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Gebetbuch |
Ende 15. Jh. |
1. Kommuniongebete. Anf. Bl. 1r: „Vur der yntfenckenisse des hylligen Sacramentz lyst dyt gebett O Alre leyffste here J. Ch. mytt begerden hayn ych begertt dyt aeuentmael myt dyr zo essen ee ych lyden den naturlichen doytt". 2. Die „funff bedroeffenisse Mariens" Bl. 11r ff. — Vgl. Borchling s. v. 3. Gebete „van den hylgen funff wonden vns heren" Bl. 17 ff. — Es folgen dahinter Bl. 39 ff.: ein Gebet „van vnser lieuen frauwen", Bl. 49 ff. Gebet „zo vnsen lieuen hereN", Bl. 51v ff. Gebet von den „xv swerd vns leuen frauwe". 4. Beichtgebete. Anf. Bl. 68r (rot:) „Wie der mynsch syne sunden vur got beklagen sal (schw.:) Ich arme sundyche mynsch versaegen des vyants van der hellen alle syns raths"... bis Bl. 76. — Vgl. Becker, Borchling, Deutsch und Hagen s. v. 5. Betrachtung des Leidens Christi. Anf. Bl. 79r (rot:) „Hie begynt eyne einveldige betrachtunge des lidens vns lieuen heren Jesu Christi (schw.:) Want sich dat lyden vns lieuen heren an dem auent aengeynck So machs du wail de betrachtunge des lydens vns lieuen heren na completen anheuen ee du dich zo slaiffen lages"... bis Bl. 118r. 6. „xij betrachtungen" bei der Kommunion. Anf. Bl. 118r: „O Alre leiffste here J. Ch., Jch vnwyrdige sundersche wyl hude yntfangen dich den wairafftichen got"... bis Bl. 130v. Daran schließen sich Gebete „zo eren der dornen kronen vns heren" Bl. 131r—158r. — Vgl. Deutsch ,S. 29 und 67; Borchling s. v. 7. Kap. 13 aus Seuses Büchlein der Ewigen Weisheit. Anf. Bl. 159r (rot:) „Van vnmeissiger edelheit tzytlichs lydens (schw.:) O tzarte here nu sage myr wat lydens meyns du dat so myneclich nutz ind goit is jnd ich begeren dattu myr da van sages". — Schl. Bl. 181v: „So dick als du van leiffden alsus dir seluer erstyrffs Also (Bl. 182r) groent ind bloet sich myn doit an dyr". 8. Verschiedene Gebete, a) Anf. Bl. 183v (rot:) „Wanne du dyne penetencie gelesen hais (schw.:) Eya lieue here we grois synt myn sunden gewest Jnd we cleyn is myne penetencie dar vur". — b) Anf. Bl. 185v (rot:) „Als du in de kyrch (Bl. 186r) kums so sprich (schw.:) GEgroit systu vnse konynck here J. Ch. Eyn son dauyds". — c) Anf. Bl. 186v (rot:) „Als du myss hoeren woult so sprich (Bl. 187r, schw.:) O Barmherziche lieue here Jch begeren dese mysse zo hoeren". 9. Die 7 Blutstürze Christi. Anf. Bl. 189r (rot:) „Dit synt de seuen bloit sturtzunge vns heren (schw.:) UAdre vnse de bys in den hemelen O here Jesu Criste ich dancken dyr ind louen dich van al myme hertzen". — Vgl. Borchling s. v., desgl. Deutsch s. v. 10. Gebete zur hl. Dreifaltigkeit. Anf. Bl. 203r (rot:) „Hie begynnen dry suuerliche Pater noster ind gebeder van der hilger dryveldicheit de sal eyn mynsche gerne sprechen gode zo loue ind zo eren (schw.:) ICh vnwirdige sundersche begeren zo eren dat eynige gotliche wesen". — Bl. 204v (rot:) „Dit is des vaders gebet dem sprich eyn Pater noster ind bekenne dyne (Bl. 205r) kranckheit ind syne groisse almechticheit". — Anf. Bl. 207r (rot:) „Dit is des sons gebet dem sprich eyn P. N. ind bekenne dyne vnwissenheit ind syne ewige wysheit". — Anf. Bl. 209r (rot:) „Dit is des hilgen geist gebet sprich... ind bekenne dyne sunden". — Anf. Bl. 211v (rot:) „Eyn ynniche dankberheit"... bis Bl. 213r. 11. Gebet zum süßen Namen Jesu. Anf. Bl. 213r (rot:) „Hie begynt eyn suuerlich gebet zo dem soissen namen Jesus (schw.:) O Du barmhertziche Jesu O du sanft moedige Jesu". — Schl. der Hs. Bl. 220v: „lais dyn bytter lyden lieue soisse Jesus nummer an vns verloren en werden Amen". — Vgl. Deutsch, S. 52; Borchling IV 189. — Karl Richstätter zitiert aus vorstehender Hs. in dem Buche „Die Herz-Jesu-Verehrung des deutschen MA", S. 225 f. und „Deutsche Herz-Jesu-Gebete des 14. und 15. Jhs", S. 215, 232 und 259 Stellen, die aber darin tatsächlich nicht vorkommen. Es stehen überhaupt keine solche Gebete darin. Es muß sich also um eine andere Hs. handeln. |
Aelt. Sign.: W. I 31. Die Hs. stammt wohl aus einem Frauenkloster (vgl. Bll. 118r und 203r). Papier, nur die gewöhnlichen Benutzerspuren, sonst gut erhalten. Drei Hände: 1. Hand Bl. 1-50 und 68-76 die gewöhnliche Bücherschrift, 2. Hand 51v- 66v Kursive, 3. Hand Bl. 79-220 sehr sorgfältige, durchgängig saubere Bücherschrift des 15. Jhs (Ende). 220 Bll. neuerer Zählung; die alte Zählung noch stellenweise vorhanden, so Bl. 1 ff. aj., aij., a.iiij, b.j., b.ij. usw. bis g.iiij auf Bl. 52r. Auf Bl 68-71 nochmals a.j., a.ij... a.iiij. Blattgröße 6,5 x 9 cm, beschriebene Fläche ca. 4 x 6 cm. Einspaltig, bei der 1. Hand 13-14 Zeilen, bei der 2. Hand 9-11 Zeilen, und bei der 3. Hand 14 Zeilen. Bei der 3. Hand nur die Ueberschriften rot, sonst durchweg die Initialen rot, wichtige Stellen rot unterstrichen, rote Strichelung. Holzdeckel in braunem Lederüberzug mit eingepreßten Rauten auf beiden Seiten, innerhalb dieser in den 4 Ecken und in der Mitte größere Lilienmuster. Mundart ripuarisch. Restauriert 2018. |
Restauriert 2018; Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln, Sonderreihe: Die Handschriften des Archivs Heft X Teil 2 (Menne) |
220 Bl. |
W. 12 48 |
Best. 7010 (Handschriften (Wallraf)), 48 |