1. Gebete verschiedener Art. Anf. Bl. 1r: „Leir dich seluer kenne(n) so bistu eyn rechte meister von hoegen synne Lais dich nemans von got aff brengen Noch geluck noch ongeluck zo allen tziten Allen das hab vor Augen das endet Wo du salt vs dyßem Elende (rot:) O mater dei memento mei nunc et in hora mortis Amen. (Bl. 1v) ICh anbeden dich verborgen wairheit de hie schules onder deser figuren“... bis Bl. 4r. 2. Meßgebete. Anf. Bl. 5r: „O Alre barmhertzichste here J. Ch. dese mysse begeren ich zo hoeren Jn der Eren dynre gebenedider passien“. - Schl. Bl. 24r: „dat ich verdeynen durch dich den ewigen loyn Amen He endet dije mysse“. 3. Fünfzehn Ermahnungen. Anf. Bl. 24v (rot:) „Vnse lieue here Erscheyn Eynre ynniger personen ind sacht So wilch mynsch diese xv naegeschr. Ermanung Eyn Jair lanck alle dage spricht myt xv pater noster as dat Jair vmb is hait he Eyne Eder wonde myns hilgen lichams mit Eynem pater noster geeyrt... (Bl. 25r, schw.:) O Here J. Ch. ich dancken dyr der liefden de dich affgezogen hait van dem hemel“. Es folgen die verheißenen Gnaden bis Bl. 33v. 4. Gebete für die Wochentage. Anf. Bl. 34v: „Den Sondach offer gode dyn werck vp myt desem gebede“. - Schl. Bl. 39r: „HE Endet dije wech“. 5. Beichtgebete. Anf. Bl. 41r (rot unterstr.:) „Vur der bijcht Sprecht mit Groessem ruwen der sunden (schw.:) O lieue here J. Ch. it is myr vys gronde myns hertzen leyt“... bis Bl. 43v. 6. Kommuniongebete im Anschluß an die 7 Bußpsalmen. Anf. Bl. 44r: „Septem psalmi penitenciales Ante Suscepcionem sacramenti“... bis Bl. 55r. Dahinter Gebete der hl. Mechtild. Anf. Bl. 57r (rot unterstr.:) „Sant mechtildis plach dese Gebeder zo Sprechen .v. dach vur der vntfenckenijss (schw.:) O Gebenedide Jonffer maria koenynckynn des hemels ind der erden Jch ermanen dich der vroelicher boetschaff“... bis Bl. 60r, wo (rot unterstr.:) „DEse nageschr. Gebeder sal man Sprechen Acht dage vur der Jntfenckenijss Alle dage .ij. Gebeder mit pater noster“. Es folgen noch viele Gebete „vur der vntfenckenyss des hilgen sacr.“ zu Maria, zu den Engeln, zu allen Heiligen bis Bl. 91r. Von Bl. 92r-112r Gebete vor, während und nach der Kommunion. 7. Gebete zu Ehren der Wunden Christi. Anf. Bl. 113r: „MEn wynt (!) geschrijuen dat vns lieue here Eyme h. man geoffenbairt hait Dat der wonden de hey in syme alren hillichsten houfft gehat hait van der dornen cronen gewest synt lxxij“. Vgl. Hs. G. B. 8° 153 unter Nr. 4. - Bl. 131r (rot:) „Hie groitz die bedroiffde moder ind sprech vij Aue maria (Bl. 131v) zo yrer troistung“ - Bl. 133v (rot:) „Diese nageschr. drey... gebeder woirden Eynem steruenden mynschen yn syn oir geroiffen ind he wart der durch behalden“. - Bl. 134v offenbart Christus dem hl. Bernhardus: „Jch hadde eyn wonde dreyer vynger deipp vp myner schulderen dae ich myn crutz up droich“. - Schl. Bl. 135v: „dat ich nummer... van dir gescheiden mois werden Dit geschey (Bl. 136r) ouch der die dit geschrijuen hait Amen“. - Bl. 138r (rot unterstr.:) „Eyn goit mynsch bat vnsen lieuen heren dat he Eme offenbairde wilch liden ind pyn Eme dat alre wirste gedayn hedt“. Christus offenbart ihm, „wilch lide ind pyn myr dat alre wyrste gedayn hait ind wilch ich noch nye geoffenbairt hayn. Do ich zo dem doit sould gayn ind dat cruytz soult dragen do lachten mych die Juden neder Ee sy myr dat cruytz vplachten jnd slogen myr vjc doyrn ind spyllen ind nailden vnden yn myn voiss. Ind dae myt moist ich gayn hondert voistrappen Dat (Bl. 138v) deit myr wyrscher dan Eyniche pyn ind liden Jnd wer den smertzen zo Eren vjc pater noster spricht, dem will ich vunff gaeuen geuen“. - Bl. 139r eine andere Offenbarung hierüber. - Bl. 139v Gebete, die mit 5 Ave Maria zu sprechen sind „zo Eren den ynwendichen smertzen den sy gefoult van den vunff wonden yrs lieuen kyntz“. 8. Mariengebete. Anf. Bl. 143r: „sich der moder gotz alle dage Eigen geuen“, Bl. 143v: „vunfftzich Aue marien der moder gotz zo Eynem bodenbroit“. - Schl. der Hs. Bl. 144r: „Dit Aue maria hayn gesprochen zo Eyme bodenbroit dat dyn alre leiffste kynt is vpgestanden van dem dode Hilp myr nu vss dieser ind vss alre noit Amen“. |
Die Hs. gehörte ursprünglich einem Frauenkloster (vgl. Bl. 135v: „dit geschey (Bl. 136r) ouch der die dit geschreuen hait), kam dann ins Kölner Jesuitenkollegium laut Vermerk auf Bl. 1r: „Coll(egij) S(ocietatis) J(esu) Col(oniae). Papier mit den gewöhnlichen Spuren fleißiger Benutzung, aber ohne Textverlust. Der Kursive etwas ähnelnde, wenig sorgfältige Bücherschrift des 16. Jhs von zahlreichen Händen. 148 Bll. neuerer Zählung, dazu vorn 3 nicht paginierte leere Bll., außerdem leer Bll. 4r, 39v-40v, 55v-56v, 112v und 136r-137v. Blattgröße 12,5 x 9 cm; Schriftspiegel ganz verschieden, bei jeder Hand anders. Einspaltig, zwischen 14-17 Zeilen. Ueberschriften rot oder rot unterstrichen. Initialen der Abschnitte rot, Merkworte rot oder rot unterstr., vereinzelt rote Strichelung. Holzdeckel in braunem Lederüberzug mit eingedrückten rhombischen Feldern und Stempeln, stark abgenutzt. Im Mittelfeld auf beiden Deckeln Kruzifixus mit Maria und Johannes, in den Ecken je eine Lilie. Auf dem Vorderdeckel noch darüber und darunter die Jahreszahl 1585. In den Feldern ringsum: der Sündenfall (Adam u. Eva) mit Unterschrift: PECCAT(VM); Christus am Kreuz mit Maria und Johannes (Unterschrift wohl: SATISFACTIO); Christus triumphans, aus dem Grabe erstehend, die Rechte erhoben, in der Linken die Kreuzesfahne und die Unterschrift: IVSTIFI(CATIO). Die 2 Schließen noch unversehrt. Auf dem Schnitt: MS/preces. Mundart ripuarisch. Wasserschaden im Zusammenhang mit dem 3.3.2009. |