1. Auf dem Vorsatzblatt, ehemals auf dem Vorderdeckel festgeklebt, jetzt abgelöst, steht das Inhaltsverzeichnis (von anderer Hand) (rot unterstr.:) „Dyt boich is genomen vys der altuadere leůen ind lere. ind is ordineert na eyn ander as die doegeden off sůnde vyswyseden. Jnd hait vil capittel. Dat eyrste cap. (schw.:) VAn vollenkomenheit .j. Van dem dat geystliche menschen soelen alltzijt vrede soechen .ij. Van Jnwendichen leyde ind ruwen .iij. Van meesicheit alre begerden .iiij. Weder alle vnkůysche gedancken etc. .v. Van armoide. Jnd van giricheit .vj, Van geduldicheit ind starckmoidicheit .vij. Dat wir niet vmb prijs ind loff en doen .viij. Dat wir niement en soelen ordelen .ix. Van bescheidenheit .x. Dat wir meßich ind fredelich leuen soelen .xj. Van slafferheit (auch: slaifferheit, sleffergeit) .xij. Van beden .xiij. Van den werken der barmhertzicheit .xiiij. Van geystlicher vorte ind gehorsamheit .xv. Van demoedicheit (auch: oitmoedicheit) .xvj. Van gedult .xvij. Van der minne gods ind des euen menschen (im Text: Van gotlicher ind bruderlicher lieffden) .xviij. Van waren vnschuldigen leuen ind gelouuen .xix. Van den wonderwercken der altvadere .xx. Van guden wandel etzlicher altuadere .xxj. Etzliche sprůche etc. (im Text: die abt moyses sante eynem altvader) .xxij. Van .xij. altuaderen (ind eren worden) .xxiij. Etzliche kurte (nutze) spruche (der altveder) .xxiiij. Van dem heilgen sacrament .xxv. Van den engelen .xxviij.“ (Das vorhergehende Stück hat 3 Kapitel, die als 26. und 27. gezählt sind). 2. Prologus. Anf. Bl. 1r (rot:) „Dyt is prologus. dat is die vůrrede in der vader leuen. (schw.:) In godes namen Amen. Der ewych got des ewygen godes son vnser here jhesus Cristus der in den daghen syner oitmoedicheyt haijt up ghesat dat sacrament wares volcomens růwe vnd hait gelacht dat fundament warer volcomenheyt vnd geistlichs leůens. Da heij sprach. We der is. der na myr comen wyl de sal syns selfs verleůnen“. - Schl. Bl. 2v: „Vyndet hey ouch yet dat eme misvalle dat vergeůe he myr. vnd bydde got dat hey eme ind myr geůe zo leyůen na sime gotlychen walbeůallen. Amen (rot:) Hie endet prologus“. 3. Leben der Altväter. Anf. Bl. 2v (rot:) „Hie begynnet vnderwysinge ind rede etzlicher Altveder. die nůtz ind gůet sint den ghienen die zo geystlicher volkomenheyt comen willent. xxij exempla Cap. .j. (schw.:) Es vragede eyn broder sent anthoniům. inde sprach. Wat sal ich behoeden dat ich gode beůalle. Doy antwerde de altvader vnd sprach. behalt dat ich dyr gebiede ind heisch. wa du geis so haůe got vur oůgen“. - Schl. Bl. 187r: „ind vns van desem iamerdal voeren zo der ewiger vreuden, da wir myt in got den vader, got den son, got den hilgen geist, dry personen, ind doch eyn wair got, ewelich louen ind gebrůichen. Amen. (rot unterstr.:) Dyt boich hait eyn .j. ende van den hillygen vederen ind van .ij. dem hilgen sacrament Jnd van den hilgen .iij. engelen Jnd byt vur den schreuer eyn innich aue maria vmb gots willen AmeN“. Vgl. Borchling II 164-166. |
Die Hs. stammt aus dem Kreuzbrüderkloster in Köln. Auf Bl. 1r unten das achtspitzige rote Kreuz in rotem Doppelkreis, dasselbe wie in der Hs. G. B. 4° 121. Alte Bibl.-Signatur: Q XXXVI. Papier, gut erhalten. Wasserzeichen Krone (ähnlich Briquet Nr. 4641 und 4644) und Traube (ähnlich Briquet Nr. 12995). Gotische Buchschrift des 15. Jhs von vier Händen: 1. Hand Bl. 1-62, 2. Hand Bl. 63-104, 3. Hand Bl. 105-149, 4. Hand Bl, 150-187. 187 Bll. neuerer Zählung. Die alte Zählung ai, aij ... avj, bi, bij usw. unten rechts teilweise noch zu sehen. Die Verstärkungsbll. sind hinten herausgeschnitten, während vorn davon keine Spur zu sehen ist. Die neuere Zählung in arabischen Ziffern Bl. 1-45 mit Tinte, ab Bl. 46 mit Bleistift. Lagenanfänge 1, 13, 26 ... 50, 63, 75 ... 105, 116, 127 ... 163, 183. Kustoden noch hie und da vorhanden. Blattgröße 21 x 15 cm, beschriebener Raum 16,5 x 11 cm. Zweispaltig, jede Spalte 5 cm breit, bei den einzelnen Abschnitten Alinea. Initialen der Abschnitte und Ueberschriften rot, Eigennamen rot unterstrichen, viele rote Strichelung bei Satzanfängen. Holzdeckel mit Schweinslederüberzug, worin Rauten eingepreßt sind. Innenfläche durch Diagonallinien aufgeteilt. Reste der einen Messingschließe noch vorhanden. Mundart vorwiegend ripuarisch. |