Propst Heinrich, Dekan Helwich und der Konvent von |
1237 |
Propst Heinrich, Dekan Helwich und der Konvent von St. Kunibert in Köln bekunden, daß sie ihre Güter in Mauenheim (Mouenheim), nämlich 4 Hufen mit zwei Hofstätten und zugehörigen Gebäuden sowie 30 Morgen Rodungsland (novalium) den Johanniterbrüdern in Deutz (tuitio) übertragen haben. Diese sollen zwei von ihren Brüdern bestellen, die St. Kunibert und dessen Hof in Mauenheim den Treueid leisten, die Gerichtstage genannt dringh et rinc einhalten und allen Rechtsansprüchen von Seiten St. Kuniberts und des gen. Hofes hinsichtlich der Zahlung der Zehnten und Renten nachkommen, wie es die übrigen Hintersassen des Hofes (homines de familia dicte curtis) aufgrund der ihnen verliehenen Güter tun. Von zwei Hufen sollen die genannten Brüder jährlich an St. Remigius [1. Oktober] als Zehnt 8 Malter Weizen an St. Kunibert zahlen, von den anderen beiden Hufen haben sie ebenso des gesamten fällig werdenden Zehnten zu zahlen. Von den 30 Morgen Rodungsland zahlen die 5 Malter Roggen als Zehnt zum Nutzen der Armenpfründen an St. Kunibert. Diese Zehnten haben sie neben den jährlichen Renten und sonstigen Gefällen (iura) zu liefern. Bei Zahlungsversäumnis 15 Tage nach Ablauf des Termins fallen die Güter frei an St. Kunibert bzw. dessen Hof zurück. Es wird ferner zwischen St. Kunibert und den Johannitern in Deutz vereinbart, daß die Johanniter keine weiteren St. Kunibert gehörenden Güter erhalten sollen. Sollten ihnen Güter zur Unterstützung (in elimosinam) übertragen werden, dann sollen sie diese innerhalb eines Jahres an eine St. Kunibert genehme Person verkaufen, die die Kirche in keiner Weise belastet. Die Johanniter sollen ferner aus der Hofesgemeinschaft (familia) 2 Personen bestimmen und wenn eine von ihnen stirbt, sollen die Johanniter den Inhaber des Hofes in Mauenheim für zwei Hufen die Kurmede und das Empfangsgeld zahlen, ebenso beim Tode der anderen Person für die anderen beiden Hufen. Beim Tode dieser Personen sollen jeweils neue bestellt werden. Bei einem Verstoß gegen diese mit Zustimmung des überseeischen (transmarini) Johanniterordensmeisters Reinhard und Heinrich de Steynordia [Steinfurt] abgeschlossenen Vereinbarungen fallen die Güter an St. Kunibert zurück. - Siegler: St. Kunibert und die gen. Ordensmeister Heinrich und Reinhard.
(Actum a. d. 1237) |
C. Abschrift: ebd. Rep. u. Hs. 2, S. 839 (Anfang 17. Jh); ebd. 3, S. 374 f. (Ende 18. Jh.). Den Abschriften schließen sich folgende Überlegungen des Schreibers zur Ordensgeschichte an: Notandum es tut ex praescrpta littera patet, quod fratres hospitalis anno 1237 in Tuitio habitantes praedicta bona acceptarint; item quod duo magistri hospitalis transmarini eandem litteram sigillarint. Nondum enim aliquis magiuster seu prior per Alemaniam electus ant ordinatus Alemaniam electus et ordinatus fuit. Nam prius Alemaniae prior seu magister electus et ordinatus fuit Henricus comes Tockenburgensis anno 1251, ut ex Henrici Panthaleonis historia de rebus per ordinem Johannitarum per orbem gestis patet pagina 82. Notandum obiter, quod anno 1266 fuerit commendator in Colonia frater Henrivus dictus Lurrenbergh vide supra pagina 772. Ante hunc enim nulla fit in toto hoc libro mentio domus aut commendatoris Coloniensis. Hinc conjecturaliter conclude, quod iufra annos domini 1237 und 1266 fratres hospitalis antea in Tuitio commorantes Coloniam migrarint. Item conclude, quod eodem tempore et Templarii et Johannitae in Tutio habitarint. Nam circa annum domini 1306 deleti sunt Templarii et bona eorum Johannitis, Teutonicis, Carthusianus et aliis familiis distribute, inter quae curtis in Tuitio etiam nunc dicta der Tempelhoff domini nostrae Coloniensis cessit quam ipsi Templarii inhabitarerant olim. |
B. Vidimus vom 12. August 1377. - St. Joh. u. Cord., Urk. 164. |