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    HAStK - Historisches Archiv der Stadt Köln
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    103 - Predigten - 2. Hälfte 15. Jh. (1463 - 1521)

    Full view Unit of Description 103

    Signatur: 103
    Titel: Predigten
    Laufzeit: 2. Hälfte 15. Jh. (1463 - 1521)
    Inhaltsbeschreibung: Die Predigten sind vielfach mit Jahreszahlen versehen, um anzumerken, wann sie jeweils gehalten wurden. 1. Predigt für die armen Seelen (1463). Anf. Bl. 1r: „Sancta et salubris est cogitacio pro defunctis exorare 2. Macch. 12. Want wir nu begencknyss, Jairgezijt halden eyns gestoruen mynschen, sullen wir myrcken die vurgesachte latijnsche wort die der edeler furst judas machabeus sprach. - Schl. Bl. 4r: „ind dar zo bereiden, dat ons goider lude gebet na desen leuen zo staden komen ind helpen muge ind wir den ewigen doit ontgaen mugen des gonne ons got allen Amen. - Auf Bl. 1r, 1v, 3v am Rande das Wort: jairgezijt oder jaergezide. 2. Predigt auf Ostern (1498). Anf. Bl. 7r (rot:) „Eyn sermoen na paischen (schw.:) Vnse paischen is Cristus geoffert spricht sent pauwels Corinth. 6° (1. Cor. 5,6) Dat paischliche hoegezyt vyren wir in der wairheit van dem waren ind leuendigen paischlam ihesu cristo vnsen heren. - Schl. Bl. 11r: „verwecket werde zo begerten der ewiger vreuden, Wilche vns verlene zo verkrigen na desem leuen, die de ewige vreude seluer is jhesus cristus vnse here Amen - Auf Bl. 7r am Rande (rot:) „Pascha nostrum immolatus est Cristus Ad Corinth V°. Auf Bl. 10r am unteren Rande (rot:) „Wilt emant me lesen van dem wederkieren zo den alden sunden, ind weten die sunden neit zo laissen, die soke he vur in dem sermoen van den valschen penitencien, in der vyerder (bricht ab). - Diese Predigt stimmt genau überein mit der Predigt in der Hs. G. B. 4° 216, Bl. 8v-11v. 3. Predigt von der Eitelkeit aller weltl. Vergnügungen. Anf. Bl. 11r (rot:) „Van ydelheit alre wereltlicher genoechden (schw.:) Der alrewijste, weldichste ind rychste koninc salomon, nae dat he vndervonden ind besocht hadde allet dat weldich rijchlich off eerlich is in der werlt. so spricht he doch dar na also in ecclesiaste, Ydelheit der ydelheit ind allet is it ydel, dat vnder der sonnen is Als ich mich kiende zo alle mynen wercken ind arbeiden, die ich zo vergeeff gewirkt had, so sach ich in allen ydelheit ind bedroevyge des moeds ind dat neit bliuende en is. - Schl. Bl. 18r: „alleyn gode zo denen ..., der vur eyn cleyne zijtliche arbeit geuen wilt ewich loen ind raste, vroude en welde rijcheit jnd me dan eynichs mynschen hertze gedenken mach in ewicheit der ewicheit sonder ende Amen. - In diese Predigt sind manche Exempel eingestreut, so Bl. 11v-12r das vom Einhorn (Bl. 12r: „Alsus deit ouch manch werltlich mynsch, die wirt alle dage geyaget van dem eynhorn dat is van dem dode, die em alzijt na geit jnd vellet in de koule der werelt, die vol is alles quodes usw.). Auf Bl. 15r beginnt ein Exempel aus dem Leben Alexanders, wo es heißt: „jnd hir omb list man van dem groissen konynge allexander, die eyn here was alle der werlt, mer neit langer regnerde dan xij iair ind darna starff he ind wart ewelichen verdoemt, Dat als man yn begrauen solde, so waren da bi vil heydenscher meister ind filosofen, Wilcher eyn alsus sprach Gesteren en was allexandro al die werlt neit genoich, hude hait he myt dryn off vier elen geroumes genoich, Der ander sprach, Gesteren moicht allexander vil mynschen hain verloist van dem doide, hude en konde he selue den neit vntgain... Der vunffte sprach, Gesteren vntsagen die lude ind eirden allexander, hude achten sy yn nyrgen vur dan vur eyn vuyl aes, Sic transit gloria mundi. Auf Bl. 16r folgt ein Exempel von einer Seele in der Hölle: „Dit hain wir eyn verveerlich exempel, Dat eyn hillich man sach eyne sele eyns mynsche(n) die der werlt genoechten in eren welden ind rycheit zo hain geuolget ind gedeint hadde in syme leuen dat sy gevoert wart in der helle jnd als der furste der boeser geist sy komen sach, do stoent he up ind sat die sele up synen stoel, der alre gloedich was ind brante vol vuyrs ind sprach zo yr alsus Sitz hir up desen lustlichen stoel vur die ere ind glorie die du in der werlt (Bl. 16v) dickwile hais gehat Do leess he brengen eynen enxtlichen gruwelichen dranck van pech ind sweuel ind twanck die sele den dranck myt gewalt zo dryncken. Die Peinen werden in Einzelheiten geschildert bis Bl. 18r. - Diese Predigt stimmt überein mit der in Hs. G. B. 4° 216, Bl. 11v-15v. 4. Predigt vom Tode. Anf. Bl. 18v (rot:) „Van dem dode (schw.:) Sent Jheronimus spricht Al dat leuen eyns wisen mynschen is gedechtenisse des doitz Denke alzijt up dynen doet, ind du en salt neit sundigen Want we sich alzijt denkt sterfflich zo syn, die versmaet die zijtlige dynge lichtlichen ind krijcht verlangen zo den ewigen dyngen. - Schl. Bl. 26r: „jnd bidden dan myt groissen begerten zijt ind vrist vns zo besseren, die wir nu nyrgen vur en achten Hie aff schryfft der selue lerer sent gregorius eyn exempel, Dat in valerie was eyn rijch man geheisschen crisorius etc., soeke in der irster septernen, bi dem ende sermoens van der valscher penytencien. - Diese Predigt, auf die hier verwiesen wird, steht nicht in der vorliegenden Hs., sondern in der Hs. G. B. 8° 216, Bl. 15v-20v, wo an der Stelle jedoch Quaternen sind. Vermutlich ist beim Einbinden der einzelnen Predigten diese Predigt in die andere Sammlung geraten. 5. Predigt von der ewigen Höllenpein. Anf. Bl. 26r (rot:) „Van der ewiger pynen der hellen (Bl. 26v, schw.:) Also die rechtuerdicheit gotz, geyn goit werck vngeloent en leest, also en leest sy ouch geyn sundich ind quoit werck vngepyniget jt en werde in desem leuen gebessert ouermitz penitencie. - Schl. Bl. 34r: „jnd in bouen alle geschaffen wesen mynnen ind lieff hain des vns got verlene allen Amen. - Eingestreut sind einige Exempla, so eins von Beda Venerabilis, dessen dort gen. Gesta Anglorum wohl seine Hist. eccl. gentis Angl. ist. Es heißt Bl. 29v: „Hir van schrijfft eyn exempel beda in gestis anglorum, Dat eyn ritter was, die starff, jnd gevoert wart zo seen die gruweliche ewige verdoemnisse jnd doch na weder zo dem leuen quam vmb syne sunden zo besseren, Deser van groissem erviernisse der helscher pynen leess die lude jnd vlo in den walt ind maechde eyn celgijn dae he woende bi eyn wasser, jn dat wasser plach he dick myt synen cleyderen in zo gaen in dem winter, bis sie gefroren waren, um dann in ein heißes Bad zu gehen, bis er starb. - Bl. 30v folgt das Exempel vom Sandberg und dem Vöglein: „Want weret moegelich, dat vnmoegelich is, dat eyn berch were van Sande so grois, dat he van dem hemel bis up de erde ront vmb nyckde, jnd dat na dusentwerff dusent iaren eyn cleyn voegelgijn queme ind eyn cleyn sentgijn dan aff neme jnd euer na dusent werff dusent iaren weder queme. Bl. 33r v ein Exempel aus Cäsarius von Heisterbach: „Dat bi bunne eyn ritter wonde die seer ynnich ind gotvertich was, vp eyn zijt als he seer kranck was, jnd alleyn lach, do quam der boese geist zo em seenlichen, zo voessen des beds, jn wilches gesichte he irst erviert wart, doch nam he eynen moit jnd sprach, We bis du. Es ist die Gesch. von dem Ritter Walter von Endenich und dem Teufel. Vgl. Dial. mirac. XII 5, Ausg. Jos. Strange, 1851, 2. Bd S. 318 ff. - Diese Predigt auch in der Hs. G. B. 4° 216, Bl. 20v-25v. 5. Predigt von sieben Listen des bösen Geistes. Anf. Bl. 34r (rot:) „Van seuen listen des boesen geists, da he de mynschen in yren sunden myt heldt (schw.:) Estote prudentes et vigilate (1 Pet. 4,7). Want der mynsch in desem leuen versumlich ind gebrechlich is jnd nochtan myt vil vyanden vmbvangen, als myt dem boesen geist, der werlt ind dem vleisch. - Schl. Bl. 41r: „Dat wir vns vur desen ind allen listen des boesen geists hueden jnd also leuen als wir gern wulden steruen. - Es sind wieder mehrere Exempel eingeflochten, so Bl. 36v-37r: „It was eyn wilde weldich man die yn groissen sunden lieffde Als he dar vmb wart gestraefft Antwerde he got is so wail vur mich gestoruen as vur den alre hillichsten mynschen. He sal mich so wenich verdoemen as den jnd dar vmb betruwe ich des zo synre grosser barmhertzicheit, dat wa ich yn myme lesten alleyn dese dri wort kan gesprechen Miserere mei deus, ich werd behalden ... It geuele dat he oeuer eyn brugge solde gain jnd wart struychelen jnd veel achter rucke jnd veel int wasser jnd vergas der drier vurgesachter wort jnd sprach dri ander wort vur die ind sacht der duuel wilds jnd so verdranck he jnd voer bi den den hie anreiff. - Bl. 37v-38r: „Wir lesen dat der keiser theodosius in eyne groisse mysdait geuallen was, war vmb (eme) der hilge sent Ambrosius verboedt in die kirche zo gain he en hed irst penitencie dair vur gedain. Theodosius beruft sich auf David, der mehr als er gesündigt habe, worauf Ambr. antwortet, daß der auch öffentlich dafür penitencie getan, was Theod. dann auch tut. - Bl. 40r-41r: „It was in engellant eyn ritter woest van leuen, den der konync dick vruntlichen plach zo vermanen zo bigeten ind besseren syn sunden, Wilch he allet plach zo versmanen ind zo verachten ind sachte Namails wulde he sich noch bekeren. Auf dem Krankenbette mahnt der König ihn wiederholt, aber vergebens. Zuletzt bekennt der Ritter, daß zwei Jünglinge an seinem Bette ihm jeder ein Buch gezeigt, der eine ein ganz kleines mit den guten Werken, der andere ein ganz großes mit den schlechten Werken, und so wird er verdammt und in die Hölle geführt. 7. Predigt zur Kirchweihe (1483 und 1505). Anf. Bl. 41v (rot:) „Van der kirchwionge (schw.:) Templum dei sanctum est quod estis vos. ad Cor. iij° (1. Cor. 3,17). Der tempel gotz ist hillich, wilch tempel yr sijt Jn wilchen worden der apostel vns bewijst zweyerley tempel, der eyn ist vyswendich van steyne ind houltze zer eren gotz gebuwet, der ander ynwendich eyn luter consciencie in wilchen got as in eyme tempel begert zo wonen ouermitz syn genade. - Auf Bl. 42r oben: „Anno domini .1512. lectus. hic, sermo. - Schl. Bl. 49r: „jnd hir vmb sullen wir ... vnse selen eynen geistlichen tempel gode bereiden jnd vur allen desen hynderen in(d) hoeden as vurgesacht is, so wilt got by vns wonen, jnd na desem leuen vns myt eme brengen ind wonen laissen in den tempel des ewigen leuens Amen. - Auf Bl. 49r ein Exempel (am Rande: „in libro de timore exemplum): „Wir lesen dat eyn grevynne was, die seer eirber was van wandelynge jnd gern almosen plach zo geuen jnd andere doechtliche werk zo doin sy starff jnd offenbaerde sich na yrme dode eynem geistlichen mynschen jn hesslicher gedaenten jnd sprach sy were ewelichen verdoemt, Die ander sprach sy were doch eirber ind doegetlich gewest in yrme leuen Do antwerde sy Dat sy nyrgen vmb verdoemt en were, dan vmb houerdyen wille ind ydeler genoechden ind glorien ind behagen die sy plach zo hain in schonen ind verzierden cleyderen. - Dieselbe Pred. auch in Hs. G. B. 4° 216, Bl. 30v-36r. 8. Predigt vom Vaterunser. Anf. Bl. 49v (rot:) „Eyn suuerlige collacie van bedudinge des pater noster. (schw.:) Want der hilge apostel sent paulus spricht wir en syn neit moegich yet goitz zo denken van vns seluen, mer vnse vermoigen is vys gode jnd der mynsch in desem sorchlichen leuen gotz hulp ind genade seer behouende is, vmb zo vntgain die stricke der boeser geist ind die sunden zo schuwen ind in doechden vort zo gain So is vns noit steetlichen vnsen lieuen heren an zo roiffen. - Schl. Bl. 58r: „Want neit in vil worden mer in ynniger andacht des hertzen is gebet gelegen Want got sprach zo moyses Wat roefs du zo mir nochtan dat he neit mit al en sprach, dan mit ynniger betrachtinge syns hertzen dat he zo gode kierde Also gunne vns got allen zo bidden. - Bl. 56v steht ein Exempel zur 5. Bitte des Vaterunsers (Vergib uns): „Jt waren zween gesellen, die groissen has up eyn anderen hadden, Jt geuele dat der eyn dar kranc wart, do quam der ander van gotlicher beweginge jnd vmb syne sele ind ouch des anderen zo behalden, zo syme huse ind gynge zo em an syn bedde jnd groite in vruntlichen Zo hantz als in sach der kranke, wart her verhardt ind stupde syn ougen ind oeren ind angesicht mit den slaefflachen jnd wold neit uergeuen syme neesten, we vil der ander bat ind vleede Des anderen daichs starff der kranke ind syn sele wart geuoirt in diel helle. - Diese Predigt auch in der Hs. G. B. 4° 216, Bl. 36r-43r. 9. Predigt zur Kirchweihe (1509. 1521). Anf. Bl. 58v (rot:) „In der kirchwionge (schw.:) Tanquam lapides viui superedifi camini, prima pet. ij°. (1. Pet. 2,5) Die vyswendige materliche tempel, des wir nu hoechlichen kirchwionge vyren, is eyn gelijchnisse des hemelschen ewigen tempels, dae wir al zo geroiffen ind geladen syn. - Schl. Bl. 67r: „Got..: verliene vns allen.:. den edelen steynen also zo gelichen, dat wir alle van em als leuendige steyn moissen werden upgebuwet ind dem oeuersten tempel ewelichen zo geuoeget Amen. - Dieselbe Predigt auch in der Hs. G. B. 4° 216, Bl. 43r-50r. 10 Predigt vom hl. Altarssakrament. Anf. Bl. 67r (rot:) „Collacie van der bereidinge zo dem hilgen sacrament jnd van penitencie (schw.:) Praeparate corda vestra domino uerba sunt samuelis primi regum (1. Reg. 7,3) Want eyn yeclich cristen mynsch, na gesetze ind geboide der hilger kirchen, schuldich is des jairs eyns zo paischen zo vntfangen dat hilge sacrament. - Schl. Bl. 75v: „jnd van gode nummer verscheiden en werden, hier ouermitz syn genaide ind hier na ouermitz syn ewige glorie Amen. - Diese Predigt auch in den Hss. G. B. 8° 95, Bl. 86r-97r und G. B. 4° 216, Bl. 50r-55r. 11. Predigt zur Kirchweihe (1518). Anf. Bl. 76r (rot:) „Zo kirmissen van moyses tabernakel (schw.:) Tabernaculum dei cum hominibus et habitabit cum eis etc. apoc. xx (richtig: Apoc. 21,3) Der hilge sent Johan in der heymelicher offenbarynge, anmyrkende die groisse gotz genade Die den mynschen gegeuen is in dem dat got seluer wonen geert ind angebedet werde. - Auf Bl. 76r unten am Rande von anderer Hand: „Anno xv°xviij ultimo lectus est nie sermo. - Schl. Bl. 90r: „Da wir syn volk sullen sijn jnd he vnse got myt vns ouermitz syn ewige genoechliche bekentenisse ind gebruchen, vnse got syn sal Des moess he vns allen geneetlichen gunnen Amen. - Verschiedene Exempel dienen zur Erläuterung, so Bl. 80v: „In libro de naturis animalium steit geschreuen dat der are hait den reichten voiss groisser dan der lurtze is, Dae bi zo verstain is dat die reichte ind meiste zoneygonge der prelaten, sal sijn, die selen der vndersten zo besorgen ind die ere gotz vur zo setzen ind de lurtze ind mynste zo neygonge sal sijn, zo der zijtlicher baten. Ferner: „Sanct gregorius up dat wort prouerbiorum xxx° (Prov. 30, 31) des wisen mans, gallus succinctus lumbum dudet dat van den prelaten dat sy gelych dem hanen sich seluen irst sullen verwecken zo goiden werken ind dan kreen, datz die vndersten leren, Mer vil prelaten sijn neit alsus glijch dem hanen, sonder sy synt gelijcher dem kapůne Der kapune wa he vnder der borst ind dem buich gepluckt wirt ind myt nesselen gebrant, so sitzt he wail up eyer ind hickt sy wss, neit vmb lieffde der eyer, ader kuichen, mer vmb syns selfs verkoe'inge ind baten wille Also sint vil prelaten, die yren vndersten wail denen, mer me vmb yrs selfs baten wille Want sy gepluckt ind kale synt van zijtlichen goide dan vmb der vnderster selicheit wille, Desen prelaten spricht psalmus 22° (richtig: Jsai. 22,17 ff.) Sich der here sal dich laissen en wech dragen, als man eynen kapuyn enwech draet, dat is zo der helscher pynen jnd cronende sal he dich cronen myt liden usw. Endlich noch zwei Exempel aus Cäsarius, Bl. 84r: „Cesarius schrijft van eyme edelen richter, der synre suster son die erue syns groissen goitz was, seluer erstach ind doede als he up syme doit bedde lach vmb eynre groisser oueldait wille Darna sant he na dem busschoff vmb zo vntfangen dat hilge sacrament up syme doitbedde. Er beichtete dem Bischof den Mord aber nicht, zeigte auch keine Reue, „want he dat neit van zorne off wraeke, mer van ernstiger lieffden der reichtuerdicheit gedain hette jnd lieuer nenen en krege ne mynsch (Der Text ist hier nicht klar. Bei Cäsarius heißt es: „Nunquam aliquis filium sororis plus diligere potuit, quam ego filium dilexi) dan em der selue gewest were, jnd hoffde des gentzlichen tzo gode, en wulde he em neit geuen dat hilge sacr., der ouerste busschof die al reichtuerdicheit lieff hait en suld yn dar vmb neit lassen. Der Bischof ging, ohne ihm das Sakrament zu reichen. Da rief ihn der Kranke zurück und „liess in sien dat h. sacr. up synre zongen ligen dat em got seluer gegeuen had Jnd der busschoff besach syn ciborie jnd mysde clierlichen des hilgen sacramentz da in bekennende gentzlichen die gotz genade Jnd we seer anneme em die reichtuerdicheit were Jnd dit exempel is vur de richtere, Geue got dat al richtere alsulchen upreichten gront hedden in der reichtuerdicheit. Vgl. Caesarius, Dial. mir. IX 38, Ausg. Jos Strange, 1851, 2. Bd, S. 193. - „Eyn ander exempel schrijfft der selue lerer, dat die stat van siberg up eyn zijt brante van yrs selffs vure Also dat dat vuyr nekede dem huse eynre doechtlicher reichtuerdelicher kouffrauwen, die bier zo verkouffen (Bl. 85r) plach, Als sy sach, dat geyn mynschlich rait ir vur dem vure helpen mochte, betruwende up die goide reichtuerdeliche cons(c)yencie in yerer komenschaff, rieff sy an got... Ihr Gebet wurde erhört, das Feuer machte vor ihrem hölzernen Hause Halt. Vgl. Dial. mir. X 31, Ausg. Jos. Strange, 1851, 2. Bd. S. 240. - Diese Predigt auch in der Hs. G. B. 4° 216, Bl. 56v-67r. 12. Predigt zur Kirchweihe. Anf. Bl. 90r (rot:) „Van der kirchwionge, van sancta sanctorum in moises tabernakel, bedudende die ewige vreude (schw.:) Quam dilecta tabernacula tua domine virtutum... jn psalmo (sc. 83,2) Also moyses jn der woestenynen gebouwet had zer eren ind zo dem dienste goitz eyn schone tabernakel, dat in zwey deil gedeilt was, as in dat vurderste deil dat hiesch sanctuarium. - Diese Predigt ist unvollständig, bricht Bl. 90v nach 4 Zeilen ab. Sie steht aber vollständig in der Hs. G. B. 4° 216, Bl. 67r-74r. 13. Predigt zur Kirchweihe (1507, 1518). Anf. Bl. 92r (rot:) „Collacio van der kyrmisse de secunda parte tabernaculi... sancta sanctorum (schw.:) Quam dilecta tabernacula ... psalmo „lxxxiij°. Moyses der hilge profete van beuele gotz tzymmerde in der woestenyen die yerste wonynge dae got yn angebeedt wart. - Schl. Bl. 101v: „Selich synt die da wonen here in dyme huse in ewicheit der ewicheit sullen sy dich louen Des vns got allen gunnen wille Amen. Unten auf dem Rande von Bl. 92v steht: „Anno xvcxviij vltimo lectus est hic sermo. 14. Predigt über die Arche Noe (1503). Anf. Bl. 104r (rot:) „Jn dedicacione de archa noe. (schw.:) Jn diebus noe cum fabricaretur archa in qua pauci. id est octo anime salue facte sunt per aquam, prima petri iij° (sc. 3,20) Also wyr nu huden hoechlichen vyren die hilgonge onser wswendiger materliker kirchen, so werden wir dae by vermaent an zo myrken, dat wir vmmerss ouch begriffen ind beslossen syn in der gemeynschap der hilger kirchen. - Schl. Bl. 114r: „off wir jn der archen deser stridender hilger kirchen doegentlichen wandelen Des on(s) got allen moess gunnen Amen. - Unten auf dem Bl. 104r: Anno xvcxix. Diese Predigt steht auch in der Hs. G. B. 4° 216, Bl. 115v-123v sowie in der Hs. G. B. 8° 95, Bl. 98r-109r. 15. Predigt zur Kirchweihe (1498, 1513). Anf. Bl. 115r (rot:) „Jn dedicacione (schw.:) Ascendit in arborem sicomorum ut videret eum Luce xix° (Luc. 19,4) Want wir huden hoechlichen vyren hogezijt vnser kirchwionge, dat eyne hogezijt is der vreuden ind genoechlicheit, so is man haldende in der hilger myssen dat ewangelium van dem rijchen zacheus ind van syner bekeringen. - Schl. Bl. 125v: „Dat wir also van deser zijtlicher vergenclicher kirmessen zo der hemelscher ewiger stediger kirmissen moigen komen jnd dat ordel des vurgesachten quoiden boyms vntflien ind vntgain Amen. - Diese Predigt auch in der Hs. G. B. 4° 216, Bl. 124r-132v 16. Predigt über Lectulus noster floridus (1506). Anf. Bl. 127r: „Lectulus noster floridus tigna domorum nostrarum cedrina, laquearia cipressina canticorum cap. primo Vnse hilge moider die kristene geleuuige kirche dat is die versamenynge aller rechter kirstene mynschen die by desem wsswendigen tempel bezerch dae die kristen mynschen ynne vergaderen na kristlicher wisen, yren got ind schepper ind verloeser an zo beden. - Bl. 136r: „Aristoteles hait geschreuen eyn boich geheisschen yconomicorum, dae he ynne liert we man eyn huyss dispenseren ind reygeren sal, dat it zo vnden ind ouch zom ober dienen moige, dat seer wail euenkoemt vp dat gemeyn volk, die die werelt bouwen jnd spricht Eyn huyss begryfft eyne versamenynge des manss ind der huisfrauwen, vmb kynder zo weruen zer eren gotz jnd vmb geselschaff des leuens jnd vmb zo helpen eyn dem anderen in den sachen die zom leuen noiturftich syn... - Schl. Bl. 137r: „So stoende die hilge kristenheit wail ind were seer beuellich yerem brudegom cristo jnd dat were recht gevijrt de kirmysse der kirchen jnd so moechten wir van deser zijtlicher ind ouch geistlicher kirmissen komen zo der hemelscher ind ewiger kyrmyssen AmeN. 17. Predigt zur Kirchweihe (1491, 1514). Anf. Bl. 139r (rot:) „Jn dedicacione (schw.:) Iherusalem edificatur ut ciuitas cuius participacio in idipsum, psalmo centesimo xxj°. Der hilge profeta dauid, den got als he seluer spricht vil heymlicher dynge synre wijsheit ind die den gemeynen mynschen vnsicher synt, geoffenbairt hait, saet hyrvur, Dat he ervreuwet is in den die em gesacht syn, per diuinam inspiracionem etc. jn dat huiss des heren sullen wir vrolichen gaen. - Schl. Bl. 149v: „Wilches iherusalems myt deilinge off myt gebruichen, is yn dat selue, dat is in beschauwinge der gotheit, die alzijt vnverwandelt dat selue is, ind ewelichen die hilgen ervreuwen sal, Zo wilcher geselschaff, der here vns alle gewirdige zo brengen Amen. 18. Predigt zur Kirchweihe (1484, 1508, 1520). Anf. Bl. 152r: „Templum dei sanctum est quod estis vos, prime Cor. 3° ca°. (1. Cor. 3,17) Der hilge lierer sent bernart in sermone de dedicacione spricht van der hoichzijt der kirchwyonge Andere hogezijde halden wir gemeyne myt den anderen kirchen, sonder dese hogezijt van der kirchwyonge, is sunderlyngen vnse hogezijt want sy is van onser kirchen. - Schl. Bl. 160v: „jnd dae myt synre genaden bliuen behage jnd wir dorch die ynwoninge hiernamails jn den tempel synre ewiger vreuden komen, ind alda ewelichen yn leuen ind synre gebruichen mogen Des gonne vns got al samen Amen.- Auf Bl. 152r unten der Vermerk: Anno xvcxx. 19. Predigt zur Kirchweihe (1493, 1516). Anf. Bl. 161r: „Terribilis est locus iste, non est hic aliud nisi domus dei et porta celi genesis xxviij° (Gen 28,17). Der hilge patriarcha iacob sach in syme geistlichen slaiffe, eyne leider opgericht van der erden in den hemel, ind die engel op ind aff clymmende jnd den heren louen op leynende op die leider van wilchem gesichte he seer verwonderdende sprach We veruerlich is dese stede, Hie en is anders niet dan dat huyss gotz ind die portze des hemels. - Schl. Bl. 173r: „Jt schrijft plinius in speculo naturali Dat des mynschen stymme ind geluyt allen beesten gruwelich ind veruierlich is, also is die stymme der ynniger beg(er)ten ind des vurigen gebedes ontfoertlich den boesen geisten ind alle synen anvechtingen, die ons hynderen willen an dem opclymmen Laist ons dan menlichen antreden dese leyder, ind so dese wsswendige kirmysse vyren ind an dese leyderen vaste bliuen ind al opclymmende onse vaderlant weruen dat wir so der ewiger hemelscher kyrmisse moess(en) gebruichen. Amen.
    Formalbeschreibung: Ueber die Herkunft der Hs. ist nichts mit Sicherheit festzustellen. Vermutlich stammt sie wie die Hs. G. B. 4° 216 und G. B. 8° 95, mit denen sie viele Predigten gemeinsam hat, ebenfalls aus dem Kölner Kloster der Kreuzbrüder. Papier, einigermaßen erhalten, trotz der starken Benutzung. Kursive des 15. Jhs (2. Hälfte) von verschiedenen Händen (zwischen 1463 und 1521). 174 Bll. neuerer Zählung, außerdem vorn 2 leere, nicht gezählte Bll. Lagen verschieden. Lagenanfänge: Bl. 1, 7, 20, 32, 44, 56, 62, 72, 80, 92, 104, 115, 127, 139, 152, 161. Die Lagen sind in der Mitte durch schmale Pergamentstreifen verstärkt. Leere Bll. 4v—6v, 91, 105, 114v, 126, 137v—138v, 150r—151v, 173v—174v. Wichtige Stellen sowie Eigennamen rot unterstrichen, Ueberschriften rot, Satzanfänge rot gestrichelt. Einspaltig, durchschnittlich 22—28 Zeilen. Holzdeckel, brauner Lederüberzug mit Rautenmuster, teilweise ausgebessert. Rücken neu. Reste einer Schließe noch vorhanden. Mundart ripuarisch.
    Bemerkung: Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln, Sonderreihe: Die Handschriften des Archivs Heft X Teil 2 (Menne)
    Restauriert 2015.
    Umfang: 174 Blatt
    Altsignatur: G. B. 8 103
    Bestellsignatur: Best. 7008 (Handschriften (GB oktav)), 103
    Digitalisates: Open in the Mets Viewer
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    104 - Liber ordinarius der Zisterzienser - [1301 Januar 01-1500 Dezember 31]
    105 - Statuten der Kreuzbrüder - 1453 Januar 01-1463 Dezember 31, 1451 Januar 01-1500 Dezember 31
    106 - Hilger Knütgen O. F. M. Conv.: Theologica Scotisti - 1672 - 1679
    107 - Handbuch eines Dominikaners - 18. Jh.
    108 - Joseph Malavalette S.J. - 17. Jh.
    109 - Physicae compendium des Hilger Knütgen - 1661
    110 - Johannes de Schoonhovia - Ps. Augustinus - Bernardus Claraevallensis - De tribulatione - et alia - 1. Hälfte 15. Jh.
    111 - Breviarium (Auszug) - 1301 Januar 01-1400 Dezember 31, 1501 Januar 01-1600 Dezember 31
    113 - Gerard Zerbolt van Zutphens Büchlein vom geistlich - 1. Hälfte 15. Jh. (1430)
    115 - Hilger Knütgen O. F. M. Conv. - 1666
    116 - Johannes Brugman - Tilmannus Dulmaniensis - De imitatione Christi - Bernardus de Bessa - Theodericus de Homborch - Ps. Seneca - Andreas de Escobar - Bonaventura - et alia - 4. Viertel 15. Jh. (1494)
    117 - Compendium asceticum (Remboldi Holter S.J.) - 1626/1627
    118 - Ps.-Augustinus - Sermones - Versus - Varia ascetica - um 1437
    120 - Maximilianus Sandaeus S.J. - 1599 - 1604
    121 - Petrus de Ciperia - Bernardus Claraevallensis - Anfang 16. Jh.
    122 - Tractatus anonymi - De imitatione Christi - Seneca - [1. Hälfte 15. Jh.]
    123 - De operibus eorum qui Societatem Jesu ingressi sunt - 18. Jh.
    124 - Revelationes Cornelii - Visio Tnugdali - De s. Maria scripta varia - et alia - 3. Viertel 15. Jh. (1455, 1456)
    125 - Theologia moralis - um 1635
    126 - De imitatione Christi - Ps. Bernardus Claraevallensis - Gerardus Groote - et alia - 1. Drittel 15. Jh./ Mitte 15. Jh.
    127 - Kompendium zur Dialektik - 1742
    128 - Gebetbuch - 18. Jh.
    129 - Jesuiten: I. St. Brigitten Passion. II. Das letzte - 1. Hälfte 16. Jh.
    130 - Spiegel der Vollkommenhei - 15. Jh. (1497)
    131 - Theodoricus de Apolda: Vita s. Dominici - 2. Hälfte 17. Jh.
    132 - Smaragdus - Mitte 15. Jh.
    133 - Gebetbuch - 1. Hälfte 16. Jh.
    134 - Psalter aus dem Kölner Zisterzienserinnenkloster Sion - 1501 Januar 01-1600 Dezember 31
    135 - Historisches Gedicht - 1601 Januar 01-1625 Dezember 31
    136 - Passion Christi - 1. Hälfte 16. Jh.
    137 - Auctores Carmelitani - 1627/1628
    138 - Disputationen - 1601 Januar 01-1700 Dezember 31
    139 - Thomas a Kempis - 4. Viertel 15. Jh.
    140 - Philosophie - 16. Jh.
    141 - Gebet- und Betrachtungsbuch - [16. Jh./1556]
    142 - Jesuiten. Meditationen für die Wochentage. - Anfang 17. Jh.
    143 - Gebetbuch - [Anfang 16. Jh.]
    144 - Henricus Suso - Humbertus de Romanis - Caesarius Heisterbachensis - Eusebius Caesariensis - et alia - 1. Hälfte 15. Jh., (um 1460)
    145 - Gerardus de Zutphania - Pelagius - Honorius Augustodunensis - et alia - [1. Drittel 15. Jh. (1400)]
    146 - Sprachlehre - ca. 1671
    147 - Collecta ascetica - De casibus conscientiae - De sacramentis - um 1430
    148 - Metaphysik - 1623
    149 - Ps. Cyrillus - Reinerus de Bruxella - Johannes de Schoonhovia - Augustinus - 1. Hälfte 15. Jh.
    150 - Hugo de S. Victore - Ps. Seneca - et alia - 1. Hälfte 15. Jh.
    151 - Sermones et alia - [um 1425-1460]
    152 - David de Augusta - Thomas a Kempis - Gerardus Groote - Conradus Eberbacensis - Bernardus Claraevallensis - Theodericus de Monasterio - et alia - [2. Viertel 15. Jh./Mitte 15. Jh. (1438, 1448)]
    153 - Gebetbuch - 16. Jh. (1525)
    Best. 7010 Handschriften (Wallraf) - 9. Jh. - 19. Jh.
    Best. 7020 Handschriften (W*) - 5. Jh. / 6. Jh. - 1958
    Best. 7030 Chroniken und Darstellungen (C+D) - 15. Jh. - 20. Jh.
    Best. 7050 Handschriftenfragmente
    Best. 7090 Handschriften aus Düsseldorf - 1169 - 1826
    Best. 1039 Farragines Gelenianae - 17. Jh. (10. Jh. - 17. Jh.)
    Best. 7503 Einblattdrucke - 1461 - 1777
    Best. 7501 Einbandsammlung - 15. Jh. - 17. Jh.
    Best. 7505 Autographensammlung (auch Bildnisse)
    Genealogische Sammlungen
    Siegel, Stempel, Orden, Münzen und Medaillen
    Plankammer
    Thematische Sammlungen
    Einzelzugänge
    Kleine Sammlungen
    Interne Sammlungen des Historischen Archivs der Stadt Köln
    Familienarchive
    Verbands-, Vereins- und Bewegungsarchive
    Archive politischer Parteien, ihrer Gliederungen und Fraktionen
    Firmenarchive, Unternehmensarchive und Hofarchive
    X-Best. 6300 Nachlässe und Sammlungen
    Archivgut aus anderen Archiven
    X-Best. 6000 Unterlagen ohne Zuordnung zur Tektonik