Ferdinand Franz Wallraf (1748-1824), der letzte Rektor der 1798 aufgehobenen alten Universität Köln, hat einen großen Teil seines Lebens und seiner Arbeitskraft der Sammlung von Kunstwerken, Büchern und Handschriften gewidmet. Er hat über 500 Handschriften erworben, darunter zahlreiche Zimelien, beispielsweise zwei Autographen des Albertus Magnus und kostbare illuminierte Evangeliare des 9.-13. Jahrhunderts. Ein großer Teil, wahrscheinlich der überwiegende Teil, stammt aus Kölner Bibliotheken; auffällig zahlreich sind Handschriften aus dem Kartäuserkloster. Wallraf hat in seinem Testament die Stadt Köln zur Erbin seiner Sammlungen eingesetzt. Einige Handschriften aus der Hinterlassenschaft Wallrafs sind aus unbekannten Gründen in den Bestand 7020 (W*) gewandert. Zur Erschließung der Handschriftenbestände wurde innerhalb der Reihe „Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln eine „Sonderreihe: Die Handschriften des Archivs eingerichtet. Zuerst erschien: Karl Menne, Deutsche und niederländische Handschriften, Köln 1937. Krieg und Nachkriegszeit unterbrachen die Arbeiten an den Handschriften. Mit Unterstützung der DFG trat Joachim Vennebusch 1972 ins Stadtarchiv ein und legte bis 2001 insgesamt 7 weitere Bände vor, darunter zum Bestand 7010 Band 4: Die theologischen Handschriften des Stadtarchivs Köln, Teil 4: Handschriften der Sammlung Wallraf, Köln/Wien 1986; und Band 7: Die homiletischen und hagiographischen Handschriften des Stadtarchivs Köln, Teil 2: Handschriften der Sammlung Wallraf, Handschriften des Bestandes W*, Fragmente, Köln/Weimar/Wien 2001. Den bedeutenden Komplex der juristischen Handschriften beschrieb schließlich Juliane Trede (Band 8: Die juristischen Handschriften des Stadtarchivs, Köln 2005). Weitere thematisch passende Handschriften wurden von Maria Barbara Röss-ner-Richarz im Band 78 der Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln bearbeitet (Quellen zur Geschichte der Medizin in der Reichsstadt Köln). Der Bestand trägt heute die Bestandsbezeichnung 7010, beinhaltet insgesamt 395 Verzeichnungseinheiten und umfasst Handschriften mit der Gesamtlaufzeit vom Anfang des 9. Jahrhunderts bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts. |