1. Anf. Bl. 1r (rot:) „Ordo ad visitandum infirmam pro extrema vnctione Jn gressu domus a presbytero (schw.:) Pax huic domui (rot:) A sororibus respondetur (schw.:) Et omnibus habitantibus in ea". 2. Anf. Bl. 7r (rot:) „Dese nageschreuen gebeder sal man lesen in der noit eynre steruender suster (Bl. 7v, schw:) Wir bidden dich alre barmhertzichste here J. Ch. dorch de lieffde... vergyff dynre maget vnser suster"... bis Bl. 15v. Dazu gehörend das folgende am Totenbette der Schwester: 3. Anf. Bl. 17r (rot:) „Hie begynnent de seuen psalmen in de gedechtenysse der seuen enxsten J. Ch... Jnd neymant en sal sych vnder wynden it zo lesen in doit sonden De betrachtynge sal man lygende ouerdencken (schw.:) Hie gedenke we dat vnse lieue here J. Ch. als eyn sondich mynsche in syme doit anxste in dem garden syn gebet vsstoirte". — Die Psalmen lateinisch. — Es folgt Bl. 35v die „lettenye"... bis Bl. 43v, Bl. 43v—51r nochmals die 7 Psalmen nebst Gebeten, zugewendet den Seelen im Fegefeuer. 4. Anf. Bl. 51r (rot:) „Hie begynnent de xv graede van vnser lieuer vrauwen... vur de selen der doden". Die beigefügten Psalmen lateinisch... bis Bl. 61r. 5. Anf. Bl. 61r (rot:) „Dyt synt de seuen psalmen ind gebede der lettenyen vur de selen der doden"... bis Bl. 79v. 6. Anf. Bl. 80r: Gebet „vur de gene de in yren lesten enden arbeiden ind de in eynchen bedroeffenysse off in eyncher noit ind enxsten synt Jnd ouch vur de doden (schw.:) In dem berghe olyueti hait hey gebeden zo dem vader. vader mach it syn so gae van mir dese kelch". — Es folgen 15 Psalmen (lat.) nebst Betrachtungen und Gebeten über Christi Leiden... bis Bl. 100v. 7. Anf. Bl. 100v (rot:) „Hie begynnen de vij bloitstoirtzynge vur de selen der doder"(!)... bis Bl. 107v. Anschließend lat. Gebete zu Jesus bis Bl. 112v, ferner zu Maria u. a. bis Bl. 116v. 8. Anf. Bl. 119r (rot:) „Ordo ad visitandum infirmum pro extrema vnxcione"... bis Bl. 135r, dann „Commendaciones siue officium sepulture"... bis Bl. 141v. 9. Anf. Bl. 141v (rot:) „Dit synt seuen gebedere zo den seuen bloitsturtzungen vns heren. de man lesen sal vur de selen der doden"... bis Bl. 145r. 10. Auf. Bl. 145v (rot:) „Dyt gebet sal men lesen vur de selen. ind van werdicheit is it genant dat gulden gebet"... bis Bl. 146r, wo lat. Psalmen für die Sterbenden folgen. — Schl. der Hs. Bl. 162v: „Si ascendero in celum tu illic es si descendero in infernum ad es" (Psalm Nr. 138). |
Die Handschrift gehörte ehemals dem Kloster der Weißen Frauen in Köln. Vorbesitzerin war Adelheid Blitterswick laut Eintragung auf Bl. 117r: „Dyt boech is alijtgijn blitterswych eyn cloester ionffer zo den wijssen vrauwen (von anderer, aber viel späterer Hand:) hatt gelebt A° 1497 wie man findt im alten buch ihre Jahr rendten". Auf Bl. 16r noch eine Eintragung urkundlicher Art: „Das Kloster hatt im May in Frau Müllers Krankheit / Anno 1678 ist auff die gemeinden Alfter vier dausent goltgulden angelegt den goltgulden anderhalben Richt(oller) also 6000 Richtoller gerechnet Capital vor 4 procento an intresse alle Jahre 2 hondert 40 Richt(oller), in dieser anlag hatt herr Antonius Fabritius vier hondert goltgulden, macht 600 Richt(oller). Diese 400 goltgulden hatt Hr. Antonius Vnserm Closter in seinem Testament besatt vor 2. Messen Vnd alle Johrs sein Aniversar zu halten Mit einer singenden Messen 3 leßmessen 39 armen ieder 6 Alb(us) im revectorio soll Weißen wein weck Vnd gebrecht gegeben werden dem Conv(ent) Dieser Hr. ist gestorben A° 1681 den 28. Januar Vnd ist in der Kirch begraben Vor den hohen Altar, Sein Executor Hr. Michael Jven ist A° 1711 den April bey ihn begraben worden Requiescant in pace Amen". Papier, gut erhalten, nur leichte Gebrauchsspuren. Gleichmäßig schöne, klare gotische Buchschrift des 15. Jhs von vier Händen: 1. Hand Bl. 1r15v und Bl. 77r 107v, 2. Hand Bl. 17r76v, 3. Hand Bl. 119r162v Dazu Nachträge von einer 4. Hand Bl. 107v115v. Leer Bl. 117v118v und Bl. 16v. 162 Bll. neuerer Zählung. Blattgröße 14,5 X 10,5 cm, Schriftfläche ca. 9 X 7 cm. Einspaltig, ca. 1920 Zeilen. Ueberschriften rot; Merkzeilen, Verweisungen, einzelne Worte rot unterstrichen. Vereinzelt rote Strichelung. Initialen, große wie kleine, rot und blau, Bl. 107r116v fehlen sie, obwohl der Raum dafür freigelassen war. Einband neu: Pappdeckel mit braunem Leder. Sprache lateinisch und ripuarisch. |