1. Von der Vollkommenheit in allen Tugenden. Anf. Bl. 3r: „Sommighe sonderlinghe leringhen hoe een mensche hem sal schicken om perfectie te crijghen van alle duechden. Ten eersten sal een mensche dickwils hem stellen om volcomen ende gheheele bichte te spreken met volle berouwe ende leetstscappe ende met een vaste propoost om niet meer te sondighen". — Schl. Bl. 4v: „want ghij elck jaer hebt bedreuen tegen god of tegen consciencie ende" (bricht ab). 2. Vom andächtigen Gebet. Anf. Bl. 5r: „Een suijuerlijc bewijs om deuotelijc te bidden. Een deuoet mensche in sijn ghebedt moet hij hebben een ghoet vast betrouwe om te vercrijghen van dit goddelijcke goetheijt daer toe werden wij verweckt". — Schl. Bl. 6v: „Dit seste manier is mitten lijff totter knijen neder te bucghen wt groote deuotien ende eerwardicheijt tot godt almachtich als men ghemeijnlic doet ind en" (bricht ab). 3. Vom Gemeinschaftsleben. Anf. Bl. 7r: „Hier beghinet hoe ghij in een vergaderinghe leuen sult. Sjnte Pauwels seijt die heijlighe apostel brueders siet waer toe ghij gheroepen sijt ten es ons niet ghenoech tot onser salicheit dat wij in den cloester sijn oft in een vergaderinghe sijn gega(de)rt". — Schl. Bl. 11r: „met waken ende met wtwendighen hoeffeninghen met beden heijlich woerden mach alsoe niet et cetera" (bricht ab). 4. Buch eines Kartäusers vom geduldigen Leiden. Anf. Bl. 11r: „Hier beghint dat buec vande(n) verduldegen liden gemaect van eenen sairtroes allen onsen orspronc es wt god, daer om en sauwen wij anders niet begheren dan god ende ghelijc een ghescut dat haestelijc vliecht tot synen ijnde daert behoert. alsoe sullen alle goede gejestelieche (!)j menschen haestelijc loepen totten goeden daer sij tuwe ghescapen ende vercoren sijn als ancelmus seijt". — Schl. Bl. 44r: „zoe en smackte hij noijt te rechte geestelijcke dinghen Hier intt (!) tboeck vanden verduldighen lijden gemackt van eenen sairtroes Amen". 5. „Regel der Liebe". Anf. Bl. 45r: „Dit is die Regel der lieffden AEnghesien dat die volheijt des wets is in die lieffde ende die wet anders niet en leert dan gheregelde liefde ende wel gheordinert in betamelijcke lusten". — Schl. Bl. 50v (Verse): „Luttel van worden behoet van sinnen Sedich van ghelaeten hooghe van minnen Reijp van gronde huesch van monde Sal wesen een maecht in allen stonden Leert swijghen, wijrcken ende duijcken wildie vrede des hertten ghebruijcken JHS Maria Amen". 6. Betrachtung über Luc. 17,32. Anf. Bl. 51r: „Een suijuerlijcke Contemplatie op dat wort Luce 17(,32) weest ghedachtich der huijsvrouwen van Loth SOmmighe menschen verlaeten die werelt ende ghaen int cloester ende sij sien om achter rugghe tot die rijcdommen die sij verlaeten hebben teghen den welcken is gescreuen luc. 9.(62) niemant stekende sijn hant aen die ploech ende siet achterrughe die en is niet bequaem den rijck godts". — Schl. Bl. 58v: „Die hem dan spieghelt aen eenen anderen der spieghelt hem saecht Ende al sulcx is wel ende wijshijt bedacht: .JHS Maria Amen (Verse:) Lijt strijt ende mint: wildie wesen JHS kint. Leert verdraghen sonder claghen wie ghij sijt Want hoe seer men v iaecht Jst dat ghijt verdraecht Ghij wint den strijt". 7. Werbung des Seelenbräutigams Christus. Anf. Bl. 58v: „Hier volghet een suijuerlijcke vrijagie des bruijdegoms der zielen Jhesu Cristi ghebenedijt O Mijn Wtvercoren brujt die ick bemint heb totten doot des cruijces (Bl. 59r) Jck stae vur u duer des hertens ende cloppe mit soe menich vermaen soo straffelijc soe troostelijc op dat ghij daer duer sout beweecht wordden (!) tot mij om mij in te laten ende den tabernakel uwes herten mij te bereijden". — Schl. Bl. 64v: „da v hert soude moghen ontsteken werdden (!) om mij wederom te beminnen nu ende inder ewigheijt Amen". 8. Antwort der minnenden Seele. Anf. Bl. 64v: „Die deuote ziele hoorende die stemme ende dat cloppen des bruijdegoms ihesu cristi die vnspringt wten slape om te spreken mit haer lieff. Die wt vercoren bruijt ihesu die minnende ziele gheweckt wesende van haeren liefsten int cloppen ende int minnelijcke aenspreken der heijmelijcher vrijagien soe staet sij op wten slaep". — Schl. der Hs. Bl. 69v: „Daer om bidde ic v wilt mijn hert reijnighen op dattet een wardighe woonstat mach sijn om v daer in te woonen als uwen tempel ende tabernakel weest mijns ghenaedich die" (bricht ab). Die Abschnitte 7 und 8 lassen denken an den Windesheimer Mystikerkreis, besonders an Hendrik Mande († 1431) und seine „Corte enighe sprake der minnender sielen tot horen brudegom", eine Uebersetzung aus einer lat. Vorlage eines bis jetzt unbekannten Verfassers. |
Die Hs. gehörte wohl ursprünglich einer Klosterbibliothek. Papier; Anfang und Schluß fehlen, sonst gut erhalten. Wasserzeichen: Lilie, darunter der Name NIVELLE (Briquet Nr. 7079). Niederländische Bücherschrift des 16. Jhs (Mitte) von hauptsächlich 3 Händen: 1. Hand Bl. 3r4v und 7r26r, 2. Hand 5r6v und 45r69v, 3. Hand Bl. 26v44r, außerdem kurze Nachträge von einer 4. Hand Bl. 4r und von einer 5. Hand Bl. 26r26v. 69 Bll. neuerer Zählung, beginnend mit Bl. 3, da Bl. 12 fehlen; Bl. 29 zusammengeklebt (Zwischenseiten unbeschrieben). Blattgröße 15,5 x 9,5 cm, beschriebener Raum bei der 2. Hand 10,5 x 5,5 cm, bei der 3. Hand 7,5 x 12,5 cm. Einspaltig; bei der 2. Hand 1823 Zeilen, bei der 3. Hand 28 Zeilen, bei der 1. Hand 2427 Zeilen. Vereinzelt schwarze Initialen, sonst keine Verzierungen, Einband des 19. Jahrhunderts, Sprache südniederländisch |