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Kyeser, Konrad: Bellifortis |
[15. Jh. (1443)] |
Anf. Bl. 1r: „Disses ist ein büxen buoch vnd hat gemachet / augustinus dachßberger (Dachsberger war nur der Illuminator, nicht der Verfasser. Rathgen (s. unten) schreibt am Schluss seiner Ausführungen: „Der ‚Maler Dachsberger mit seiner frischen, realistischen, ganz modern anmutenden Bilderschrift verdiente gewiß eine besondere Würdigung von kunsthistorischer Seite.) von münchen ein moler / vnd ein büxenschiesser in dem iore do man zalt / von Christus geburt 1443. Es folgen Bl. 2-7 die Himmelskörper (Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus, Merkur, Mond) in den für sie charakteristischen Abbildungen, wie sie aus den Kalendarien des Mittelalters bekannt sind; dazu jeweils die 12zeiligen Planetenverse, so Bl. 1v: „Saturnus ein stern bin ich genant Der hoechst planet gar wol bekant Natürlich bin ich truken vnd kalt Mit minem würken menigfalt usw. Schl, der Planetenverse Bl. 7v: „Der mone der leste planet vnd naß Heiß ich vnd würken die ding sint laß... Darauf Bl. 8v: „Wer stritten wel der sol wissen wen die sunn vnder ogen got vnd der wind do mit der stat vff der verlust teil. Zu dem Bilde Bl. 26r fehlt die textliche Erläuterung (möglicherweise fehlt hier ein Bl.), ebenso zu Bl. 28r. Der Text auf Bl. 29r ist unvollständig. Auf Bl. 32v fehlt der deutsche Text, auch sonst noch öfters, z. B. 34v-36r, 37r-37v und 39v. Auf Blatt 72r-76r allerlei Wasserkünste, auf Bl. 78r ist ein Rettungsgurt beim Schwimmen abgebildet, auf Bl. 81v eine Brieftaube. - Schl. der Hs. Bl. 96v (Bild vom Fuchs): „(Hexameter) Et sic cessabit dolor omnis tempore suo. Vgl. Jähns, „Geschichte der Kriegswissenschaften I, 1889, wo S. 259-261 unsere Hs. behandelt ist; ferner behandelte W. Meyer (Göttingen) unter dem Titel „1. Kyesers Bellifortis diese Hs. in den „Mitteilungen aus dem Kölner Stadtarchiv, XX S. 103-105. Außerdem ist der Hs. vorn beigegeben eine handschriftliche Untersuchung von B. Rathgen, Gen.-Leut. a. D., Marburg/Lahn vom 20. März 1921 über die Illustrationen („Darstellungen) der Kölner Hs. und des Göttinger Cod. 63 vom Jahre 1405. - Vgl. noch Kantzich, Diebolt Lauber, S. 82 sub Q. |
Aelt. Sign.: A IV 266, ferner C 14 und W. XVI 1. Papier, das trotz starker Benutzung (viele Gebrauchsspuren an den Rändern und Ecken) ziemlich erhalten ist und keinen Textverlust aufzeigt. Gotische Büchenschrift des 15. Jhs (1443) von einer Hand. Wasserzeichen: Ochsenkopf ohne Stern (Bl. 125, nicht bei Briquet), mit Stern (Bl. 2637 und Bl. 6096, nicht bei Briquet), Traube (Bl. 3859, ähnlich Briquet Nr. 12 995). 96 Bll. neuerer Zählung mit folgenden Lagen Bl. 1, 12, 26... 72, 89. Blattgröße 28,5 x 20,5 cm, Schriftspiegel, durch schwarze Linien längsseits angedeutet, 13 x 14 cm; Entfernung vom oberen Rande ca. 4 5 cm. Für den lateinischen Text die Entfernung der Zeilen voneinander ca. 1 cm. Einspaltig. Zeilenzahl sehr verschieden, weil die Bll. nicht voll beschrieben sind. Zu oberst steht der lateinische Text, darunter der deutsche. Die Hs. ist so eingerichtet, dass auf der linken Seite der Text steht und auf der rechten Seite die ganzseitigen farbigen Zeichnungen. Zu Anfang der doppelsprachigen Texte eine große rote Initiale. Die Anfangsbuchstaben des lateinischen Textes (Hexameter bezw. Distichen, teilweise abgesetzt) rot gestrichelt. Pappband, Rücken und Ecken braunes Leder. Sprache lateinisch und hochdeutsch. |
Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln, Sonderreihe: Die Handschriften des Archivs Heft X Teil 2 (Menne) |
99 Blatt |
W.* f 232 |
Best. 7020 (Handschriften (W*)), 232 |