1. Inhaltsverzeichnis. Anf. Bl. 1r (rot:) „Hie begynt die tafel des kyrsten gloůůens Prologus vp dat spieghel des kirsten ghlouuen. j / Beghynt dat speghele van den kyrsten ghelouuen ij / wat gracie is ind van dat wyr sonder die gracie neit en vermoghen iij“. — Schl. Bl. 3v: „Van dat vns die doichden lerent mynnen zo haůen zo gode. ind vnsen eůen mynschen ind van xii vruchden die gude mynschen van oeren doichden vntfancghent cxxiiij“. Darunter: 2. Der Prologus. Anf. Bl. 3v (rot:) „Prologus vp dat Spiegel des kirsten gloůůen .j. (schw.:) DJt boich is eyn speghel des kirsten ghelouuen. Want men daer ynne vint jnd siet beschreuen die articule van dem kirsten ghelouuen... jnd dat boich is ghezoghen ind ghemacht vys Compendium sacre theologie. jnd vis summa vyciorum. jnd vis pauwes Jnnocencius sermoen. jnd vis vele anderen sermonen ind boichen, die die heylighe leerrer ouermids (Bl. 4r) ingheuen des hillighen gheistes ghedicht ind gheschreuen haint“. — Schl. Bl. 4r: „(eyn kirsten mynsche) voeghe sich zo doichden jnd schuwe dat quade so mach hie vrede hauen vp ertrichen jnd komen zo dem ewighen rijche“. — Dahinter unmittelbar (rot:) 3. „Hie begynt eyn boich geheyssen. Spiegel des kirsten gloůůen .j. (schw.:) Proficit absque deo nullus in orbe labor .ij. Als der lerer Boecius seghet sonder hulpe ind ghenade gotz so en mach men gheyne guede werken begynnen noch volbrencghen Sunte Jacob spricht in sijnre epistolen dat alle duichden ind volmacht heit coemt van hijr bouen van den vader der lichten die vnwandelbaer is“. — Schl. der Hs. Bl. 135v: „mer dat schreyen en hait gheyne durachticheit vm dat sy lichtelich ind geclich lachent ind ghenoichte nement in ydelheit der werelt Vnde dese trene“ (bricht ab im 117. Kap., s. oben. Der Rest mit Einschluß des 124. Kap. fehlt). — Vgl. Borchling I 123, wo weitere Literaturangaben und 246; IV 92. — Der Spiegel des Christenglaubens, gewöhnlich dem Ludolf von Göttingen zugeschrieben, ist wohl ursprünglich niederländisch. Auch die Sprache der vorliegenden Hs. weist auf eine niederländische Vorlage hin. Vgl. J. van Mierlo, Geschiedenis van de oud- en middelnederlandsche Letterkunde, Antw. 1928, S. 414 sowie Hs. G. B. f° 83 (= Nr. 231). |
Die Hs. stammt aus dem Kölner Kreuzbrüderkloster. Auf dem Pergamentblatt, das vorn zur Verstärkung dient, die alte Signatur: Qxxxj. Darunter: „Dyt boych is der crus broeder bynnen Coelne Jnd heyst Der Spegel des kirsten gloůůens“. Auf der Rückseite ein rotes achtspitziges Kreuz (Kreuz der Deutschritter) in rotem Doppelkreis wie in Hs. G. B. 4° 145. Darunter in roter Schrift Besitzvermerk, von dem, weil ausgekratzt, nur einiges noch zu lesen ist: „Dit boich hoert zo... (bro)deren bynnen kollenne“. Papier, gut erhalten. Wasserzeichen: Ochsenkopf (Briquet 14644). Gotische steile Buchschrift des 15. Jhs von einer Hand, zu Anfang bis etwa Bl. 24 kleinere Schrift. 135 Bll. neuerer Zählung. Die darauf folgenden 9 Bll. herausgerissen. Vom Bl. 136 etwa noch ein Viertel vorhanden, von den übrigen nur winzige Teile. Auf einzelnen Bll. ganz unten am Rande noch die Kapitelüberschriften für den Rubrikator in kleiner Schrift zu lesen, z. B. Bl. 127r: „Van dem sacramente der priester Ordens Cxj“, teilweise noch auf Bl. 81v, 106r, 123v usw. Die Lagen allsamt Sexternen. Blattgröße 21 X 15 cm, Schriftfläche 9,5 X 15 cm. Zeilenzahl 28—33. Einspaltig. Ueberschriften der Kapitel rot, deren Anfangsbuchstaben rot, die großen (2 P- und 1 D-Initiale) blau-rot-grün, mit ausgezogenen Ranken verziert. Eigennamen und sonst wichtige Wörter rot unterstrichen, viele rote Strichelung bei Satzanfängen. Holzdeckel mit braunem Lederüberzug, worin viereckige Stempel eingepreßt sind, u. zwar auf dem Vorderdeckel im Inneren des Rautenschemas zehnmal Anbetung der Dreikönige, außen in den Ecken sowie in der Mitte der Längskante sechsmal Mutter Gottes unter Baldachin mit dem Jesuskinde auf dem Arm, darunter die Legende: „hilf maria“. Auf dem Hinterdeckel in gleicher Anordnung nur der Marienstempel und die Unterschrift. Eine früher vorhandene Schließe verschwunden. Sprache niederfränkisch mit ripuarischem Einschlag. |