen bekende Ende hi solde (Bl. 64v) eins reisen met einen busscop. Die hiet willighieses. Der Bischof wird von ihm aufgefordert, den Armen etwas zu geben. Er gibt ihnen „vijff pont goutz, aber „wt houerdien. In der Herberge wird ihm schlecht. In einer Vision sieht er, welcher Lohn dem Patriarchen für Almosen gegeben wird. - Schl. Bl. 66v: „Ende doen hij ontwakende waert ende bedacht dat visioen hadde hij alsoe grooten rouwe ende was hem van herten alsoe leit dat hij dat loen ouergegeuen hadde Ende waert alsoe milde van herten dat hi niet allein alle sijn goet den armen gaff mer hem seluen vercocht ende gaff dat den armen. 41. Anf. Bl. 67r (rot:) „Hier beghint ein scoen exempel van sinte mechteldis wie haer onse vrouwe leerde (schw.:) Op ein tijt lach mechteldis in grooter sieckden doen bat sij ende begeerden van onser lieuer vrouwen dat sij haer woude gewerdigen tot haer te comen in die vre van haere doot haer hulpelick te wesen (met) haere tegenwoerdicheit. Maria tut es und lehrt sie „drie Aue marien daer sij haer dagelicx mede bidden soude. - Schl. Bl. 69r: „Soe dat ich naest god die alre suetste ende die alre goedertierenste bin Ende hier mede sceide onse lieue vrouwe van haer Ende sij gaff haer al dat sij begeerden. 42. Anf. Bl. 69r: „Meister richardus van noerwegen die ein seer wel geleert ende goddienstich man is heeft my vertellet. ende heb dat selue oech gelesen inden scrijften eins brueders vander prediker orden dit in noerwegen was ein seer sundich ende misdadich man die seer vele scaden dede bij sinen tiden met rouene ende met dootslane. Am Bergeshang wird ihm von den Gegnern das Haupt abgeschlagen, das talwärts rollt, stets rufend „O heilige ionffer maria geef waer biechte, bis ein Priester den Kopf auf den Leichnam setzt, ihn Beichte hört und erfährt, daß der Räuber Mittwochs und Samstags zu Ehren Mariens gefastet habe. - Vgl. Klapper, Erzählungen des Mittelalters, 1914, Nr.196. 43. Anf. Bl. 71v: „Het gescieden op een tijt in ein cloester doen stoenden drie brueders ende songen Salue regina. doen was daer ein heilige vrouwe in die kercke die sach dat onse lieue vrouwe quam (Bl. 72r) gaende inder kercken opten choer. Doen die brueders op songen: Et spes nostra salue Doen gruete maria onse suete vrouwe alle die brueders usw. Dieselbe Erzählung bei Klapper, Erzählungen des Mittelalters, 1914, Nr. 48, wo Literaturangaben. 44. Anf. Bl. 74r (rot:) „Hier beghint die bekeeringe der heiliger maget Eufrasina (schw.:) EYn eersam man was in alexanderien die pafnucius hiet die gods gebode wachte: Ende hi nam ein eersam vrouwe nae sinen geslechte die oech eersam wercken deden Mer sij was ondrechtich ende sij was seer rouwich om dat sij gein kijnt en hadde. - Schl. Bl. 98v: „Ende die dage dat sij verscheiden die vieren die monicke in dien cloester tot in desen dage Ende loefden ende danckten gode den vader ende sijnen soene ihesum cristum metten heiligen geist. Dien ere ende glorie is ewelicken ende vmmer meer. Amen. - Es handelt sich um die hl. Euphrosyne aus Alexandrien (gest. ca. 470), die, um der Vermählung zu entgehen, in Manneskleidern in ein Mönchskloster geflohen war und dort 38 Jahre heilig gelebt haben soll. - Vgl. C. G. N. de Vooys, Mnl. leg. en exempelen, S. 8, Anm. 2, wo noch andere Hss. der Euphrosyne-Legende genannt werden. Auch W. de Vreese, De handschriften van J. van Ruusbroecs werken, 1909, S. 120 vermerkt diese Legende in einer Hs. Ms. Germ. oct. 1083 (= Von Arnswaldt 3134) Bl. 178r-187v sowie in der Hs. Nr. 351 der Maatsch. der Nederl. Letterk. te Leiden, Bl. 180v ff. 45. Anf. Bl. 98v (rot:) „Hier beghint ein exempel van einen milden riken man (schw.:) HEt was ein rijk edel man ende seer milde ouer die armen Ende dat benyde die duuel seer ende nam aen ein lichaem van einen minsche die verdoemt was ende quam te lione ende verhuerde hem nu mit desen man Ende hi dede (Bl. 99r) meer werckx dan seuen knechten Alsoe dat hem die goede man beuall ein gasthuis daer hi die sieken in ontfangen soude ende hem doen dat sij behoueden Ende dat dede die duuel al wel, mar hij wachtede altoes dien dach hadde hi O intemerata niet geseget deuotelicken... soe soude hi hem den hals te broeken hebben. Ein Bischof erkennt den Teufel und beschwört ihn, das Gebet zu nennen, worauf der Teufel entflieht. - Schl. Bl. 100r: „Doen vragede hem die busscop wat gebet dat ware daer hij den duuel mede ontgangen waer Ende die goede milde man seechdet hem. In ähnlicher Fassung abgedruckt von C. G. N. de Vooys, Mnl. Marialegenden, Nr. 8 in Bd 1, S. 172, und eine Variante dazu in Bd 2, S. 265-267. Auch bei Caesarius findet sie sich, in Libri VIII mir. Nr. 53 (ed. Al. Meister, S. 179). Vgl. noch de Vooys, Mnl. leg. en exempelen, S. 172, Anm. 3 mit Lit.-Angaben. 46. Anf. Bl. 100r: „Constantijn dede maken ein scoen kercke in die eere der waerder maget marien ende daer toe dede hij comen schoene (Bl. 100v) columpnen ende costelick die de meisters niet gerichten en conden Hoe voel volcx dat daer toe quam. Veranlaßt durch eine Vision, werden 3 Schulkinder gebracht, und „dat hondert dusent mannen niet gerichten in konden. dat deden lichteliken drie kijnder metter hulpen onser lieuer vrouwen. 47. Anf. Bl. 101r: „Het geviel in einre stat in hispangen op onser vrouwen hemeluaert dach dat eyn stemme quam roepen in dier kercken clagende O wy o wach dat hier sijn kersten minschen wonachtich die dat verdragen sullen dat men mijnen soen ander werff crucen sal vanden ioden. Die Leute suchen bei den Juden nach und „vonden ten lesten ein wassen bielde dat die ioden bespegen hadden. ende soudent (Bl. 101v) gecruist hebben in versmadenisse onsen lieuen zueten here ihesus cristus. Dat sij soe wraken dat sise alle doet sloegen. 48. Anf. Bl. 101v: „MEn leest ein exempel in cesarius boeke onder onser vrouwen exempelen dat ein ridder was ende liet die werlt ende begaff hem in sinte bernardus orden ende... conste hij niet meer geleren dan dese twee woerde. Aue maria. Auf seinem Grabe wächst eine Lilie, und auf jedem Blatt „stont gescreuen mit gulden letteren Aue maria. - Vgl. Cäsarius, Libri VIII mir. (ed. Al. Meister, S. 129); ferner Jos. Klapper, Erzählungen des MA, 1914, Nr. 105, S. 318, wo weitere Lit.-Angaben. Vgl. auch daselbst Nr. 168. Ein ähnliches Exempel, lokalisiert in Polen, in des Caesarius Om. XXXVII. Copp. III 60, mitgeteilt von Alf. Hilka in seiner Ausg. der Wundergeschichten des Caesarius, I. Bd., 1933, S. 151, Nr. 211 nebst Anm. Außer in der Aurea Legenda steht die Erz. auch im Bienenbuch des Thomas von Cantrimpré und im Passional und ist aus diesem abgedruckt von C. G. N. de Vooys, Mnl. Marialegenden, als Nr. 53. Vgl. auch dessen Mnl. leg. en exempelen, S. 90 und Van der Vet, a. a. O., S. 80 ff. 49. Anf. Bl. 102v: „HEt was ein ander ridder die dagelicx plach te spreken voer den eten vijftich Aue maria... Mer hij was seer onsuuer. Einst sieht er in einer Vision, wie Maria ihm köstliche Speise reicht, aber in einem unsauberen Gefäß; er lehnt sie ab, jedoch Maria spricht: „mich hadde oech seer wel behaget die spise vanden vijftich Aue Maria. Mer om din onreynicheit soe en is sij mich niet ontfencklichen. Dies Exempel ist abgedr. als Nr. 54 in C. G. N. de Vooys, Mnl. Marialegenden. Vgl. auch dessen Mnl. leg. en exempelen,. S. 98. Es steht gleichfalls in des Caesarius Libri VIII mir. (ed. Al. Meister) als Nr. 80. 50. Anf. Bl. 103r: „HEt was ein hermite die vele hadde hoeren seggen van onser lieuer vrouwen doen sij noch op eertrijck was (Bl. 103v) dat sij alte schoen was aender zielen ende aender lichame. Sein Wunsch, die Gottesmutter zu sehen, wird erfüllt, er fällt vor so viel Schönheit auf die Erde und begehrt nichts anders „dan dat ich altoes mochte aenschouwen dat gloriose aenschijn der mynnelicker maget Maria. Vgl. hierzu C. G. N. de Vooys, Mnl. leg. en exempelen, S. 74 f. 51. Anf. Bl. 104v: „HEt was ein ionck scholier ende hadde groote deuocie tot onser lieuer vrouwen: Ende hi plach... onser L.Vr.bielde... alle dage ein crenskijn van bloemen ofte anderen crude zu machen. Er wird Mönch und vom Prior gehalten, statt der Kränze täglich zu Ehren U.L.Fr. 50 Ave Maria und auf alle 10 ein Pater noster zu beten, wird bald selbst Prior, von Räubern überfallen und festgehalten, erinnert sich, daß er die 50 Ave („onser vrouwen crensken) an diesem Tage noch nicht gebetet hat. Er tut es, und die Räuber sehen ein herrliches Weib neben ihm stehen, und als sie die Erklärung dafür erhalten, „sy vielen hem te voeten ende baden hem dat hij haer biechte hoeren wou(Bl. 107r)de Ende sij beterden haer leuen ende storuen goede minschen. Ende sij dancten onser L. Vr. ende hij dienden haer noch ynnichlicker dan hij te voeren dede. Vgl. hierzu C. G. N. de Vooys, Mnl. Marialegenden, wo zwei Redaktionen dieses Exempels als Nr. 84 und 203 abgedruckt sind; ferner dessen Mnl. leg. en exempelen, wo S. 95 Anm. 1 auf unser Exempel verwiesen wird sowie auf Ms. 4° 144 der Univ.-Bibl. Würzburg, Bl. 98. 52. Anf. Bl. 108r (rot:) „Hier begint ein schoen exempel van sinte Katherinen (schw.:) MEn leest dat was ein cleercsken in engelant in der stat van cantelberch die deuotelick diende der heiliger maget sinte Katherina biddende haer dat sij hem vercrigen wilde gracie dat hij alsoe mocht studieren inden voertgaen inden consten inden leuen Ende in goeden manieren totter eeren gods ende salicheit der minschen. Er wird ein berühmter Meister und Erzieher des Sohnes des englischen Königs. Doch der ist dumm und widerspenstig, lernt nicht trotz aller Mühen des Lehrers, so daß dieser ihm „Diszipline gibt, eilt davon über eine Brücke, fällt ins Wasser und ertrinkt, wird nicht gefunden. Der Meister kommt in den Kerker und fleht zu St. Katharina. Und es geschieht anderntags, „doe men sanck die hoechmisse dat der (Bl. 109v) conincx soen quam inder kercken scierlijck gecleit met einen witten hemde daer bouen om den hals geschreuen stont mit guldenen letteren Dat dauid seet in den souter Geeft mij verstant op dat ich mach leeren v geboden. Er erzählt, wie St. Katharina ihn so lange unter Wasser auf Gebet des Meisters am Leben erhalten habe und er von Stund an gut bei Verstande war. Seitdem große Verehrung für Kathr. - Schl. Bl. 110v: „Doe maecte die meister dese collecta van sinte Katherina O here die gegeuen hebs die wit moisy inder hoecheit des berchs van synaye... geeft ons mynliken dat wij ouermids haer verdienten ende gebeden mogen comen totten berge die Cristus is Ouermids Cristum Jesum onsen here Amen. 53. Ein weiteres Exempel von St. Katharina. Anf. Bl. 111r: „MEn leest oech datter was eyn priester die sonderlinge mynne ende deuocie hadde tot sinte katherina Ende hi plach op dat hochtijt van sinte katherinen te maken einen groten maeltijt ende daer op plach hi te noyen alle die priesters daer omtrent. Während der Messe schleichen sich vier Diebe in die Küche. Einem Hündchen, „dat beelde off basede, wird der Kopf abgeschlagen und alles geplündert. Aber mit Gottes und Katharinens Hülfe können sie aus der Küche nicht heraus, und als sie gar sehen, daß das Köpfchen des Hundes noch im Liegen bellte, flehen sie um Gnade und geloben, „dat sij hen troulick souden beteren. Die priester heeft god ende sint katherinen gedanct dat sij hem sijn goet alsoe wel bewaert hadde. Ende setten op haer getrouliker voert aen te dienen. 54. Noch ein drittes Exempel von St. Katharina. Anf. Bl. 112r: „MEn leest datter was eyn richter boese ende quaet die dicwile om des geldes wil plach dat recht te verkeren Mer nochtan al was hij quaet hij plach nochtan den auont van sinte katherinen te uasten ende den dach hoechgelick te vieren. Und so nahm er sich vor, alle Jahre um St. Katharinentag „soe wat hem bade inder eeren van sinte katherinen dat hij des niet weigeren en soude. Diese offenbart sich ihm in der Gestalt einer armen Frau und begehrt seine rechte Hand. Er gibt sie hin und geht in ein Kloster, sich zu besseren. Im Tode erscheint ihm St. Katharina: „Jch bin katherina die ghi v rechterhant hebt gegeuen ende si toenden hem die hant ende seide Dit heb ich daer om gedaen want ich en sach gein ander manier. v. ziel salich te maken dan mit deser manieren Daer om rust nu suetelick inden here vry van alre pinen Ende aldus gaff hij den gheist inden handen gods Amen. Auf diese drei Exempel bezüglich St. Katharinas verweist C. G. N. de Vooys, Mnl. leg. en exempelen, S. 27, 42 und 50. 55. Es folgt die Legende von den 10 000 Märtyrern. Der Anfang ist verstümmelt, da mehrere Bll. herausgerissen. Anf. Bl. 119r: „Doen dit sagen twee edel mannen die ein hiet Achasius die ein hoeftman was naest den keiser. Ende ein ander hiet Elicidus ein hertoge die keerde hem totten IX dusent ende spraken Compt ende laet ons offeren onsen goden op dat wij ouermids hon mogen verwynnen onse vianden. - Schl. Bl. 129r: „(Die Engel) maecten einen iegelicken ein besonder graff op den bergen Daer sij einen yegelicken by sonder in lachten Sy sijn gepassijt op die tiende kalende. Julij dat is der tweede dach voer sinte Johannes bapdisten geboerten dach AMEN. - Dahinter: „Dese legende van desen heiligen tiendusent maertelaeren is begonnen ende voleindet int iaer ons heren doe men screiff M°CCCC ende LXXXVIJ suster katrin van rade Myn lieue moeder ich heb vch dese legende gescreuen om dat ic wael weit dat vre liefste heiligen sijnt. 56. Anf. Bl. 129v: „Het was ein goet man die ginck op einen wech Ende daer quam hem tegen gegaen ein sondich vrouken die in einen openbaren onsuueren leuen leefden Ende als hijse sach soe hadde dese goede man compassie op haer Ende seide bidt voer my. Sie tat das vor einem Marienbilde mit dem Jesuskind. Das Kind sprach: „hoert moeder myn viant bidt voer mynen vrient, darauf Maria: „Lieue kynt... vergeeft dinen viant om dyns vriendes willen. Die Sünderin „creich eynen inslach ende beterden haer leuen. - Schl. Bl. 131r: „Want sinte iacob seet biddet die eyn voer den anderen dat gi moget salich werden Want in wat stade dat die minsche is hi mach altoes voer sijnen euen minsche bidden. 57. Anf. Bl. 131r: „Alsoe men leest dat was ein conuers in sinten bernaerts cloester Ende die was buten ende wachten die beesten. Diebe kommen, er fällt auf die Knie um zu beten, und hört sie sagen: „die duuel heeft ons hier gebrocht wi wisten wel dat wi hier niet dueren in souden moeghen vander bedingen van desen man. Es folgen Nutzanwendungen über das Gebet. - Schl. Bl. 132v: „Aldus heilich is die pater noster Oech sullen wijt gerne lesen want het is soe coert gemaect op dat niemant verdrieten in soude. 58. Anf. Bl. 132r: „Ende dat dese heilige pater noster soe salich den minsche is dieten leest daer aff scrijft Cesarius eyn Exempel. Ende schrijft dat int keisers vrederics tide. Daer was ein ridder op welcke ridder die keiser seer gemoit was Want hi plach te rouen ende der luden goet aen hem te trecken ende den luden haer lijff te benemen. Er wird verurteilt und gehängt. Der vermeintliche Tote ruft auf einmal, wird herabgenommen, beichtet, empfängt das Sacrament und stirbt dann. - Vgl. Dialogus miraculorum des Cäsarius (ed. Strange, 1851) II. Nr. 49, S. 204: „De milite qui suspensus mori non potuit, donec Christi corpus percepit. 59. Anf. Bl. 135r: „Hier begint ein exempel wtten bienboec. Jch heb in brabant gesien eine nonne vander orden cisters die bekeert was vander ioetscap in welcker dat werck der werdigher moeder Christi seer glorioeselicken gewracht hadde Doen die nonne noch ein kijndekijn was began sij inden huise hoere olderen dat ioden waren in hoeren gemoede aen te mercken waer omme dat daer weren onderscheidinge der namen als der ioden ende der kerstenen. Die Eltern ziehen von Köln nach Löwen („louen) in Brabant. Dort kommt die Tochter mit Christenkindern in das Haus eines Priesters namens „meister reyner, der sie fragt: „wilstu yet alre lieffste Rachel kersten weerden. Si ist dazu bereit. Da die Eltern sie forttun wollen, wird sie auf Geheiß Mariens in ein Kloster gebracht, wo sie auf den Namen Katharina getauft wird und das Ordenshabit nimmt, und „met ongemetenen gelde werden der Herzog von Brabant, der Bischof von Lüttich und der Papst um Herausgabe der Tochter bemüht, jedoch vergeblich. Dies Exempel ähnlich auch bei C. G. N. de Vooys, Mnl. Marialegenden, Nr. 118, in anderer Redaktion Nr. 121; vgl. auch dessen Mnl. leg. en exempelen, S. 224 f.; ferner Van der Vet, S. 101. 60. Anf. Bl. 143v: „Ende want wij vanden ioden begonnen hebben toe spreken. soe willen wij vertellen ein seer wonderlick dinck dat daer geschiet is vander bekeeringen eynre ioedynnen. Exempel. Jn duitslant was ein ionffrouwen cloester (Bl. 144r) dat vanden orloge ende den onvrede toe gronde vernielt waert Ende daer omme worden die nonnen gedwongen weder te keeren toe hoere alderhuis Onder wien was die alre scoenste nonne Agnes genoemt: Die wederkeerde toe hoeren vader dat ein ridder was: Sij waert van haeren vader verkrechtiget ende ontfinck toe hant ein kijnt van hem, das sie tötet und geht dann zu einer Jüdin als Amme, unterrichtet diese im Christenglauben, erhält vom Papst Absolution wegen des Kindesmordes, wird später vom Gatten der Jüdin erstochen, aber durch Marias Hülfe zum Leben erweckt, geht nach Köln, wohin ihr die Jüdin mit ihren getauften Kindern nachfolgt. - Schl. Bl. 151r: „Dese dingen woerden openbair den archebusscop van collen conradus genoemt Agnes staerff inder alre meister penetencien ende vuericheit des geistes Jnder tijt doe Agnes vanden iode gedoodet waert Ende vander glorioser moeder Christi verwecket waert screef men.M°.CC°.ende LV. Gertruit bleef nae haer leuendich ende was ontsteken met wonderlicher vuericheit des geloues. - Auch dies Exempel bei de Vooys, Mnl. Marialeg., Nr. 132; vgl. noch Van der Vet, S. 102. 61. Anf. Bl. 151v (rot:) „Hier begint ein suuerlick exempel van einen deuoten monick (schw.:) HEt was ein geistelick monick die XXX iair in ein cloester geweest hadde in den dienst gods: Ende ten laetsten als hij sieck waert ende hi steruen soude: Soe quamen tot hem ein mennichte der duuelen Ende wolden sijn ziele gripen ende als hi dat sach began hij te roepen... wee my dat ich ye geboren waert. Och off ich ein padde gheweest hadde off ein snode dier... wee mij dat ich ye oerden ontfinck. Dann ruft er Maria an, sofort sind die Teufel verschwunden, so daß er ruft: „Wel mij dat ich ye geboren bin wel mij dat ich in ein oerden gegaen bin. 62. Anf. Bl. 153r: „Het sat op ein tijt ein iode in sijn huis Ende aen sin want was gemaelt ein bielde van onser vrouwen Die iode sach herde neernstelick op dat bielde ende hij peinsede dat die vrouwe wair dair die kerstene soe groote feeste mede dreuen. Da sieht er, wie aus der einen Brust ein Tropfen Milch, aus der andren ein Tropfen Oel quillt, und ruft mit lauter Stimme: „waerlicken het is waer dat die kersten seggen van Maria der comincginnen Jch geloue met allen mynre (Bl. 154r) herten dat sij moeder ende maget ist. Er wird Christ. Aehnlich bei de Vooys, Mnl. Marialegenden Nr. 51; vgl. auch dessen Mnl. leg. en exempelen, S. 225 und 226, wo auf 2 Exempel aus St. Bernhards Leben als vermutliche Quelle hingewiesen wird, abgedruckt als Nr. 276 und 88 in den Mnl. Marialegenden. 63. Anf. Bl. 154r: „Het was op ein tijt ein man die hadde alle sijn gelt verspeelt: Ende hij was alsoe onuerduldich dat hij wt ginck dwalen: Doen quam die viant tot hem ende seide wilstu mijnen wille doen ich sal dij rijck maken. Als der Teufel unter anderem von ihm die Verleugnung Mariens verlangt, lehnt der „raybaut ab und betet in der Kirche, wo die Mutter Gottes sich ihm zuneigt. Ein Priester, der das sieht, fragt ihn nach dem Grunde: „Ende voert soe seide hij om dat mij die moeder gods soe groote mynne ende vriendelicheit bewijst (Bl. 155v) heuet soe wille ich hoer dienen. alsoe lange als ich leue Doen bekeerden hij hem ende biechden hem Ende dienden marien... danckbaerlick. In ähnlicher Fassung, wohl eine Variante eines Exempels bei Jac. von Vitry, als Nr. 4 der Mnl. Marialeg. von de Vooys; vgl. auch dessen Mnl. leg. en exp. S. 194. - Bis zum Schluß des Blattes folgen noch einige Vätersprüche. II. Geistliche Lieder. Die folgenden Lieder sind abgesetzt, die Initialen der Strophen entweder rot umrandet oder rot, die lateinischen Texte rot. 1. Ein suuerlich liechtken (!) Anf. Bl. 156r: „Ellendich is dat hertze mijn ellendich moet mijn leuen sijn... Schl. Bl. 157v: „Die mij allein vernuegen moget Nae v staet mijn verlangen. Amen. Insgesamt 13 fünfzeilige Strophen mit Reim. Der Text ist bereits veröffentlicht von C. G. N. de Vooys, Tijdschrift voor Nederl. Taal en Letterkunde, 1904, Bd. 23, S. 61 ff. - Darauf folgt Bl. 157v-159r ein Wechselgesang, jedesmal eine niederl. und lat. Zeile: 2. Wechselgesang auf Maria und Fulgentia. Anf. Bl. 157v „DJe coutste nacht die oit gewaert O virgo maria Dat was doen ihesus geboren was Domine fulgencia aue plena gracia. Schl. Bl. 159r: „In temptacionem ne inducas nos Sed ab omni malo libera fylios: Amen. Auch dieser Text veröffentlicht von de Vooys ebda S. 63 ff. 3. Agneta-Lied. 4. Barbara-Lied. Anf. Bl. 159v: „Agneta dat edel kijnt Heeft ihesus christus seer gemynt Doen haer die ionge nc giften boet Sprac sij gaet van mi spise der doot. Schl. Bl. 160v: „Agnes is als ein lamp gestoruen Der martelaere croen heeft si verworuen In mynnen quelden sij alte mael Sij staerff oech als ein nachtegael/Amen. Auch dies Stück veröffentlicht von de Vooys, ebda S. 64. Anf. Bl. 160v (rot:) „Sinte berbara liechtken (!). Darunter (schw.:) „Eijn schoen fontein is ons ontsloten Vander barmherticheit wtgeuloten Barbara die ionffer wtuercoren Wt iesses wortel is sy geboren. Schl. Bl. 161v: „O Dyamant O peerle scoen O barbara ghi dracht die croen Bouen allen ionfferen sijdi te eerem Naest marien der moeder ons heren/AMEN. Insgesamt 9 vierzeilige Strophen mit Endreim. - Als Blattfüllsel folgen noch 4 Zeilen Prosa: „Sancte Franciscus seet hoep en troest ende dat toe comen der glorien dat doet mich allen arbeit licht wesen.
    Formalbeschreibung: Aelt. Sign.: W. IV 2. Papier, gut erhalten, nur die üblichen Benutzungsspuren. Wasserzeichen u. a.: gotisches P (ähnlich Briquet 8729), Henkelkrug mit Kreuz auf dem Deckel (ähnl. Briquet 12 484), Wappenschild mit 3 Lilien (ähnl. Briquet 1743), desgl. in anderer Aufmachung (ähnl. Briquet 1675). Ueberall gut lesbare gotische Bücherschrift des 15. Jhs (Ende; auf Bl. 14: 1487) von einer Hand. 161 Bll. neuerer Zählung, dazu die Bl. 11a und 13a; die alte Zählung ist aber noch stellenweise zu sehen: aj, aij, aiij usw., die sich oft wiederholt, so Bl. 1-4 = aj-aiiij, Bl. 5 = aiiij, dann erst wieder Bl. 59-61 = aj, aij, aiij, Bl. 67 = aj und Bl. 119 = aij. Leider fehlt manches Bl., so ist vor Bl. 67 eins herausgeschnitten, desgl. vor. Bl. 144 zwei und vor Bl. 119 deren drei. Außerdem sind zwischen der 8. und 9. Lage wohl zwei Lagen herausgerissen. Blattgröße 14,5 x 10,5 cm, beschriebener Raum 9 x 6,5 cm. Einspaltig, zwischen 17-21 Zeilen. Kapitelüberschriften rot, Initialen rot, grün, blau und braun, wovon die ganz großen, z. B. W (Bl. 1r) 4 x 3 cm rot-grün mit leistenartigen Federzeichnungen, desgl. D (Bl. 49r), O (Bl. 67v)) 5 x 5 cm in blaßrot und braun, die Ränder links und unten mit Rankenwerk ausgefüllt, E (Bl. 74r) 4,5 x 4,5 cm gleicherweise in blaßbraun, M (Bl. 108r) 3 x 3 cm in rot. Eigennamen und wichtige Wörter rot unterstrichen, Satzanfänge rot gestrichelt. Holzdeckel in braunem Leder mit eingepreßten großen und kleinen Rauten, in der Mitte Diagonallinien, in den Feldern Stempel: große und kleine Rosetten, Herz. Ebenso der Hinterdeckel. Messingschließe noch vorhanden. Die Sprache ist niederländisch östlicher Färbung.
    Bemerkung: Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln, Sonderreihe: Die Handschriften des Archivs Heft X Teil 2 (Menne)
    Altsignatur: W. 8 25
    Bestellsignatur: Best. 7010 (Handschriften (Wallraf)), 25
    Digitalisates: Open in the Mets Viewer
    26 - Marien-Psalter - [16. Jh.]
    28 - Gebetbuch - ca. 1480
    29 - Gregorius Magnus - Anfang 9. Jh.
    30 - Hugo de S. Victore - 12. Jh. - 13. Jh.
    31 - Cyprianus - Ps.-Johannes Chrysostomus - Ps.-Basilius - Mitte 15. Jh. - 2. Hälfte 15. Jh.
    32 - Orationes (Schulreden) - [Anfang 17. Jh.]
    33 - Aszetische Sammelhandschrift - 16. Jh. (um 1550/1560)
    34 - Gregorius Magnus - Beda Venerabilis - 12. Jh.
    35 - Ambrosius - Gesta Francorum Hierusalem expugnantium - 12. Jh. - 13. Jh.
    36 - Psalter - Ende 13. Jh.
    37 - Direktorium - 1758/1759
    38 - De sacramento eucharistiae - [18. Jh.]
    39 - Gebetbuch - 15. Jh.
    40 - Lektionar - [14. Jh.]
    41 - Sammelhandschrift - 15. Jh. (1490)
    42 - De morte Christiana - 18. Jh.
    43 - Beicht- und Kommuniongebete, Andachten, Betrachtugnen und Anmutungen - 18. Jh. (1757)
    44 - Psalter - [Anfang 16. Jh.]
    45 - Gebetbuch - 1494
    46 - Gebetbuch - Anfang 16. Jh.
    47 - Gebetbuch - [15. Jh.]
    48 - Gebetbuch - Ende 15. Jh.
    49 - Gebet - und Andachtsbuch - Ende 15. Jh.
    50 - Gebetbuch - Ende 15. Jh.
    51 - Kranken- und Sterbegebete - Anfang 16. Jh.
    52 - Gebetbuch - 16. Jh. (1522)
    Best. 7020 Handschriften (W*) - 5. Jh. / 6. Jh. - 1958
    Best. 7030 Chroniken und Darstellungen (C+D) - 15. Jh. - 20. Jh.
    Best. 7050 Handschriftenfragmente
    Best. 7090 Handschriften aus Düsseldorf - 1169 - 1826
    Best. 1039 Farragines Gelenianae - 17. Jh. (10. Jh. - 17. Jh.)
    Best. 7503 Einblattdrucke - 1461 - 1777
    Best. 7501 Einbandsammlung - 15. Jh. - 17. Jh.
    Best. 7505 Autographensammlung (auch Bildnisse)
    Genealogische Sammlungen
    Siegel, Stempel, Orden, Münzen und Medaillen
    Plankammer
    Thematische Sammlungen
    Einzelzugänge
    Kleine Sammlungen
    Interne Sammlungen des Historischen Archivs der Stadt Köln
    Familienarchive
    Verbands-, Vereins- und Bewegungsarchive
    Archive politischer Parteien, ihrer Gliederungen und Fraktionen
    Firmenarchive, Unternehmensarchive und Hofarchive
    X-Best. 6300 Nachlässe und Sammlungen
    Archivgut aus anderen Archiven
    X-Best. 6000 Unterlagen ohne Zuordnung zur Tektonik