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Predigten Taulers |
[Mitte 16. Jh.] |
Diese Hs. ist eine Bearbeitung nach dem Kölner Druck (1543) der Predigten Taulers, den Petrus Noviomagus [Canisius (Vgl. Otto Brausberger, Beati Petri Canisii Epistulae et Acta, Bd I (1896) S. 541-56; ferner: Fritz Streicher, Canisius und die Taulerausgabe von 1543, in der Ztschr. f. Aszese u. Mystik. Jg. VII (1932) 178.)] besorgte, daher dieselbe Reihenfolge. 1. Inhaltsverzeichnis. Anf. Bl. 1ra (rot:) „Jtem Historien ende Leuen doctor Johannis Tauleri Opten yersten sonnendach inder Aduent ij sermonen Opten ij. Sonnendach inder Aduent ij sermonen". - Schl. Bl. 1va: „Van een Joffer ij. sermone Opter kerckwijnge ij. sermone". 2. Widmung. Anf. Bl. 2ra (rot:) „Den eerweerdigen in god vader ende here heren Georgio van schotborch eertsche bisschop toe Londen prymaet van sweden. gebaren legaet etc. wonsche ick petrus nouiomagus genade van god mit byedinge myns willigen gehoersamen dienstes. (schw.:) EErweerdige heer onder ander guede boecken die ons dat woerdt gods om onse zielen in desen yamerlicken dael toespijsen rijckelick mededeylen hebben my altijt vorderlicke wael aengestaen die sermonen of predikinge doctor Johannes Tauleri als eyn costelick boeck". - Schl. Bl. 4ra: „Gegeuen te Coelen des derden daechs Junij Anno M.D.xliij". Dahinter sogleich: 3. Bekehrung Taulers (Meisterbuch). Anf. Bl. 4ra (rot:) „Historie ende leuen des Eerweerdigen doctors Tauleri die toe Coelen wt synen syndelicken ydelen leuen bekeert wart tot enen heiligen leuen". - Schl. Bl. 24va: „dat wi... comen moegen totter vmmer ewiger duerende vroude tot god ende sijnen lieuen wtuercaren vrienden Daer to help ons god die vader ende god die soen. ende god die heilige geest Amen". Darunter: 4. Predigten Taulers. Anf. Bl. 24va (rot:) „Hier nae volgen die geestelicke sermonen des verluchten leerres (!) doctor Johannis Tauleri be(Bl. 24vb)wijsende den rechten gront eens waren kerstelicken leuens. welcke een deel nye geuonden sijn Ende die anderen voer gedruct. die dus lange doer af en toesettinge yamerlick verandert ende verdonckert waeren nv vlytelick nae olden geschreůen boecken trouwelick gebetert sijn. Opten yersten sonnendach inder aduent dat wi sullen opstaen wt onsen sunden". - Schl. Bl. 415vb: „Daer om is dit alsoe ongelijck ende alsoe cleyn dat daer van gespraecke is, als een naelden oert tegen den groeten hemel. Dat wi dit alle veruolgen mit oetmoedigen leuen Des help ons god Amen". 5. Predigt vom Weizenkorn. Anf. Bl. 416ra (rot:) „Hoe dat edel weyte coernken onse ziel versteruen moet en ontwarden alle dattet is doer lijden ende strijden temptacien ende becaringe (schw.:) HEt is noet dat dat weyte coernken sterue etc. Ten si dan, dat dat velt in die eerde, ende versterue soe salt mennichuoldige vrucht voert brengen Ende en versterues nyet. soe en macht van sich seluen gheen vruchte voertbrengen Nu o alre liefste wat is dit edel weyte coernken. nyet anders dan die edel ziel des menschen. die die vrucht is, welck god voertgebrocht heeft wt hem seluen. ende hoer hier gheest te wesen wt genaden dat hi is, ende dat doer ende in Jhesum Christum. - Schl. Bl. 421rb: „Ende wi sullen in hem weder besitten ende gebruycken dat wi auermits Adam hebben verlaren Ende dit moet ende sal sijn doer dat versteruen, ende verderuen, ende ontwarden alle des ons in geest ende in natuer Dat wi daer om alle tempesten, ende onwederen des lijdens ende verdriets mit gelijcken moede alsoe moeten ontfangen, dat wi in onser eerden christum te nyet warden. Dat gheue ons god Amen. - Diese Predigt steht in keiner der bisherigen Predigtsammlungen Taulers, ist auch hier in der Hs. auf besonderer Lage angefügt, aber von derselben Hand geschrieben. |
Diese Hs. wurde angekauft aus dem Antiquariat Rosenthal in München (1909?), früher in der Sammlung Fahne fol. 153. Papier, sehr gut erhalten und klar leserlich. Wasserzeichen Wappenschild mit Lilie; über dem Schild Krone, unter demselben Stab, woran zu unterst die Majuskeln W R und darunter ineinander verschlungen C V H. Prächtige gotische, gleichmäßig schöne Bücherschrift des 16. Jhs (Mitte) von einer Hand. Die Lagen abwechselnd 10 und 8 Bll. Vorn noch 4 Verstärkungsbll., wovon das letzte mit Inhaltsverzeichnis und von wo ab die Zählung beginnt. Blattgröße 30 x 19,5 cm, beschriebener Raum 23,5 x 14,5 cm. Zweispaltig. Jede Spalte 23,5 x 6,5 cm und 39 Zeilen. Liniennetz in Blindlinien. Kapitelüberschriften rot; Initialen (Fraktur) durch die ganze Hs. zu Anf. der einzelnen Predigten sowie der Abschnitte der Einleitung rot oder blau, mit feinem Blätter- und Rankenornament im Renaissancestil, das grünlich oder bräunlich zart aufgetragen ist. Einige Initialen besonders groß, z. B. die H-Initiale Bl. 24vb 6 x 6 cm, die P-Initiale Bl. 45ra 10 x 7 cm, die anderen gewöhnlich 3 x 3 cm oder 3 x 4 cm. Satzanfänge rot gestrichelt. Eigennamen und sonst Merkworte rot unterstrichen. Schweinslederband auf Pappdeckel mit eingepreßtem Renaissance-Medaillon in der Mitte jedes Deckels. Rückentitel in schwarz: „Manuscript. / Van / Taulerus". Früher: unten: „W f / 329". Sprache niederländisch östlicher Färbung. |
Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln, Sonderreihe: Die Handschriften des Archivs Heft X Teil 2 (Menne) Restauriert 2015/2016. |
421 Blatt |
(W)* f 329 |
Best. 7020 (Handschriften (W*)), 329 |