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Historienbibel |
15. Jh. (1427) |
Elsässisches Plenar mit illustrierten deutschen Sonntagslektionen. Anf. Bl. 1rb (rot:) „BRuoder wissent daz yetzent die stvnde ist (Vor ,,ist schwarz übergeschrieben: „nuo, dahinter: ,,vns.) von dem sloffe vf zuo stonde wanne neher ist vnser heil Denne wir gelobetent Die nacht ist vergangen Aber der tag (das folg. in schwarzer Schrift von anderer Hand zur Ergänzung und Richtigstellung des verderbten Textes) sal nahen dar vmb laessent vns abe werffen (Bl. 1va) Die werg der vinsternisse vnd suollen nuon an tuon die woffen des liechtes. - Schl. der Hs. Bl. 229va (aus der „lecze des Jeremias in der Karwoche): „Aber du herre der herren rechter rechte vnd pfiessen die nieren vnd die hertzen sol ich sehen din rach sy vns nuwende dir habe ich entdeckt myn sachen herre myn gott Amen Explicit liber iste per me dieboldum de dachstein proxima feria secunda ante Natiuitatem domini Sub anno domini M°CCCC°XXVij° Orate pro me deum etc.. - Vgl. die Literaturangaben bei der vorigen Hs. Außerdem K. Lamprecht, Repertorium für Kunstwissenschaft, VII 411. Illustration u.a.: Weihnachten - Christi Geburt (Krippe, Ochse, Esel, Maria und Josef) fol. 17v; Anbetung der Heiligen Drei Könige fol. 24v; Auferstehung, leeres Grab fol. 128v; Christi Himmelfahrt fol. 149r
In Vennebusch V, 3 (Postillen), 15. Eintrag "W f. 251, Blankenheim" eingefügte maschinenschriftliche Auflistung des Inhalts: 1 : Initiale B mit Mensch und Fabeltier (Greif ?). 3 : Zweiter Adventssonntag: Es sollen Zeichen geschehen an der Sonne und an dem Monde. Christus mit sechs Aposteln, hinweisend auf Sonne und Mond. 6 v : Dritter Adventssonntags Johannes im Gefängnis. Zwei Jünger berichten. 11 : Drolerie in Initiale D. 12 v : Vierter Adventssonntag: Die Stimme des Rufenden in der Wüste. Der Täufer spricht zu den Abgesandten der Juden. 17 v : Fronmesse von Weihnachten. Geburt Christi. 21 v : Beschneidung des Herrn. 24 v : Anbetung der Heiligen Drei Könige. 27 : Der zwölfjährige Jesus im Tempel. 31 : Die Hochzeit zu Kana. 34 : Vierter Sonntag nach Epiphanie. Heilung des Aussätzigen. 37 v : Fünfter Sonntag nach Epiphanie. Der Sturm auf dem Meere. 41 v : Sechster Sonntag nach Epiphanie. „Jesus sprach zu seinen Jüngern. 45 v : Achter Sonntag nach Epiphanie. Gleichnis vom Sämann. „Ein Ackermann ging aus, den Samen zu säen, und es fiel ein Teil auf die Wege und unter die Vögel. 49 v : Neunter Sonntag nach Epiphanie. Heilung des Blinden am Wege. 55 : Erster Fastensonntag. Versuchung in der Wüste. „Sprich, daß die Steine Brot werden. 62 : Zweiter Fastensonntag. Christus mit Aposteln und die Mutter der Besessenen. „Weib, Dein Glaube ist groß". 70 : Dritter Fastensonntag. Heilung des Stummen. 80 : Vierter Fastensonntag. Wunderbare Brot- und Fischvermehrung. 88 v : Fünfter Fastensonntag. "Christus sprach zu den Scharen der Juden". 95 v : Palmsonntag. Christi Einritt nach Jerusalem. (Zachäus im Baum ?) 128 v : Ostertag. Der Engel und die drei Frauen mit Salbgefäßen am leeren Grabe. 134 v : Sonntag nach Ostern. Der Auferstandene erscheint den Aposteln. 137 v : Zweiter Sonntag nach Ostern. "Jesus sprach zu seinen Jüngern. Der gute Hirt. 140 v : Dritter Sonntag nach Ostern. "Jesus sprach zu seinen Jüngern". Eine kleine Weile. 143 v : Vierter Sonntag nach Ostern. "Jesus sprach zu seinen Jüngern". Ich gehe zum Vater. 145 v : Fünfter Sonntag nach Ostern. Jesus spricht zu seinen Jüngern vom Vater. 149 : Himmelfahrt des Herrn. 151 : Sechster Sonntag nach Ostern. "Jesus sprach zu seinen Jüngern". "Es sy denn, das uwer guttette besser sy denn der schriber ..." 153 v : 7.Sonntag. Wunderbare Brotvermehrung. 155 v : 8.Sonntag. "Jesus sprach zu seinen Jüngern". Von den falschen Propheten. 158 : 9.Sonntag. "Jesus sprach zu seinen Jüngern". Der ungetreue Verwalter. 160 : 10.Sonntag. Jesus weint über Jerusalem. 162 v : 11.Sonntag. Der Gleißner und der öffentliche Sünder. 165 : 12.Sonntag. Heilung des Taubstummen. 167 v : 13. Sonntag. „Jesus sprach zu seinen Jüngern. Ein Mensch fiel unter die Räuber. 169 : 3 Drolerien. 170 v : 14. Sonntag. Heilung der zehn Aussätzigen. Jesus mit zwei Aposteln fünf Aussätzigen gegenüber. 137 v : 15. Sonntag. „Jesus sprach zu seinen Jüngern. Niemand kann zwei Herren dienen. 176 : 16. Sonntag. Auferweckung des Jünglings von Naim. 181 : 17. Sonntag. Heilung des Wassersüchtigen. 183 v : 18. Sonntag. Jesus sprach zu den Juden. Vom größten Gebot. 186 : 19. Sonntag. „Jesus sprach zu seinen Jüngern. Das hat ein Feind getan. 188 v : 20. Sonntag. Heilung des Bettkranken. 193 : 22. Sonntag. Der Hauptmann von Karphanum. 195 v : 23. Sonntag. „Jesus sprach zu seinen Jüngern. Vom Zinsgroschen. 205 : Pfingsttag. „Jesus sprach zu seinen Jüngern. Wer mich lieb hat … 211 v : 1. Sonntag nach Pfingsten: Jesus und Nikodemus. 214 v : 1. Sonntag. Der reiche Prasser und der arme Lazarus. 217 v : 2. Sonntag. „Jesus sprach zu seinen Jüngern. Die Entschuldigungen vom Gastmahl. 220 v : 3. Sonntag. Jesus zu den murrenden Schriftgelehrten. Vom verlorenen Schaf. 223 v : 4. Sonntag. „Jesus sprach zu seinen Jüngern. Vom Splitter und vom Balken. 226 v : 5. Sonntag. Vom wunderbaren Fischzug. 228 v : letzter Sonntag. Heilung der Blutflüssigen. |
Aelt. Sign.: W VIII 48. Die Hs. stammt aus Schloss Blankenheim wie die vorige. Auf Bl. 1r oben: „Bibliotheca …. Das nun folgende Blanquenheimiensis ausgekratzt, aber noch teilweise zu lesen. Der Schriftduktus von der gleichen Hand wie bei der vorigen Hs. Papier, gut erhalten. Die 2 Wasserzeichen Katze und Waage wie bei der vorigen Hs. Bücherschrift des 15. Jhs (1427) von einer Hand gleich der 1. Hand in der vorigen Hs. Bl. 1-163v Geschrieben von Diebold von Dachstein (s. Schluß). 229 Bll. neuerer Zählung. Von einer alten Zählung ist nichts zu sehen. Lagen 10, 20, 30 usw. sämtlich Quinternen. Beim Einbinden durch aufgeklebte Papier- und Pergamentstreifen mit lateinischem Text versteift. Blattgröße 40 x 28 cm, beschriebener Raum 26 x 16 cm, Schrifthorizont noch sichtbar. Abstand vom oberen Rande 4-7 cm, vom unteren 7-9 cm. Zweispaltig, jede Spalte 26,5 x 7 cm, Abstand zwischen beiden ca. 2,5 cm. Etwa 32-36 Zeilen. Die Illustrationen wie bei der vorigen Hs. und von derselben Hand. Die Initialen der Abschnitte blau und rot, meist 3-4 Zeilen hoch, außer bei der J-Initiale. Überschriften rot. Reichliche rote Strichelung, keine Unterstreichungen. Holzdeckel in Schafleder mit eingepresstem Rautenschema: 5 Rahmen mit durchschnittlich 2-3 Parallelen. Die metallenen Verzierungen an den Ecken und in der Mitte wie bei der vorigen Hs. Die beiden Schließen vollständig erhalten. Schnitt rot. Auf dem Längsschnitt von späterer Hand schwarz: DIEBOLD van DACHSTEIN. Sprache alemannisch. [Werkstatt Diebold Lauber in Hagenau/Elsass]. Möglicherweise verwandt mit ULB Düsseldorf Ms. F55. Siehe auch 7010, 250. |
Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln, Sonderreihe: Die Handschriften des Archivs Heft X Teil 2 (Menne); Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters (Bayerische Akademie der Wissenschaften), Band 8, Lieferung3/4, München 2019. [Eines von lediglich zwei erhalten gebliebenen Exemplaren dieses Handschriftentyps]; Restauriert 2015: Im Zuge der Restaurierung wurden Papierstreifen (Falzverklebungen) sowie Reste der Hülse des Lederrückens aus einer Altrestaurierung vom Objekt gelöst und entsorgt. Alle zeitgenössischen losen Überreste (Pergamentfalzstreifen, alte Bünde) wurden gesichert und sind beim Objekt verblieben. |
229 Blatt |
W. f 251 |
Best. 7010 (Handschriften (Wallraf)), 251 |