1. Die Passion Christi. Anf. Bl. 1r (rot:) „Hie begynnet Die passie vns lieuen heren J. Ch. Als sy de veir Ewangelijsten hant beschreuen Sprecht sy mit Andacht (schw.:) ALs Jhesus vnde syne disypulen (!) Den louesanck hadden gesongen Gyengen sy hyn vss an den ollich berch ouer die bache Cedron“. - Schl. Bl. 29v: „vnd beuestigden das graff versiegel(Bl. 30r)den den steyn vnd satzten die behoeder daer by Deo gracias“. Vgl. Borchling s. v.; Deutsch S. 8. 2. Mariengebete. Bl. 30r „vp de hilge paischnacht“, desgl. „van deme werdigen paisch dage“ bis Bl. 32v; Bl. 33r (rot:) „Hie begynt der rosenkrantz van vnser lieuer vrauwen... Aue (schw.:) DEn du intfeynges van deme hilgen geist“. - Schl. Bl. 40v: „leeft ind regneirt eyn got ewelich sonder ende AMEN“; Bl. 41r Gebet zu Maria; Bl. 42r (rot:) „Dit synt de tzwey ind seuentzich namen der ionffrauwen marien de sy seluer offenbairden eyme buschoff der stat van caluonien... (schw.:) Bis gegroit eyn riche goddynne der werelt: ind eyn reyne maget Eyn wolcke des seligen rens“. - Schl. Bl. 45r: „schrijff mynen namen in dat boich des leuens Amen“; Bl. 45r folgen 4 Ave Maria und 4 „Almyssen“ zur Muttergottes für alle Sonntage; Bl. 47r (rot:) „Dit gebet hait gemacht Sent bernardus van vnser lieuer vrauwen (schw.:) O Jonffrauwe eyn hoige roede wie hoge richtes du vp dyne hilge hoicheit“... bis Bl. 48v; Bl. 49r Gebet (rot:) „up synen kneen vur vnser (Bl. 49v) lieuer vrauwen bylde van dem eynen satersdage zo dem anderen“; Bl. 52v Magnificat bis Bl. 55r, wo Gebet (rot:) „van der bedroiffenys vnser lieuer vrauwen“... bis Bl. 60v, wo ein Gebet des hl. Augustinus folgt: „O Soisse moder godes: Jonffrauwe maria aller hillichste gebeirresche gotz“; desgl. Bl. 66r mit Mahnung „des ellendigen bedroiffden staens dat sy vnder dem hilgen cruce stoynt“... bis Bl, 75r (rot:) „So wilch mynsche dit gebet spricht der deit vnser lieuer vrauwen eynen danckberlichen deynst des syn sele in allen noeden wail getroist sal werden“ mit „C Aue maria“ (Bl. 75v) „Jnd so wanne eyn dit gebet wil lesen so sal eyn gayn stayn vur vnser lieuer vrauen bilde ind setzen dair eyn bernende kertze vur“... bis Bl. 84r, wo ein Bittgebet zu Maria: „O Myn vrauwe hilge Jonffrauwe moder der alre ouerster goidertierenheit vnd barmhertzicheit“... bis Bl. 92v, wo (rot:) „Eyn suuerlich ynige groitz ind gebet van vnser lieuer vrauwen (schw.:) GOt groitze dich Maria hilge hoige geboren jonffrauwe“ ...bis Bl. 95r. Hier folgt (rot:) „Hie begynnet xxv groetzen van vnser lieuer vrauwen (schw.:) GOt groitze dich Maria Eyn bloiende wynstocke“... bis Bl. 101v, wo (rot:) „So wilch mynsch dit gebet aldage spricht der sal marien seyn vur syme end ind hei sal wyssen den dach ind de ore syns doitz Dat wart geoffenbairt eynre Apdyssen de lach an yrme dode Jnd sy sach eyne groisse schar viant by ir“... bis Bl. 109r. Vgl Hs. G. B. 8° 6, desgl. 11. und 17. Auf Bl. 109v folgt ein Mariengebet „geheischen marien nuwe iair ind is gegeuen Den seluen dach vp de stat da ihesus besneden wart eyme ynnigen preister yn dem iair vns heren MCCCC ind X (schw.:) O Maria du gebeyrerynne godes vnd Ewyge ionffrauwe vnd moder vns lieuen heren“... bis Bl. 112r, wo: „GOt groitze Dich maria du clae(Bl. 113r)re sonne die altzit schynt in der hilger dryueldicheit“; Bl. 113r (rot:) „Suuerliche verblidonge van der boitschaff marien (schw.:) O Du werdige moder gotz ich manen dich der vrouden“... bis Bl. 116r. Es folgen 3 Mariengebete, darunter Ablaßgebet (Bl. 116v) „vur vnser lieuer vrauwen bilde als sy steit in der sonnen“ (vgl Deutsch, S. 40 u. 56); Bl. 120v (rot:) „Hie begynnent de vunff bedroiffenysse van vnser L.Vr. (vgl. Borchling I 102, II 126), Bl. 121v: „vm eyn goit ende zo verkrigen“; Bl. 123r (rot:) „Hie begynnent de vij vrouden vnser L.Vr. de sy ym hemel hait“. Vgl. Borchling s. v.; Deutsch 55 f. 3. Gebete zu St. Anna. Bl. 125r (rot:) „Hie begynnent V blitschaff van Sancta Anna (schw.:) VErblyde dich O erwerdige hilge moder der moder vns lieuen heren“, Bl. 126v noch ein Gebet: „GEgroit systu hilge vrauwe Sent Anna (Bl. 127r) Edel bijstu van dem geslecht her dauedtz“; Bl. 128r (rot:) „Hie begynnent vij gebeder van der hilger moder Sancta Anna (schw.:) GOt groetze vch edell rose Angelere blome vol bistu der genaeden“... bis Bl. 131v. Vgl. Borchling und Deutsch s. v. 4. Gebete zu verschiedenen Heiligen. Bl. 132r (rot:) „Van Sente Andreas (schw.:) O Knecht gotz sent Andreis eyn werdich Apostel gotz Eyn broder sente peters“, Bl. 133r (rot:) „van dyme hilgen engel“, Bl. 133v (rot.) „van den hilgen veir marschalcken“, Bl. 134r Gebet zum Tagesheiligen (rot:) „Van eyme hilgen des syn dach huyden is Oracio (schw.:) O Hilge werdige vsserkoren vrunt gotz wes hogetzijt wir huyde begant“, Bl. 135v (rot:) „Van allen hilgen Apostelen intgemein Oracio (schw.:) ALle hilge Apostelen myns lieuen heren J. Ch. helpt myr armer sunderschen bidden vnsen heren“, Bl. 136r (rot:) „Van sancte iohannes ewangelijsta“, Bl. 137r (rot:) „Van Sancta kathryna der hilger Jonfferen vnd mertelerschen“, Bl. 139r (rot:) „Dit sint... groetzgen van der hilger Jonfferen sancta kathryna (schw.:) VErurouwe dich O ionffrauwe sancta kathrina want dich hat getroist dat gotliche licht xij nacht“, Bl. 140r (rot:) „Eyn gebet van... Sancta barbara (schw.:) GOt groitze dich gloriose dochter van syon hilge mertelersche barbara“. - Schl. der Hs. Bl. 140v: „O gloryose bruyt myns heren J. Ch. vmb die vroude“ (bricht ab). |
Die Hs. gehörte anfänglich einem Kölner Frauenkloster (vgl. Bl. 135v: „myr armer sunderschen“), kam dann in das Jesuitenkollegium in Köln laut Vermerk auf Bl. 1r: „Coll(egii) S(ocietatis) J(esu) Colon(iae)“. Papier, jedoch bei den einzelnen Lagen das erste Bl. Pergament. Wenig abgenutzt. Gleichmäßig saubere gotische Bücherschrift des 15. Jhs von einer Hand. 140 Bll. neuerer Zählung. Blattgröße 14 x 9,5 cm, beschriebener Raum, auf den Pgt.-Bll. von feinen Linien umrahmt, 9 x 6 cm. Einspaltig, 17-19 Zeilen. Ueberschriften rot, Merkworte rot unterstrichen. Die großen Initialen der Hauptabschnitte mit großer Sorgfalt vielfarbig ausgeführt: im Inneren meist Blatt oder Blüte in leuchtender Farbe, als Außenumrandung Rankenornament, leistenartig ausgezogen; der Zierbuchstabe selbst oft mit Gold aufgelegt, z. B. Bl. 42v, 50r, 66r usw. Rote Strichelung. Einband neu. Mundart ripuarisch. |